Neuer iPhone-Browser: Diese 10 besten Safari-Alternativen empfiehlt Apple

Auf dem iPhone oder iPad ist Safari vorinstalliert und tief ins System integriert, andere Hersteller haben es da schwer. Monopole sind aber schlecht fürs Geschäft, und auf Druck der EU ist ab iOS 17.4 Safari deshalb nicht mehr automatisch der vorausgewählte Standardbrowser.

Beim ersten Start sieht der Nutzer jetzt einmalig eine Liste von insgesamt zehn verschiedenen Browsern und darf einen davon auswählen. Die Liste wird von Apple jährlich aktualisiert, es handelt sich um die zehn meist geladenen Webbrowser des jeweiligen Landes.

Jeder der Browser muss mindestens 5.000 Nutzer in allen EU-Stores aufweisen, bietet ein Hersteller mehrere Browser an, wird der erfolgreichste aufgelistet.

Das Angebot ist sehr vielfältig, hat aber eine Gemeinsamkeit: Als sogenannte Browser-Engine kommt Webkit zum Einsatz, wie bis kürzlich von Apple gefordert wurde. Dies ist auf Wunsch der EU zwar nicht mehr notwendig, hier gibt es aber auch bis Redaktionsschluss noch keine echten Alternativen.

Ein weiterer Effekt: Da die Apps die gleiche Engine nutzen, erwies sich ein Vergleich der Performance als überflüssig – die Leistung ist nämlich so gut wie identisch. Es sind wohl auch deshalb Zusatzfunktionen wie VPN und KI, mit denen sich die Safari-Alternativen von Apples Browser abheben.

Die besten VPN-Apps für Macs und iPhones

Wir haben uns diese zehn Angebote für Deutschland einmal näher angesehen – in alphabetischer Reihenfolge:

Diese Liste sehen Sie unter iOS 17.4 – aber nur ein einziges Mal.

IDG

Bei der Liste der jeweiligen Länder gibt es übrigens wenig regionale Unterschiede, für nahezu jedes europäisches Land ist die Auswahl fast identisch. Zu den wenigen Ausnahmen gehören die in Finnland beliebte App Vivaldi, Qwant in Frankreich, Access in Schweden oder auch Web@Work in Luxemburg – warum auch immer.

Aloha

IDG

Aloha Browser hier herunterladen

Ein sehr beliebter Browser ist Aloha von Aloha Mobile, der mit einem kostenlosen VPN-Dienst punktet. Er unterstützt allerdings nur einen lokalen Server ohne Standortwahl in der Free-Version. Wollen Sie das VPN auch mit anderen Apps nutzen und den Standort frei wählen, kostet dies eine Monatsgebühr (bei Redaktionsschluss 10 Euro pro Monat).

Beim ersten App-Start können Sie außerdem auf Wunsch gleich den Werbeblocker Adblock Plus aktivieren. Der Browser bietet auch einen privaten Modus und auch ein Medien-Player ist direkt integriert.

Ein KI-Chat ist ebenfalls mit im Paket. Wohl nicht zufällig hat der Browser-Hersteller den Firmensitz in Zypern, der Hersteller verspricht nämlich besonders viel Privatsphäre und die kleine Mittelmeerinsel gilt bei staatlichen Kontrollen als sehr zurückhaltend.

Brave

IDG

Brave Browser hier herunterladen

Einer der funktionsreichen Browser ist Brave. Eine Stärke der App ist der integrierte Werbeblocker. Anzeigen und Banner werden im Browser automatisch unterdrückt, für einzelne Seiten können Sie dies aber auch erlauben – zum Beispiel für macwelt.de.

Wie bei vielen Browsern mittlerweile üblich, sehen Sie als Startseite eine News-Übersicht. Mit dem KI-Assistenten Leo ist zudem künstliche Intelligenz integriert. Die Funktion Wallet hilft zusätzlich bei der Verwaltung Ihrer Kryptowährungen.

Für einen Aufpreis von 100 Euro können Sie einen VPN-Dienst dazu buchen. Eine weitere Zuzahlung schaltet weitere Features für Leo frei. Ungewöhnlicher ist eine weitere Funktion: Der Browser bietet nämlich verschlüsselte Video-Chats für seine Anwender – als Alternative zu iChat.

Chrome

IDG

Google Chrome hier herunterladen

Neben Safari ist Chrome wohl einer der interessantesten Alternativ-Browsern, da Sie mit der iOS-Version besonders gut auf Google-Dienste zugreifen können. Nützlich ist ebenso Google-Lens, die Suchfunktion auf Basis der Kamera. Ideal ist Chrome vor allem dann, wenn Sie Chrome auch am Desktop nutzén.

Verwenden Sie am Desktop oder unter Android Google Chrome, werden automatisch Lesezeichen und andere Daten synchronisiert. Gut gefällt uns die Leseliste, die ebenfalls mit anderen Plattformen abgeglichen wird. Sie können dann etwa am Desktop Artikel sammeln und später am iPad oder iPhone lesen.

Im Vergleich zu den anderen Browsern wirkt Chrome auf uns fast schon etwas funktionsarm. Anders als auf dem Desktop stehen schließlich auch keine Erweiterungen zur Verfügung und Assistenz-Funktionen bietet Google lieber über die App Google Assistant an.

DuckDuckGo

IDG

DuckDuckGo hier herunterladen

DuckDuckGo ist vor allem als Suchmaschinen-Alternative zu Google bekannt, die Sie auch als Google-Alternative in Safari auswählen können. Der Hersteller verspricht besonders guten Datenschutz und (im Unterschied zu Google) die Suchanfragen seiner Nutzer nicht zu erfassen und auszuwerten.

Schon seit geraumer Zeit hat der Entwickler aber auch einen Browser im Angebot. Die App bietet einen Privat-Modus und kann besonders komfortabel Surf-Spuren löschen – ein eigener Lösch-Button ist in die untere Funktionsleiste integriert und schließt alle offenen Tabs.

Er zeigt beim Löschen der Daten sogar eine Flammen-Animation – etwas verspielt, aber komfortabel. Bestimmte Seiten können Sie von diesem Löschvorgang ausnehmen.

Ungewöhnlich: Lesezeichen, Verlauf und Passwörter können Sie zwischen Geräten direkt austauschen – ohne Nutzerkonto. Die Daten werden per WLAN direkt übertragen.

Ecosia

IDG

Ecosia hier herunterladen

Die Besonderheit von Ecosia ist, dass der Hersteller verspricht, klimaneutral zu arbeiten. Das hat bei einem Browser seine Berechtigung, schließlich wird durch Suchmaschinen und Webdienste sehr viel Energie in Datenzentren verbraucht.

80 Prozent der Einnahmen werden deshalb für den Anbau von Bäumen verwendet, das Unternehmen nutzt außerdem Solaranlagen. Für das Surfen bietet der Browser alles Erforderliche, ein Adblocker ist integriert und Funktionen wie Downloads, Favoriten, Leseliste und privates Browsen werden unterstützt.

Wie bei immer mehr Browsern üblich, ist auch ein KI-Chat integriert.

Edge

IDG

Microsoft Edge hier herunterladen

Auch Microsofts eigener Browser Edge ist für iPhones verfügbar. Eine interessante Besonderheit des Explorer-Nachfolgers ist die Unterstützung von Microsofts Copilot, der als eigene App zu haben ist.

Die KI-Funktion können Sie über einen eigenen Button aufrufen. Sie landen dann automatisch in einer Chat-Oberfläche und können kostenlos auf GPT 3.5 zugreifen – die Vollversion Copilot selbst kostet ohne Einschränkungen stolze 22 Euro pro Monat.

Bei den Antworten überzeugt die gute Zusammenarbeit von KI und Suchmaschine. Gut gefällt uns beim Browser die Startoberfläche. Hier bietet der Browser eine gute Kombination aus News-Übersicht, Wetter und Lesezeichen. Ideal ist aber auch dieser Browser wohl vor allem für Nutzer der Desktopversion von Edge. Die Suchmaschine Bing ist aber nach unserer Meinung Google immer noch unterlegen.

Firefox

IDG

Firefox hier herunterladen

Der beliebte Open Source-Browser Firefox darf in der Übersicht nicht fehlen. Für ihn gilt, was wir auch für Edge und Chrome anführen: Interessant ist die App nach unserer Meinung primär für die Nutzer der Desktop-Version, so haben Sie direkten Zugriff auf Ihre Lesezeichen und können Ihre Passwörter abgleichen.

Wie bei Chrome müssen Sie leider ebenfalls auf die vielen Erweiterungen der Desktop-Version verzichten, eine Einschränkung durch Apple. Aktuell steht übrigens noch keine eigene Browser-Engine zur Verfügung. Ab iOS 17.4 sind dank der EU zwar andere Browser-Engines erlaubt, aber nur in Europa. Vorerst scheut Mozilla den Aufwand, separate Versionen für die EU und den Rest der Welt zu entwickeln, etwa auf Basis der Engine Gecko.

Onion Browser

IDG

Onion Browser hier herunterladen

Ein Browser, der besonders gut gegen staatliche Zugriffe geschützt ist, ist der Onion Browser. Die iOS-Version kann leider erst sinnvoll genutzt werden, nachdem Sie die zusätzliche App Orbot installiert haben – im Prinzip ein VPN-Dienst.

Wundern Sie sich aber nicht, wenn das Surfen mit diesem Browser äußerst langsam ist, die Server sind leider sehr lahm. Gedacht ist das Projekt vorwiegend für Oppositionelle, die etwa die in ihrem Land geblockte New York Times oder Seiten wie BBC lesen wollen, nicht für Netflix-Fans.

Wir sind deshalb doch etwas überrascht, es in dieser Liste zu finden – für Nicht-Oppositionelle ist der Browser einfach viel zu langsam.

Opera

IDG

Opera hier herunterladen

Der Browser Opera aus Norwegen war einmal stärkster Konkurrenz von Safari, Firefox und Chrome, scheint aber in den letzten Jahren doch etwas außer Mode geraten zu sein.

Auf dem iPhone kann er mit seinem integrierten VPN-Dienst punkten und unterstützt die Synchronisierung mit Desktop- und Android-Versionen. Auch hier ist bereits ein KI-Assistent integriert. Krypto, Wallet und Werbeblocker bietet der ausgereifte Browser ebenfalls.

Safari

IDG

Safari haben wir als elftes Programm mit aufgenommen. Die App kann in diesem Testfeld mit der besten Integration ins Betriebssystem punkten. Dank einer faktisch immer noch bestehenden Pflicht Webkit zu benutzen, ist Safaris Browser auch in der Performance nicht zu schlagen. Im Vergleich zu den anderen Vertretern fällt das Fehlen eines KI-Assistenten aber langsam negativ auf.

Yandex

IDG

Yandex Browser hier herunterladen

Der Browser von Yandex bietet neben Google auch die gleichnamige russische Suchmaschine als Auswahlmöglichkeit. Yandex ist vor allem bei russischen Staatsbürgern beliebt, hier hatte das Unternehmen lange Jahre eine Monopolstellung.

Der Einfluss des russischen Staates auf die Inhalte gilt allerdings als sehr stark. Dass der Browser zu den zehn beliebtesten Browsern in Deutschland gehört, überrascht uns etwas.

You.com

IDG

You.com hier herunterladen

KI-Technologie ist die wichtigste Funktion des Browsers von You.com, ein Unternehmen, das als einer der KI-Pioniere gilt. Wahlweise über die integrierte Google-Suchmaschine oder den eigenen KI-Chatbot können Sie Suchanfragen starten, aber auch Texte erstellen, Inhalte zusammenfassen und Bilder erstellen.

Gut funktioniert das Zusammenfassen von Webinhalten bei Recherchen, auch Quellen und weiterführende Informationen werden aufgelistet. Hinter dem Projekt stehen mit Richard Socher und Bryan McCann zwei prominente Ex-Mitglieder von Salesforce. Der Browser mach einen ausgereiften Eindruck, hat sich aber zuletzt wenig weiterentwickelt.