Stromrechnung: So kannst du prüfen, ob sie zu hoch ist

Ein Blick auf die Stromrechnung wirft häufig viele Fragen auf.

Die jährliche Stromrechnung löst wohl bei niemandem Freudensprünge aus. Erst mit dem Eingang des Briefes stellt sich heraus, wie sparsam man wirklich über das Jahr hinweg war. Vor allem in Zeiten von steigenden Energiepreisen kann es zu einem kurzen Schock-Moment kommen.

Wer sparsam war, für den zahlt sich das wortwörtlich aus: Man erhält dann Geld vom Anbieter zurück. Wer sein Pensum überschritten hat, muss draufzahlen. Dann stellt sich die Frage: Habe ich wirklich so viel Strom verbraucht? So kannst du prüfen, ob dein Anbieter dich abzockt.

Der Anbieter gibt dir die Höhe deines Stromkonsums exakt in Kilowattstunden an. Die meisten können sich jedoch unter dieser Zahl kaum etwas vorstellen. Ist das nun wenig, normal oder viel?

Bevor du den Betrag ahnungslos bezahlst, solltest du laut dem Vergleichsportal "Check24" einige grundlegende Punkte prüfen:

  • Sind die Adresse, die Kundennummer und der Abrechnungszeitraum korrekt?
  • Stimmt der Arbeits- und Grundpreis mit den Daten aus deinem Stromvertrag überein?
  • Wurden technische Daten, wie Netzbetreiber, Zählpunkt, Zählnummer, Zählstand und Gesamtverbrauch richtig erfasst?

Ein nützlicher Tipp: Schreibe dir deinen Zählerstand am Anfang der Abrechnungsperiode auf. So kannst du später auf der Rechnung überprüfen, ob der Gesamtverbrauch nachvollziehbar ist.

Gering, mittel oder hoch: Bestimme deinen Stromverbrauch

Der Stromverbrauch wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst: Anzahl der elektrischen Geräte im Haushalt und deren Leistungszeitraum, Personenzahl und Wohnfläche.

Da ein Haus mehr Fläche in Anspruch nimmt, ist der Stromkonsum dementsprechend höher als in einer Wohnung. Die Singlehaushalte haben durchschnittlich einen höheren Pro-Kopf-Stromverbrauch, als Mehrpersonenhaushalte. Denn die elektrische Grundausrüstung bleibt logischerweise dieselbe.

Ob dein Stromverbrauch nun gering, mittel oder hoch ist, kannst du mit folgenden Durchschnittswerten vom jüngsten "Stromspiegel" checken:

Mittlerer Stromverbrauch von einer Person pro Jahr im Durchschnitt …

  • … mit Haus ohne elektrische Warmwasserbereitung: 2000 bis 3200 kWh
  • … mit Haus und einer elektrischen Warmwasserbereitung: 2300 bis 3500 kWh
  • mit Wohnung ohne elektrische Warmwasserbereitung: 800 bis 1200 kWh
  • mit Wohnung und einer elektrischen Warmwasserbereitung: 1600 bis 2200 kWh

Mittlerer Stromverbrauch von zwei Personen pro Jahr …

  • … mit Haus ohne elektrische Warmwasserbereitung: 2800 bis 3500 kWh
  • … mit Haus und einer elektrischen Warmwasserbereitung: 3400 bis 4500 kWh
  • mit Wohnung ohne elektrische Warmwasserbereitung: 1800 bis 2500 kWh
  • mit Wohnung und einer elektrischen Warmwasserbereitung: 2600 bis 3500 kWh

Mittlerer Stromverbrauch von drei Personen pro Jahr …

  • … mit Haus ohne elektrische Warmwasserbereitung: 3400 bis 4200 kWh
  • … mit Haus und einer elektrischen Warmwasserbereitung: 4000 bis 5600 kWh
  • mit Wohnung ohne elektrische Warmwasserbereitung: 2200 bis 3000 kWh
  • mit Wohnung und einer elektrischen Warmwasserbereitung: 3500 bis 4500 kWh

Mittlerer Stromverbrauch von vier Personen pro Jahr …

  • … mit Haus ohne elektrische Warmwasserbereitung: 3700 bis 4700 kWh
  • … mit Haus und einer elektrischen Warmwasserbereitung: 4700 bis 6400 kWh
  • mit Wohnung ohne elektrische Warmwasserbereitung: 2500 bis 3500 kWh
  • mit Wohnung und einer elektrischen Warmwasserbereitung: 4000 bis 5000 kWh

So leicht kannst du deine Stromkosten selbst berechnen

Durch die Energiekrise sind die Strompreise zwischenzeitlich enorm in die Höhe geschossen. Mittlerweile hat sich das wieder gelegt und je Kilowattstunde fallen Ende 2023 durchschnittlich 29 Cent an. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 mussten ganze 43 Cent hingeblättert werden.

Angenommen, eine Person lebt in einer Wohnung ohne elektrischer Warmwasserbereitung. Mit 1000 kWh pro Jahr hat der Singlehaushalt einen mittleren Stromverbrauch. Multiplizieren wir diesen nun mit dem Kilowatt-Preis von 30 Cent, ergibt sich eine Summe von 300 Euro.

Auf diesem Weg kannst du auch deine eigenen Stromkosten berechnen und das Ergebnis mit dem Betrag auf deiner Rechnung vergleichen. Im Handel gibt es sogar Stromkostenmessgeräte zu kaufen – so sparst du dir den Rechenaufwand.

Meldung

Nun gibt es drei Optionen, wieso deine Stromrechnung zu hoch ist:

  • Du hast mehr Strom verbraucht als in den vergangenen Jahren. Dann solltest du die Gründe dafür ausfindig machen und dein Verhalten oder deine Geräte optimieren.
  • Die Strompreise deines Anbieters sind weit über dem Durchschnitt. In diesem Fall solltest du dir einen günstigeren Tarif suchen.
  • Die Stromrechnung ist tatsächlich ungerechtfertigt zu hoch. Nun ist es wichtig, so schnell wie möglich beim Stromanbieter Widerspruch einzulegen.