Wer nicht ihren Namen kennt, kennt zumindest zwei Dinge aus ihrem Wirken: Das kleine Schwarze und das Parfüm Nr. 5. Die französische Modeschöpferin Coco Chanel war bereits zu Lebzeiten eine Legende. Ihre Mode war und ist revolutionär und definierte für Frauen eine neue Lebensart. Ihr Leben zeigt den Aufstieg vom aus ärmsten Verhältnissen stammenden Waisenkind zu einer der größten Modedesignerin des 20. Jahrhunderts. (ddp)
Coco Chanel posiert 1935 für den Fotografen Man Ray.
Gabrielle Bonheur Chasnel wird am 19. August 1883 in Saumur geboren. Gabrielle Chasnel posiert in jungen Jahren für ein Foto.
In unglaublich kurzer Zeit gelang es ihr, nicht nur Reichtum, sondern auch eine angesehene gesellschaftliche Stellung zu erlangen. Hier eine Aufnahme vom 10. Juli 1923.
Im Alter von 27 Jahren eröffnet Gabrielle Chanel, die mittlerweile "Coco" genannt wird, im Jahr 1910 eine Hutboutique unter dem Namen "Chanel Modes" in der Pariser Rue Cambon 21. Acht Jahre später erwirbt sie das gesamte Gebäude mit der Hausnummer 31, in dem bis heute Verkaufsräume eingerichtet sind.
Eine Filmszene aus dem Biografiedrama "Coco Chanel" aus dem Jahr 2008 zeigt die Schauspielerin Shirley MacLaine in der Rolle der Modeschöpferin vor dem Geschäft in der Pariser Rue Cambon 31 als Filmkullisse.
Ihr märchenhafter Aufstieg wird sogar im Musical "Coco" am Broadway 1969 besungen. Die Rolle der Modeschöpferin spielt Katharine Hepburn.
Im Jahr 1921 erweitert Coco Chanel ihr Portfolio und kreiert mit dem französischen Parfumeur russischer Herkunft Ernest Beaux das Parfum Chanel N°5 - es wird zu einem der berühmtesten Düfte der Welt.
Im Life-Magazin bekundet Marilyn Monroe 1952 erstmalig ihre Begeisterung für das Parfum N°5. Auf die Frage „Marilyn, was tragen Sie zum Schlafen?“ antwortet Marilyn Monroe: „Also habe ich gesagt, ich trage nur CHANEL N°5.“ Marilyn Monroe posiert 1953 mit einem Flakon N°5 auf dem Nachttisch.
Weiter kommen die typischen Handtaschen aus gestepptem Leder mit Schulterkette (Chanelle 2.55) und dem doppelten "C" als Monogramm hinzu.
"Alter schützt vor Liebe nicht, aber Liebe vor dem Altern." 1921 wurde Chanel eine kurze Affäre mit dem Komponisten Igor Strawinsky nachgesagt.
Diese Beziehung ist Thema des Films "Coco Chanel & Igor Stravinsky" aus dem Jahr 2009 mit Anna Mouglalis in der Rolle der Coco Chanel und Mads Mikkelsen als Strawinsky.
Die Filmbiographie "Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft", ebenfalls aus dem Jahr 2009, mit Audrey Tautou in der Hauptrolle geht den Jugendjahren der Modeschöpferin nach.
Darin erfährt auch ihre Liebesbeziehung zu dem britischen Aristokraten Arthur 'Boy' Capel gespielt von Alessandro Nivola Würdigung.
"Ich werde sie alle in Schwarz stecken!" soll Chanel einmal gesagt haben. In der amerikanischen Vogue von 1926 stellt Chanel ein schwarzes schlichtes Etuikleid nach ihren Entwürfen als "eine Art von Uniform für alle Frauen mit Geschmack" vor.
Audrey Hepburn machte das von Hubert de Givenchy für den Film "Frühstück bei Tiffany" interpretierte "kleine Schwarze" populär und zum modischen Inbegriff für Stil und Eleganz.
Über viele Jahre unterstützt Chanel das Ballett Russes Ensemble. 1924 inszeniert Sergei de Diaghilev "Le Train Bleu" mit den Kostümen von Coco Chanel. Hier eine Aufführung in London mit der russischen Tänzerin und Choreografin Bronislava Nijinska.
Zu Beginn der 1930er Jahre reiste Chanel nach Hollywood, um Kostüme für MGM-Stars zu entwerfen. Hier in ihrem Büro in Los Angeles 1931.
Chanel entwarf die Kleider für Gloria Swanson im Film "Tonight or Never" (1931) und Ina Claire in "The Greeks Had a Word for Them" (1932). Sowohl Greta Garbo als auch Marlene Dietrich wurden zu ihren Privatkunden.
Coco Chanel kleidete im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Stars ein. Für die Schausspielerin Romy Schneider war sie in den 1960er Jahren Stilberaterin und Freundin. Hier bei der Anprobe eines Kostüms aus Tweed 1961.
In Lucino Viscontis Film "Boccaccio 70" aus dem Jahr 1962 trägt Romy Schneider ein von Chanel entworfenes Tweedkostüm.
Die Schauspielerin Jeanne Moreau (links), die auch für Chanel modelte, und Coco Chanel verband eine enge Freundschaft. Hier im Gespräch mit der Designerin im Wohnzimmer ihres Pariser Appartements 1960. Die Schauspielerin und die Designerin tauschten sich gerne über Literatur aus, empfahlen sich gegenseitig Bücher und verbrachten Stunden in Chanels persönlicher Bibliothek.
„Bücher waren immer meine besten Freunde“, wird Coco zitiert. Mit Jean Cocteau war sie bis zu seinem Tod 1963 befreundet. Im März 1958 gehen Coco Chanel (links) Arm in Arm mit dem französischen Schriftsteller Jean Cocteau und der französischen Prominenten Francine Weisweiller durch die Via Veneto in Rom.
Coco Chanel starb im Alter von 87 Jahren am 10. Januar 1971 in Paris. Hier bei einem Aufenthalt in Biarritz 1928, wo sie 1915 ihr erstes Couture-Haus eröffnet hatte.
Modeschöpfer Karl Lagerfeld würdigt Coco Chanel mit zwei herzförmigen Briefmarken, die von der französischen Post zum Valentinstag verkauft wurden.
