Massendemonstration für Ex-Präsident Bolsonaro

Anhänger von Jair Bolsonaro demonstrieren in Sao Paolo ©AP Photo/Andre Penner

Bei einer Kundgebung zur Unterstützung des ultrarechten brasilianischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro haben sich in São Paulo rund 180.000 Menschen versammelt.

Bolsonaro hat vor seinen Anhängern die Vorwürfe eines Putschversuchs nach seiner Wahlniederlage 2022 zurückgewiesen und warf der jetzigen Regierung unter Luiz Inácio Lula da Silva abermals vor, ihn politisch zu "verfolgen".

Was ist ein Putsch? Panzer in den Straßen, Waffen, eine Verschwörung. Nichts davon ist in Brasilien passiert.

Wegen seiner unbelegten Wahlbetrugsvorwürfe war Bolsanoro im Juni vergangenen Jahres vom Obersten Wahlgericht für acht Jahre von allen politischen Ämtern ausgeschlossen, er gilt trotzdem weiterhin als Oppositionsführer.

Außerdem ermittelt derzeit der Oberste Gerichtshof gegen Bolsonaro wegen des Verdachts, zu Unruhen nach seiner Wahlniederlage im Oktober 2022 angestiftet zu haben. Bei einer halbstündigen Befragung am Donnerstag im Hauptquartier der Bundespolizei in der Hauptstadt Brasília weigerte er sich, Fragen zu beantworten.

Am 8. Januar 2023 hatten Bolsonaro-Anhänger zu Tausenden das Regierungsviertel in Brasília gestürmt. Sie attackierten und verwüsteten das Parlament, das Oberste Gericht und den Präsidentenpalast. Bolsonaro hatte zuvor den Wahlsieg seines linksgerichteten Nachfolgers Lula nicht explizit anerkannt und vor und nach der Wahl immer wieder von Wahlbetrug gesprochen.

Der Ex-Präsident forderte in São Paulo auch eine Amnestie für alle, die nach dem Angriff auf die staatlichen Institutionen vom Januar 2023 festgenommen wurden. Gegen Bolsonaro wird wegen des Verdachts der Anstiftung zu den Unruhen ermittelt. Aufgrund der Ermittlungen musste er seinen Pass abgeben.

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