Apple ermöglicht offizielles Frankenstein-iPhone

In einer aktuellen Pressemitteilung hat Apple wichtige Neuerungen bei seinem Reparaturprozess für unabhängige Dienstleister bekannt gegeben. Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Für Reparaturen kann man nun Ersatzteile aus alten, aussortierten iPhones verwenden;
  • Biometrische Sensoren für Face-ID und Touch-ID werden sich zwischen den iPhones austauschen lassen;
  • Keine Seriennummer des Geräts bei der Bestellung von Ersatzteilen benötigt (außer bei der Hauptplatine);
  • Kalibrierung der Ersatzteile wird auf dem Gerät stattfinden;
  • Geklaute oder per iCloud-Sperre gesperrte iPhones lassen sich nicht als Ersatzteil-Spender verwenden;
  • Neu gestaltete Auflistung der ersetzten Teile in der Einstellungen-App.

Apple will ab dem kommenden Herbst die offiziellen Reparaturprozesse für ausgewählte iPhone-Modelle etwas demokratisieren. Statt offizielle Ersatzteile nur bei Apple kaufen zu können, wird es möglich sein, die benötigten Elemente auch alten oder kaputten iPhones zu entnehmen und in einem anderen iPhone einzusetzen. Dafür hat Apple im Hintergrund einige Prozesse verändert und erleichtert.

Pairing wird erleichtert – Zusammenbau aus mehreren Geräten ermöglicht

Unabhängige Dienstleister und jüngst auch Gesetzgeber in den USA haben das sogenannte Pairing von Apple kritisiert. Das Pairing ist eine Registrierung eines Ersatzteils bei Apple, ohne diese Anmeldung wird ein perfekt funktionierendes Teil im passenden iPhone nicht arbeiten. Nun soll das Pairing (und damit verbundene Kalibrierung der neuen Teile) direkt auf dem iPhone stattfinden. Dies bedeutet, dass künftig die biometrischen Sensoren für die Face-ID oder Touch-ID in einem anderen iPhone als dem ursprünglich gekauften funktionieren werden.

Um iPhone-Dieben den Riegel vorzuschieben, ändert Apple auch einen Teil von iOS: Wird für das iPhone die iCloud-Sperre aktiviert, lassen sich keine Ersatzteile aus diesem iPhone mehr verwenden. Die iCloud-Sperre wird also ab Herbst (wohl mit iOS 18) auf einzelne Hardware-Teile erweitern. Diese Teile werden sich nur eingeschränkt kalibrieren lassen, sodass ihr Gebrauch in anderen iPhones erschwert ist. Dazu kommt in die Einstellungen-App eine erweiterte Auflistung der Ersatzteile und ob sie neu oder gebraucht sind.

Aktuell ist noch nicht bekannt, welche iPhone-Modelle von den Veränderungen profitieren, wenn Apple jedoch in der Pressemitteilung explizit Touch-ID erwähnt, sollten zumindest die aktuellen iPhones SE davon auch dabei sein.

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