Schlappe für Erdogan? Opposition in der Türkei kann Istanbul und Ankara verteidigen

Wahlsonntag in der Türkei ©Ali Unal/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

In der Türkei kann sich die Opposition bei den Kommunalwahlen an diesem Ostersonntag in wichtigen Städten - wie in der Metropole Istanbul - vorläufigen Ergebnisse zufolge behaupten.

Dies wird als Rückschlag für Präsident Recep Tayyip Erdogan gewertet, der sich zum Ziel gesetzt hatte, die Kontrolle über die 2019 verlorenen Städte zurückzugewinnen.

Nach Auszählung von etwa 20 % der Stimmen lag der amtierende Bürgermeister Ekrem Imamoglu von der Oppositionspartei CHP in Istanbul, der größten Stadt und dem Wirtschaftszentrum der Türkei, deutlich vorn, wie der staatliche Rundfunksender TRT meldet.

Auch der Bürgermeister der Hauptstadt Ankara, Mansur Yavas, scheint sein Amt mit einer komfortablen Mehrheit zu verteidigen.

Nach den vorläufigen Ergebnissen lag die CHP laut TRT in 35 der 81 Provinzen der Türkei in Führung.

Offenbar eine Niederlage für Recep Tayyip Erdogan

Die Wahl wurde auch als Barometer für die Popularität von Präsident Erdogan angesehen. Der Staatschef hatte sich persönlich sehr dafür engagiert, die Kontrolle über wichtige städtische Gebiete zurückzugewinnen, die er bei den Wahlen vor fünf Jahren an die Opposition verloren hat. Der Sieg der CHP in Ankara und Istanbul im Jahr 2019 hatte den Nimbus der Unbesiegbarkeit Erdogans erschüttert.

Präsident Recep Tayyip Erdogan und seine Frau Emine am Wahlsonntag in IstanbulKhalil Hamra/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

Das Hauptschlachtfeld für den 70-jährigen türkischen Präsidenten war Istanbul, eine 16-Millionen-Stadt, in der er geboren und aufgewachsen ist und in der er 1994 seine politische Karriere als Bürgermeister begann. Erdogan hatte zusammen mit seiner Ehefrau Emine kurz nach 12 Uhr in Istanbul seine Stimme abgegeben.

Allerdings erklärten Analysten auch, dass im Wahlkampf diesmal lokale Themen eine wichtigere Rolle gespielt hätten.

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