Krieg im Gazastreifen: Luftangriff auf Rafah, Anschlag in Aschdod

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas hat Rafah erreicht, wo sich etwa 1,4 Millionen Palästinenser:innen aufhalten. ©Nasser Nasser/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

Trotz internationaler Aufforderungen zur Zurückhaltung, unter anderem durch US-Präsident Joe Biden, setzt Israel die Offensive im Süden des Gazastreifens fort.

Mindestens 13 Menschen sind in der Nacht auf Freitag bei einem Luftangriff auf Rafah ums Leben gekommen.

In Rafah vermutet Israel nach eigenen Angaben den letzten wichtigen Stützpunkt der Hamas im Gazastreifen und plant deshalb eine große Offensive vor Ort.

Offensive auf Rafah: Evakuierung unmöglich?

In der Stadt befinden sich schätzungsweise etwa 1,4 Millionen Palästinenser:innen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens.

Die meisten von ihnen sind Binnenflüchtlinge, die ihr Zuhause wegen der israelischen Angriffe bereits verlassen mussten.

US-Präsident Biden hat Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu dazu aufgefordert, den Angriff auf Rafah nicht ohne einen "glaubwürdigen und umsetzbaren" Plan zum Schutz der Zivilist:innen vor Ort durchzuführen.

Israel hat angekündigt, die Zivilist:innen zu evakuieren. Verantwortliche der internationalen Hilfsorganisationen haben jedoch zu bedenken gegeben, dass nach den monatelangen Angriffen auf den Gazastreifen kein weiterer Ort zur Evakuierung übrig sei.

UN-Generalsekretär fordert erneut Waffenstillstand

UN-Generalsekretär António Guterres bekräftigte bei der Münchner Sicherheitskonferenz seine Forderung nach einem Waffenstillstand im Gazastreifen.

"Rafah ist das Herzstück der gesamten humanitären Hilfsaktion. Eine große Offensive auf die Stadt wäre verheerend für die 1,5 Millionen palästinensischen Zivilisten dort, die bereits am Rande des Überlebens stehen", so Guterres.

"Ich habe mehrfach die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln und einen humanitären Waffenstillstand gefordert", sagte der UN-Generalsekretär.

Tödlicher Anschlag in Aschdod

Bei einem Anschlag im südisraelischen Aschdod sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen, vier weitere wurden verletzt. Ein Palästinenser öffnete das Feuer auf eine Gruppe Menschen, die an einer Bushaltestelle warteten, und wurde daraufhin von einem bewaffneten Zivilisten erschossen.

In der israelischen Stadt Kirjat Schmona, die an der Grenze zum Libanon liegt, wurden am Donnerstag mehrere Wohnhäuser durch einen Raketenangriff der Hisbollah zerstört. Die Terrorgruppe sprach von einem Racheakt für einen israelischen Luftangriff, bei dem zehn libanesische Zivilist:innen ums Leben kamen.

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