Airtags mit Android nutzen – geht das?

Die Airtags haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz: Bei der Ortung setzt Apple nicht auf GPS, sondern auf das Netzwerk seiner Geräte. Der Airtag schickt eine kleine verschlüsselte Datei auf Apple-Geräte in der Umgebung, die noch den eigenen Standort hinzufügen. Der smarte Tracker lässt sich auch in den Gebäuden ohne oder mit schlechtem GPS- oder Wlan-Empfang orten.

Die Konkurrenz wie Tiles setzt auf ein eigenes Netzwerk. Doch wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, einen anderen Tiles-Besitzer unterwegs zu treffen? Dagegen wimmelt es nur so vor iPhone-, iPad- und Apple-Watch-Besitzern, besonders in den größeren Städten. Die Chance, einen Gegenstand übers Apple-Netzwerk mit einem Airtag zu finden ist also deutlich größer, als über das von Tiles.

Airtags im Test: Lohnt sich der Kauf?

Deshalb stellt sich manch ein Android-Besitzer oder eine -Besitzerin die Frage, ob man die Airtags auch mit dem eigenen Handy nutzen könnte. Die Antwort ist Jein, mit mehr “Nein” als “Ja” dabei.

Grundsätzlich arbeitet “Wo ist?” mit Apple-Geräten. Ein neuer Airtag lässt sich nur mit drei Arten der iOS-Geräte einrichten: iPhone, iPod (ab iOS 14.5) und iPad. Das heißt, um den neuen Airtag zu aktivieren, würden Sie als Android-Besitzer zumindest für eine kurze Zeit auf ein Apple-Gerät zugreifen müssen. Dieses sollte mit Ihrer Apple-ID eingerichtet sein, ansonsten werden die neuen Airtags an die Apple-ID des Besitzers gekoppelt.

Das Herzstück für die Verwaltung aller gekoppelten Geräte ist die App “Wo ist?”. Diese ist auf dem iPhone, iPod Touch und iPad verfügbar, aber auch auf einem Mac, einer Apple Watch und in einem beliebigen aktuellen Browser unter “icloud.com”.

Allerdings können Sie über iCloud Web lediglich eigene Apple-Geräte nachverfolgen, nicht aber die Airtags oder andere “Wo ist?”-Objekte.

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Tracker-Erkennung

Eine Krücke bei der Airtags-Verwaltung kann die Apple-App für Android “Tracker-Erkennung” sein. Diese hat der Hersteller als Reaktion auf Kritik entwickelt, Android-Nutzer können einem Stalker mit Airtag schutzlos ausgeliefert sein.

Entsprechend beschränkt ist ihre Funktionalität: Die App kann lediglich in der unmittelbaren Gegend die verfügbaren Airtags scannen, es lässt sich sogar ein Ton darauf abspielen, aber erst, wenn zehn Minuten nach der ersten Erkennung verstrichen sind.

So kann man auf dem Android-Handy nach Airtags in der Nähe suchen

Halyna Kubiv

In der Praxis funktioniert die App noch eingeschränkter: Aus den vier eingerichteten und aktiven Airtags hat die App nur drei in der Umgebung festgestellt. Wir haben die Zeitspanne von zehn Minuten abgewartet und wollten bei einem der Airtags den Ton abspielen lassen, auch das hat nicht funktioniert.

Die App zeigte eine aktivierte Verbindung zum Airtag, es erschallte aber kein Ton. Über “Wo ist?” auf dem iPhone dagegen hat sich selbst der Airtag mit sehr niedrigem Batterie-Ladezustand gemeldet.

Fazit

Zumindest das Auffinden eines Airtags ist auf einem Android-Smartphone möglich, dank der Apple-App Tracker-Erkennung. Doch in der Praxis ist selbst dieses Auffinden nicht zuverlässig und mit Einschränkungen verbunden. Dazu funktioniert die Tonwiedergabe nur noch sporadisch.

Angesicht dessen ist es vielleicht ratsam, zusammen mit dem Airtag-Pack, das vier Geräte beinhaltet, auf dem Gebrauchtmarkt noch ein iPod Touch der siebten Generation zu kaufen. Das Gerät kann immerhin noch iOS 15 ausführen, was ausreicht, um die Airtags einzurichten und gescheit zu verwalten. Ein generalüberholtes Modell kostet bei Amazon etwa 150 Euro.

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