Progressive Web Apps zurück unter iOS 17.4

Aktualisierung vom 4. März 2024:

Apple hat es sich anders überlegt: Offenbar werden die Progressive Web Apps in der EU auch unteriOS 17.4 funktionieren, das verspricht der Entwickler im aktualisierten Update seiner FAQ-Seite zu den kommenden Änderungen.

Demnach habe mal viele Anfragen dazu bekommen und sich dazu entschieden, die Progressive Web Apps, bei Apple als Homescreen Web Apps genannt, weiterhin zu unterstützten. Apple muss hierbei keine Änderungen vornehmen, denn die Web Apps werden nur bei den Browsern unterstützt, die auf Webkit basieren. Andere Engines bleiben außen vor.

Die Streichung von PWA (Progressive Web Apps) von Safari hat Apple damit erklärt, dass deren Unterstützung in anderen Browsern viel Aufwand und Ressourcen gebraucht hätte, damit die gleiche Sicherheit aufrechterhalten bleibt wie bei Webkit. Damit alle Browser und Browser-Engines gleichberechtigt behandelt werden, habe man sich dazu entschlossen, die Funktion ganz zu streichen. Das jüngste Update bedeutete eine kapitale Kehrtwende von der ursprünglichen Argumentation.

Ursprüngliche Nachricht vom 16. Februar 2024:

Bereits seit einigen Tagen bemerken Nutzer, dass die sogenannten Progressive Web Apps auf dem iPhone in der aktuellen Beta von iOS 17.4 nicht oder nicht ordentlich funktionierten. Progressive Web Apps können eine entsprechend programmierte Webseite in eine einigermaßen vollwertige App verwandeln: Diese ließ sich mit dem passenden Icon zum Homescreen hinzufügen und Push-Nachrichten wurden wie normale App-Benachrichtigungen zugestellt; auch sonst verhielt sich die Webseite wie eine App.

Nun ist damit ab iOS 17.4 für die Nutzer und Nutzerinnen in der EU vorbei. In einer Antwort auf die Frage erklärt Apple, warum die Unterstützung gekappt wurde:

iOS bietet normalerweise Unterstützung für Web-Apps auf dem Homescreen, indem es direkt auf WebKit und seiner Sicherheitsarchitektur aufbaut. Diese Integration bedeutet, dass für diese Web-Apps dasselbe Sicherheits- und Datenschutzmodell gilt wie für native Apps, einschließlich der Abgrenzung des Speichers und erlaubten Zugriffen auf sicherheitsrelevante Einstellungen, die nur für diese einzelne Webseite gelten. …

Ohne diese Art von Abgrenzung könnten bösartige Web-Apps Daten aus anderen Web-Apps lesen und ihre Berechtigungen übernehmen, um ohne Zustimmung eines Benutzers Zugriff auf die Kamera, das Mikrofon oder den Standort eines Benutzers zu erhalten. …

… Angesichts dessen würden die Web-Apps unter anderen Browser Engines den Aufbau einer völlig neuen Integrationsarchitektur erfordern, die derzeit in iOS nicht existiert und angesichts der anderen Anforderungen der DMA und der sehr geringen Benutzerakzeptanz von Web-Apps auf dem Homescreen nicht praktikabel war. Um die Anforderungen der DMA zu erfüllen, mussten wir diese Funktion in der EU entfernen.

Ob und wann Apple die Unterstützung für Progressive Web Apps unter iOS wieder anbieten wird, bleibt abzuwarten. Schließlich gibt es noch zwei weitere große Browser Engines neben dem Webkit, die um die Funktionalität der Progressive Web Apps unter iOS erweitert werden müssen – Gecko (von Mozilla) und Blink (das Chromium-basierte Browser wie Chrome und Edge verwenden).

iOS unterstützt Progressive Web Apps seit Frühjahr 2018, seit der Version 11.3. Mit iOS 16.4 hat Apple Push-Benachrichtigungen und entsprechende Badges eingeführt. Auch im hauseigenen Webkit-Blog kann man beobachten, dass Apple gelegentlich die Funktionalität erweiterte und Nutzererfahrung verbesserte. Wie verbreitet oder beliebt solche Anwendungen waren, lässt sich nicht sagen. Apple behauptet, dass lediglich „eine kleine Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer“ von der Änderung betroffen sein wird. In Anbetracht der riesigen Installationsbasis (über zwei Milliarden aktive Apple-Geräte weltweit) könnte die Begrenzung mehrere Tausende Anwender betreffen. Auch beliebte Apps setzen auf Progressive Web Apps, um ihre Services anzubieten:

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