Microsoft trennt Office 365 und Teams – das ist der Grund

Microsoft Teams, das bekannte Messaging- und Videokonferenzdienst für Unternehmen, wird nicht mehr in Microsoft Office enthalten sein. Die Trennung der Software ist das Ergebnis einer kartellrechtlichen Untersuchung in Europa, wo Teams und Office 365 seit Oktober letzten Jahres entbündelt wurden. Die Trennung der Software ist ab heute weltweit gültig.

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Reuters berichtet, dass Microsoft das Angebot nach europäischem Vorbild weltweit zum Standard macht. “Um Klarheit für unsere Kunden zu schaffen, weiten wir die Schritte, die wir im letzten Jahr unternommen haben, um Teams von M365 und O365 im Europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz zu entbündeln, auf Kunden weltweit aus”, sagte ein Sprecher Reuters. Während die gebündelte Version von Teams und Office weltweit weiterhin verfügbar ist, können Kunden wählen, ob sie zu einem separaten Abonnement nur für Teams oder zu einem Office-Paket, das Teams nicht enthält, wechseln oder ihr aktuelles Paket beibehalten wollen.

Dass sich die europäischen Regulierungsbehörden mit der Bündelung von Produkten befassen, ist für Microsoft oder jedes andere große Technologieunternehmen nichts Neues. Die jüngste Untersuchung der Europäischen Kommission folgt auf eine Beschwerde von Slack, einem konkurrierenden Office-Chat-Dienst, der zu Salesforce gehört.

Microsofts Streit mit den EU-Behörden reicht jedoch bis ins Jahr 1998 zurück, als eine sechsjährige Untersuchung von Windows im Jahr 2004 mit einer Geldstrafe in Höhe von 613 Millionen Dollar endete. Weitere Untersuchungen und Bußgelder folgten in den Jahren 2008 und 2013 und beliefen sich insgesamt auf mehr als eine Milliarde Dollar. Es ist also kein Wunder, dass das Unternehmen die jüngste Untersuchung unbedingt abwenden will. Beobachter sagen, dass selbst dieser Schritt die Europäische Kommission nicht besänftigen könnte.

Die Nachricht könnte Unternehmen, die Teams als primäres Kommunikationsprogramm für ihre Mitarbeiter nutzen, Kopfschmerzen bereiten oder Alternativen wie Slack mit günstigeren Office-Optionen attraktiver machen. Aber die meisten Privatanwender werden wohl kaum einen Unterschied bemerken. Die kostenlose Version von Microsoft Teams, die unbegrenzte Einzelvideogespräche und Gruppentreffen für bis zu 60 Minuten bietet, wird nicht verschwinden.

Dieser Artikel erschien im Original bei unserer Schwesterpublikation PC-World und wurde von uns übersetzt.