Cannabis-Wirkstoff gibt Hoffnung im Kampf gegen Hautkrebs

Die Wirksamkeit von Cannabis bei der Bekämpfung von Krankheiten wird weiter erforscht.

Obwohl Cannabis seit Jahrtausenden für medizinische Zwecke eingesetzt wird, gibt es wenige Informationen zur Wirksamkeit bei der Behandlung vieler Krankheitsbilder. Oftmals fehlen noch umfangreiche Untersuchungen. Nun ist die Forschung bei der Auswirkung auf Krebszellen einen Schritt vorangekommen.

Eine Studie zeigt: Ein Cannabis-Wirkstoff könnte gefährliche Zellen von schwarzem Hautkrebs stoppen oder sogar zerstören.

Cannabis-Wirkstoff könnte "tödliche" Wirkung auf Krebs-Zellen haben

Im Kampf gegen Hautkrebs gibt es demnach neue Hoffnung. Wie der "Daily Mirror" berichtet, haben Forschende herausgefunden, dass ein Wirkstoff aus der Cannabis-Pflanze eine "tödliche" Wirkung auf Krebszellen von Melanomen, also schwarzem Hautkrebs, haben könnte.

Ein Team aus Wissenschaftler:innen der Charles Darwin University und des Royal Melbourne Institute of Technology haben den Stoff PHEC-66 untersucht. Dabei kam heraus: Dieser Stoff aus der Cannabis-Pflanze kann mit Melanomzellen interagieren. Die Krebszelle wird geschädigt und eine weitere Zellteilung verhindert, erklärt der Biomediziner Nazim Nassar von der Charles Darwin University. Stattdessen stirbt die Zelle ab. Dabei handelt es sich um einen natürlichen Vorgang, der Apoptose genannt wird. Die gefährlichen Zellen zerstören sich durch den Cannabis-Wirkstoff selbst.

Cannabis-Stoff muss weiter getestet werden – mehr Studien sind nötig

Für Menschen, die an einem schwarzen Hautkrebs erkrankt sind, könnte das in der Zukunft ganz neue Möglichkeiten der Behandlung bedeuten. Laut Bericht könnte der Wirkstoff als ergänzende Therapie nützlich sein. Dafür sind aber zunächst Tests nötig.

"Bevor wir dies am Menschen erproben können, müssen wir Tierversuche durchführen und sicherstellen, dass diese Produkte sicher und wirksam sind", sagt Nassar.

Im Fokus der Forschenden steht derzeit auch herauszufinden, wie genau der Stoff auf die Krebszellen einwirkt und sie beeinflusst. Für eine potenzielle Verwendung zur Krebsbehandlung auch in fortgeschrittenen Stadien sei ein umfassendes Verständnis nötig. Deswegen müsste es noch weitere Studien geben.

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Cannabis-Stoff könnte durch Creme oder Spritze Hautkrebs bekämpfen

Außerdem müssen sich die Wissenschaftler:innen noch damit beschäftigen, wie der Cannabis-Stoff am besten gegen den Hautkrebs angewendet werden kann. Hier sehen sie momentan zwei Möglichkeiten: So könnte es eine äußerliche Anwendung durch Cremes geben, aber auch eine Anwendung unter der Haut durch eine Spritze könnte eine Option sein.

Schwarzer Hautkrebs macht insgesamt nur einen geringen Teil der Hautkrebs-Erkrankungen aus. Aber: Dieser kleine Teil ist für mehr als 80 Prozent der hautkrebsbedingten Todesfälle verantwortlich, heißt es im Bericht.