NDR-Sendung fällt wegen Streik aus: Moderatorin Inka Schneider erlebt Fiasko

Die NDR-Moderatorin Inka Schneider bekam am Dienstag die Auswirkungen des Streiks zu spüren.

Aktuelle Streikbewegungen betreffen nicht nur Bahn- und Flugreisende. Seit Monaten verhandelt die Gewerkschaft Verdi unter anderem mit dem Sender NDR. Sie vertritt hierbei die Interessen der Mitarbeitenden, die bei TV-Sendungen für die Regie, das Licht, den Ton, den Schnitt und die Grafiken zuständig sind. Ohne diese Gewerke kommt der Sendeprozess zum Erliegen.

Dies bekam am Dienstag die NDR-Sendung "Das!" zu spüren, die live aufgezeichnet wird. Denn Verdi hatte kurzfristig zum Streik aufgerufen, insgesamt 100 Mitarbeiter:innen von WDR, SWR und NDR sollen daraufhin die Arbeit niedergelegt haben.

Streik stoppt NDR-Sendung: Moderatorin steht vor leerem Studio

Die Maßnahme traf die Sender relativ unerwartet. Das zeigt vor allem eine Geschichte rund um die NDR-Sendung "Das!", die die Moderatorin Inka Schneider bei Instagram teilte. Nur 15 Minuten vor dem (eigentlichen) Sendestart erfuhr sie von dem Streik beziehungsweise dessen direkten Auswirkungen auf ihre Sendung.

Es war alles wie immer, um 18.45 Uhr sollte die Live-Sendung beginnen. Allerdings waren die Journalistin und ihr Gast nahezu allein im Studio, beschreibt sie auf ihrem Account:

"Streik statt Live-Sendung. DAS! war auch für uns eine große Überraschung. Als mein Gast und ich geschniegelt und gestriegelt ins Studio kamen, war keiner an der Kamera und in der Regie. Streik. Deshalb läuft jetzt eine Wiederholung. Sorry. Wir sehen uns morgen. Hoffe ich."

Wer um 18.45 Uhr zum NDR zappte, bekam eine Best-of-Sendung zu sehen. Keine optimale Lösung für die Zuschauenden. So aber erfüllte der Streik seinen Zweck und zog für den Sender spürbare Auswirkungen nach sich. Noch am frühen Nachmittag etwa hatte der NDR laut "DWDL" gemeldet, dass das Programm durch den Streik nicht berührt worden sei.

Was sind die Forderungen von Verdi?

Laut "DWDL" fordern die Gewerkschaften von Verdi und DJV (Deutscher Journalisten-Verband) eine tarifliche Erhöhung der Gehälter und Honorare um 10,5 Prozent. Die Beschäftigten sollen mindestens aber 500 Euro pro Monat mehr erhalten. Bei Volänter:innen und Auszubildenden sollen die Vergütungen um 200 Euro steigen.

Eine Einigung ist derzeit aber nicht in Sicht. Laut "DWDL" haben NDR, WDR und SWR den Gewerkschaften noch kein Angebot unterbreitet. Es fehlt also, zumindest auf Arbeitgeberseite, die Verhandlungsbasis.

Dem Gewerkschaftssekretär von Verdi Hamburg zufolge ist ein Tarifvertrag noch nicht in Sicht, trotz zweieinhalb Monaten Verhandlung. Ein Verhandlungsführer der Gewerkschaften spricht wegen der Mauertaktik der Sender von "respektlosem Verhalten". Gleichzeitig wachse der Unmut bei den Beschäftigten.

So kann sich der Konflikt noch lange hinziehen. Womöglich kommt es deshalb in Zukunft zu weiteren Sendeausfällen, wahrscheinlich nicht nur bei "Das!"