Treffen in Prag: Tschechien und Frankreich wollen Militärhilfe für Ukraine verstärken

Der tschechische Präsident Pavel und sein französischer Kollege Macron haben sich in Prag zur Unterstützung der Ukraine beraten. ©Petr David Josek/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

Bei einem Treffen in Prag haben der französische Präsident Emmanuel Macron und sein tschechischer Amtskollege Petr Pavel der Ukraine weitere Unterstützung im Kampf gegen Russland zugesichert.

Macron begrüßt Munitionsbeschaffung aus Drittländern

Die beiden Länder wollen die europäische Militärhilfe ausweiten. Macron begrüßte einen Plan der tschechischen Regierung, Munition für die Ukraine aus Drittländern zu beschaffen.

Europa dürfe sich nicht selbst Beschränkungen auferlegen, wenn Russland keine Grenzen kenne und auch nicht davor zurückschrecke, mit dem Einsatz von Atomwaffen zu drohen.

"Das ist ein strategischer Fortschritt, den ich gefordert habe und zu dem ich voll und ganz stehe", sagte der französische Präsident.

"Wir müssen uns der Situation in Europa, der Risiken, die es gibt und dem, wofür wir einstehen müssen, bewusst sein", so Macron weiter.

Der tschechische Präsident Petr Pavel lehnte im Gegensatz zu Macron die Überlegung ab, Bodentruppen in die Ukraine zu schicken. Der Kreml hatte gewarnt, dass ein direkter Konflikt nicht zu verhindern sei, sollte die NATO Truppen in den Krieg schicken.

Pavel brachte allerdings den Vorschlag ein, die Ausbildung ukrainischer Soldaten in ihrem Heimatland stattfinden zu lassen.

"Die Ukraine ist trotz des Angriffs immer noch ein unabhängiges Land, und selbst wenn eine Ausbildungsmission auf ihrem Territorium stattfinden sollte, stellt dies keinen Verstoß gegen irgendeine internationale Regel dar", so Pavel.

Ukraine benötigt dringend neue Munition

Um den Kampf gegen Russland aufrecht zu erhalten, benötigen die ukrainischen Truppen dringend neue Waffen und Munition. Dabei könnte die Beschaffung von Munition aus Drittländern helfen.

Etwa 800.000 Artilleriegranaten könnten so an die Ukraine geliefert werden, erklärte Pavel bereits im Februar.

Rund fünfzehn weitere Länder, darunter Großbritannien, Belgien, Dänemark, Kanada, Schweden und die Niederlande unterstützen nach Angaben der tschechischen Regierung das Vorhaben.

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