Sennheiser Momentum Sport im Test: Sportkopfhörer mit Gesundheitsfunktionen

Auf einen Blick

Unsere Wertung

Pro

  • Herzfrequenz- und Temperaturmessung
  • Großartiger Sound
  • Sicherer Sitz
  • Besseres ANC als bei den MTW 4

Kontra

  • Kürzere Akkulaufzeit
  • Fehleranfällige Steuerung
  • Teuer

Fazit

Die Sennheiser Momentum Sport bringen frischen Wind in die Sennheiser-Designsprache, behalten dabei aber den erstklassigen Sound. Dazu kommen zwei neue Gesundheitsfunktionen, die bisher nur selten in Kopfhörern zu finden sind: Herzfrequenz- und Körpertemperaturmessung. Die beiden Vorzeigefunktionen kommen allerdings zu einem Aufpreis gegenüber den Sennheiser Momentum True Wireless 3 und 4, den Sie sich sparen können, wenn Sie keine Verwendung dafür haben. Zum Marktstart haben die Momentum Sport außerdem ein großes Problem mit der Steuerung, was aber sicherlich durch ein späteres Firmware-Update behoben werden kann.

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Neben den Sennheiser Momentum True Wireless 4, die ich erst in jüngster Vergangenheit testen durfte, hat Sennheiser Anfang des Jahres auf der CES 2024 ein weiteres Paar True-Wireless-Kopfhörer vorgestellt, nämlich die Sennheiser Momentum Sport – die ersten Premium-Sportkopfhörer des Unternehmens.

Mit diesem Paar wagt sich Sennheiser in vielerlei Hinsicht auf neues Terrain: Das Unternehmen bricht erstmals seit Jahren mit dem klobigen, eckigen Design, das sich inzwischen durch alle TWS-Kopfhörermodelle zieht, und führt außerdem einen Herzfrequenz- und Körpertemperatur-Sensor ein.

Doch wie schlagen sich die Sennheiser Momentum Sport, insbesondere im Vergleich zu den anderen Premium-Kopfhörern von Sennheiser, den Momentum True Wireless 4?

Eugen Wegmann

Design & Verarbeitung

  • Erfrischendes Design
  • Neues Ladecase ohne Stoffbezug
  • Fester Halt

Technische Eigenschaften

  • 10 mm True-Response-Treiber
  • Herzfrequenz- und Körpertemperatursensoren
  • Aktive Geräuschunterdrückung (ANC)
  • Sennheiser Smart Control & Polar Flow
  • Sprachsteuerung: Siri
  • Kabellos: Bluetooth 5.2; Codecs: SBC, AAC (aptX, aptX Adaptive; nur Android)
  • Akkulaufzeit: bis zu 5,5 Stunden (Kopfhörer), bis zu 24 Stunden (insgesamt)
  • Qi Wireless Charging
  • Drei Silikon-Tip-Größen, vier Silikonfinnen
  • IPX5 schweiß- und wasserresistent
  • Gewicht: 6,4 g (einzelner Hörer), 78,4 g (Ladecase)

Optisch bringen die Momentum Sport frischen Wind ins Sortiment von Sennheiser, sowohl was die In-Ears selbst angeht als auch das Ladecase.

Das kantige Klötzchen-Design, das seit einigen Jahren bei allen Sennheiser-Kopfhörern in der ein oder anderen Form zu sehen war, weicht einem runderen Design, das teilweise an eine etwas größere Haselnuss erinnert.

Zumindest farblich hält es Sennheiser jedoch eher konservativ: Die Momentum Sport sind in Schwarz, Dunkelgrau und Olivgrün erhältlich, wobei auf den olivfarbenen ein oranges Sennheiser-Logo prangt, das mir relativ gut gefällt. Getestet habe ich allerdings die schwarzen.

Sie sind wasser-, aber nicht staubgeschützt nach IPX5, was offiziell “Schutz gegen Strahlwasser aus allen Richtungen” bedeutet. Während Sie mit den Momentum Sport also trotzdem nicht schwimmen gehen sollten, dürften sie immerhin selbst heftigem Regen standhalten. Im Gegensatz zu den MTW 4 ist hier auch das Ladecase wassergeschützt, allerdings nur gegen “Spritzwasser aus allen Richtungen” (IPX4).

Wie die Momentum True Wireless kommen die Momentum Sport mit unterschiedlich großen Silikonfinnen, die dafür sorgen, dass die Kopfhörer auch bei heftigen Bewegungen sicher im Ohr sitzen und nicht herausfallen. Im Gegensatz zu den MTW fallen sie hier noch etwas größer aus – es handelt sich schließlich um Sportkopfhörer –, weshalb sie noch besser im Ohr halten. Statt vier verschiedenen Größen von Silikontips gibt es bei den Momentum Sport jedoch nur drei.

Während mir das Design wirklich gut gefällt, kann ich nicht abstreiten, dass es einige Probleme bei der Bedienung mit sich bringt, nicht zuletzt, da Sennheiser beschlossen hat, die flache Touch-Oberfläche durch ein anderes System der Gestenerkennung zu ersetzen. Besonders beim Einsetzen und Herausnehmen der Kopfhörer kommt es häufig zu unbeabsichtigten Eingaben. Dazu aber mehr im Abschnitt “Funktionen”.

Eugen Wegmann

Auch beim Ladecase hat Sennheiser Hand angelegt: Es ist etwas flacher und hat ungefähr die Grundfläche eines Quadrats mit abgerundeten Ecken. Wenn Sie die App-Symbole auf Ihrem Homescreen ansehen – so ähnlich.

Eugen Wegmann

Der halbe Zentimeter Unterschied in der Höhe macht einen bemerkenswerten Unterschied: Während das Volumen insgesamt etwas größer ist, als das des Ladecase der MTW 2, 3 und 4, liegt es deutlich besser in der Hand.

Im Gegenzug verliert es leider den Stoffbezug, der die anderen Premium-Kopfhörer zu einem wunderschönen Handschmeichler macht. Stattdessen besteht die Oberfläche hauptsächlich aus Gummi und etwas Kunststoff. Ich vermute, dass es dem Spritzwasserschutz geschuldet ist, da sich das grobmaschige Textil der MTW wohl nicht gut mit Wasser vertragen würde. Schade ist es trotzdem.

Eugen Wegmann

Statt eines Scharniers werden Deckel und Basis des Ladecases mit einem großen Stück Gummi verbunden. Es ummantelt komplett den Deckel – einschließlich einer Gummilippe auf der Innenseite –, geht über ins Pseudo-Scharnier, bedeckt den Boden des Ladecase und endet in einer kleinen Lasche auf der Vorderseite, die im USB-C-Anschluss steckt und diesen vor Spritzwasser schützt.

Wenn Sie genau hinsehen, erkennen Sie an der rechten Seite einen kleinen Spalt, weil der Deckel nicht ordentlich sitzt.

Eugen Wegmann

Mein größter Kritikpunkt an dieser eigentlich ganz cleveren Konstruktion ist das Verbindungsstück: Da es flexibel ist, passiert es manchmal, dass das Ladecase einen Spalt weit offen bleibt, wenn man das Case unvorsichtig schließt – und der Wasserschutz ist dahin. Man muss also immer darauf achten, dass es richtig geschlossen ist. Ein starres Scharnier wäre deutlich besser gewesen.

Eugen Wegmann

Ein netter Touch hingegen ist die Status-LED: Diese ist vorn in der Aussparung über dem USB-C-Anschluss zum Öffnen des Deckels versteckt und ist nur sichtbar, wenn sie leuchtet. Bei anderen True-Wireless-Kopfhörern von Sennheiser war sie bisher immer deutlich zu sehen.

Eugen Wegmann

Klang

  • 10-mm-Schallwandler
  • 5-Band-Equalizer in der App
  • Etwas bass- und mittenlastig bei Standardeinstellungen

Bei den Momentum Sport setzt Sennheiser auf einen neuen – oder zumindest anderen – Schallwandler als bisher. Mit 10 Millimetern Durchmesser ist er deutlich größer als der “alte” True-Response-Treiber mit knapp 7 Millimetern – bezogen auf die Kreisfläche ist er also etwa doppelt so groß wie der Momentum True Wireless 3 (im Test) und 4. In der Theorie ist ein größerer Treiber besser, sofern der restliche Aufbau identisch ist, da er mehr Spielraum hat und mehr Luft bewegen kann.

Und tatsächlich klingen die Momentum Sport von Werk aus deutlich satter als die Momentum True Wireless 4, was allerdings etwas zulasten der Höhen geht. Auf Standardeinstellungen werden sie nämlich ziemlich schnell von den Mitten und Tiefen übertönt, sobald die Musik etwas komplexer wird.

Eugen Wegmann

Besonders die Bässe profitieren jedoch vom größeren Treiber und klingen noch satter und vielschichtiger als zuvor, während die Höhen isoliert betrachtet klar und detailreich sind – nur in der Mischung entsteht ein leichtes Ungleichgewicht.

Glücklicherweise sind die Momentum Sport (fast) genauso anpassbar wie andere Sennheiser-Kopfhörer. Dafür steht in der App ein 5-Band-Equalizer zur Verfügung und die eng damit verbundene Funktion “Sound Check”, bei der Sie beim Hören Ihrer eigenen Musik in mehreren Schritten zwischen drei Klangprofilen auswählen können, um den besten Sound für die abgespielte Musik zu finden.

Im Gegensatz zu den Momentum True Wireless 3 und 4 fehlt jedoch die Funktion “Sound Personalization”, bei der Sie den Klang mit vorgegebener Beispielmusik auf Ihr Gehör anpassen können. Das ist offen gestanden ein wenig schade, da die Sound-Anpassung so immer an ein Stück Ihrer Wahl geknüpft ist und nicht an eine mehr oder weniger neutrale Vorgabe.

Dennoch heißt das insgesamt, dass man die Momentum Sport relativ einfach an den eigenen Geschmack anpassen kann, und so habe auch ich für meine Lieblingsmusik ein brauchbares Equalizer-Preset erstellen können.

Insgesamt meckere ich über den Klang jedoch auf sehr hohem Niveau, denn wie die Momentum True Wireless bewegen sich auch die Momentum Sport im Spitzenfeld der In-Ear-Kopfhörer, auch wenn ich überzeugt bin, dass Sennheiser noch ein paar Anpassungen am Schallwandler selbst treffen kann.

Eugen Wegmann

Funktionsumfang

  • Herzfrequenz- und Temperaturmessung
  • Verknüpfung mit Apple Health via Polar Flow
  • Fehleranfällige (Touch-) Steuerung

Herzfrequenz- und Temperaturmessung

Die beiden Funktionen, die die Sennheiser Momentum Sport von vielen anderen Kopfhörern ihrer Art abhebt, sind die Messung der Herzfrequenz und der Körpertemperatur. Der Sensor für die Herzfrequenz sitzt im linken Ohrhörer und macht sich beim Einstecken und Herausnehmen manchmal durch das typische grüne Blitzen bemerkbar, das Sie vielleicht auch von der Apple Watch (im Test) kennen.

Beide werden praktisch in Echtzeit gemessen, was bei der Herzfrequenz biologisch bedingt besser zu erkennen ist als bei der Körpertemperatur, da sie sich häufiger verändert.

Eugen Wegmann

Was die Herzfrequenz angeht, so liegen die Messungen der Momentum Sport ungefähr auf einer Stufe mit der Apple Watch, ein paar einzelne Punkte hin oder her. Bei der Temperaturmessung gibt Sennheiser eine Genauigkeit von 0,3 Grad Celsius an und auch das kann ich leider nicht akkurater testen als mit einem handelsüblichen Fieberthermometer – und zumindest im gesunden Zustand stimmen die Werte damit ebenfalls weitestgehend überein.

Für Gesundheits-Tracking sind die Sensoren ohnehin nicht gedacht (auch wenn ich sie aus purer Neugier gerne mal mit 39 Grad Fieber testen würde), sondern in erster Linie als zusätzliche Kennziffern für ein optimales Training.

Eugen Wegmann

Damit Sie mit diesen Werten überhaupt etwas anfangen können, müssen Sie die Sennheiser Momentum Sport mit dem Polar-Flow-Netzwerk verbinden, dem finnischen Traditionshersteller von Fitnessmessgeräten, und darüber wiederum mit Apple Health. Sowohl in der Polar-Flow-App als auch in Health werden die Messwerte dann mit den jeweiligen Trainings verknüpft und können so aussagekräftigere Trainingsdaten liefern.

Damit Sie beim Traning nicht immer Ihr iPhone mitschleppen müssen, können Sie die Momentum Sport auch direkt mit Ihrer Apple Watch oder vielen anderen Smartwatches bzw. Fitnesstrackern verbinden.

Bedienung

  • Anpassbare Steuerung
  • Bedienung auch mit Handschuhen
  • Hohe Fehleranfälligkeit

Update vom 15. April 2024: Sennheiser hat ein Firmware-Update veröffentlicht, das die Fehleingaben deutlich reduziert, leider aber nicht eliminiert. Der folgende Abschnitt bleibt also weitestgehend gültig.

Wie bei anderen Sennheiser-Kopfhörern lassen sich die Berührungsgesten bei den Momentum Sport zwar frei belegen, im Gegensatz zu anderen kabellosen In-Ears von Sennheiser steht jedoch der einfache Tipp auf den jeweiligen Ohrhörer nicht zur Verfügung. Das schränkt die Anzahl der Funktionen ein, die Sie direkt über die Ohrhörer verwenden können.

Wahrscheinlich dient diese Maßnahme dazu, Fehleingaben beim Sport oder beim Einsetzen und Herausnehmen vorzubeugen. Allerdings hätte ich mich gefreut, wenn es in der App die Möglichkeit gäbe, den einfachen Tipp bei Bedarf zu aktivieren. Den größten Vorteil bietet diese Bedienungsart wohl im Winter, da sie auch auf Tippen mit Handschuhen reagiert.

Foundry

Die Bedienung der Sennheiser Momentum Sports ist merkwürdig. Im Gegensatz zu praktisch allen anderen True-Wireless-Kopfhörern werden Sie nämlich über eine Kombination aus Beschleunigungs-, Infrarot- und kapazitiven Berührungssensoren gesteuert.

Die Momentum Sport reagieren deshalb nicht nur auf Berührung der Kopfhörer selbst, sondern auch auf Tippen neben dem Ohr, was zunächst ziemlich ungewohnt ist. Tatsächlich bin ich auch eher zufällig darüber gestolpert, als ich in der Kurzanleitung nach den verschiedenen Zuständen der Status-LED gesucht habe. Wenn man seit Jahren die unterschiedlichsten In-Ear-Kopfhörer testet, geht man einfach davon aus, dass die Bedienung ausschließlich über die Kopfhörer erfolgt und legt die Anleitung einfach beiseite. Hybris!

In der App lässt sich erstmals auch die Empfindlichkeit der Berührungserkennung einstellen, was zugegebenermaßen auch nötig ist, denn die Steuerung ist – Stand Anfang April 2024 – wirklich dürftig.

Stellt man die Empfindlichkeit auf “hoch”, funktioniert das Tippen am Ohr zuverlässig. Dafür registrieren die Momentum Sport aber auch Eingaben, wenn man sie nur in der Hand hält, ins Ohr einsetzt, sie wieder herausnimmt oder darin arretiert.

Auf mittlerer Empfindlichkeit registrieren sie Fehleingaben etwas seltener, dafür muss man häufig mehrmals ans Ohr tippen, damit etwas passiert. Bei niedriger Empfindlichkeit kommt es nur noch selten zu Fehleingaben, dafür muss man aber viel häufiger auf oder neben den Kopfhörern herumtippen, damit überhaupt etwas passiert.

Besonders anfällig für Fehleingaben ist der lange Tipp auf die Kopfhörer, weshalb ich ihn nach kurzer Zeit wieder ausschalten musste. Dadurch sinkt die Anzahl der Funktionen, die direkt über die Kopfhörer gesteuert werden können, allerdings auf vier – Doppel- und Dreifachtipp auf jeder Seite –, während es sowohl bei der Momentum True Wireless- als auch der günstigeren CX True Wireless-Reihe bis zu acht sind.

Das ist nichts, das Sennheiser nicht durch ein oder mehrere Firmware-Updates beheben könnte, aber zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels ist die Bedienung einfach so nervig, dass ich mir wünsche, Sennheiser hätte einfach zu einem normalen Touch-Interface gegriffen.

Eugen Wegmann

Noise Cancelling

Positiv überrascht hat mich bei den Momentum Sport das Noise Cancelling. Es funktioniert deutlich besser als das der Momentum True Wireless 3 und 4 und kommt in seiner Effektivität sogar an die Airpods Pro 2 (im Test) heran.

Da zwischen der Markteinführung der MTW 4 und der Momentum Sport nur ein Monat liegt, gehe ich nicht davon aus, dass Sennheiser groß etwas am Algorithmus verändert hat. Vielmehr sind die Verbesserungen wahrscheinlich aufs neue Design zurückzuführen, sei es die Bauart selbst oder eine andere Ausrichtung der Mikrofone.

Eine interessante – und meiner Meinung nach begrüßenswerte – Änderung ist, dass sich das ANC-System erstmals überhaupt nicht ausschalten lässt, damit nur die passive Geräuschunterdrückung bleibt. Vielmehr kann man in der App oder direkt an den Kopfhörern zwischen vollem ANC, Anti-Wind- und Transparenzmodus durchschalten.

Letzterer kann, wie bei den MTW, in seiner Stärke eingestellt werden – je höher die Empfindlichkeit, desto mehr Umgebungsgeräusche werden durchgelassen. Auf höchster Stufe verleiht der Transparenzmodus fast schon übermenschliches Gehör.

Eine weitere unerwartete Verbesserung betrifft Windgeräusche. Diese wurden sowohl bei den MTW 3 als auch bei den MTW 4 von den Mikrofonen aufgenommen und trotz ANC direkt kratzig ins Ohr weitergegeben, bei den Momentum Sport ist das glücklicherweise nicht so.

Eugen Wegmann

Akkulaufzeit & Aufladen

  • Verhältnismäßig kurze Akkulaufzeit
  • Kabelloses Aufladen (Qi)

Sennheiser gibt die Akkulaufzeit der Momentum Sport mit bis zu 5,5 Stunden in den Ohrhörern und 24 Stunden insgesamt (Ohrhörer mit Ladecase) an, was deutlich unter den MTW 4 (7 oder 30 Stunden) und auch den Airpods Pro 2 (6 oder 30 Stunden) liegt.

Das alles trotz größerer Akkukapazität: Die Momentum Sport kommen insgesamt auf 994–1.044 Milliamperestunden – offenbar hat Sennheiser unterschiedliche Zulieferer mit unterschiedlichen Kapazitäten –, während die MTW 4 auf insgesamt 970 Milliamperestunden kommen.

Der höhere Stromverbrauch ist insofern nicht verwunderlich, als die Momentum Sport viel mehr Sensorik verbaut haben als die MTW 4 oder die Airpods Pro.

Für den Alltagsgebrauch sind (bis zu) fünf Stunden in der Regel ausreichend, zumal ich sie in meiner Testzeit auch immer erreicht habe, da ich die Momentum Sport dank besserer Geräuschunterdrückung konsequent bei geringerer Lautstärke verwenden konnte als etwa die MTW 4. Allerdings muss ich auch klar sagen: Wenn der Alltag dann doch etwas länger dauert, schauen Sie bei den Momentum Sport tendenziell früher ins Loch als bei anderen, weniger speziellen Kopfhörern.

Sollte der Akku einmal leer sein, können Sie weitere 45 Minuten herausholen, wenn Sie die Kopfhörer 10 Minuten ins Case legen, eine vollständige Aufladung dauert rund anderthalb Stunden.

Wie den MTW 4 hat Sennheiser auch den Momentum Sport eine Akku-Schutz-Option in der App spendiert. Dort können Sie festlegen, die Kopfhörer immer nur bis 80 Prozent aufladen zu lassen, was das Altern des Akkus verlangsamen und die Kopfhörer deshalb länger haltbar machen soll.

Aufgeladen wird das Case entweder über den USB-C-Anschluss auf der Vorderseite oder kabellos auf einem Qi-kompatiblen Ladegerät.

Konnektivität

Wirft man einen Blick auf die technischen Daten, ähneln die Momentum Sport eher den Momentum True Wireless 3 als den Momentum True Wireless 4. In erster Linie deswegen, da sie nur Bluetooth 5.2 unterstützen und nicht Bluetooth 5.3 oder gar 5.4.

Im Apple-Ökosystem spielt das in der Praxis freilich keine Rolle, denn alle Funktionen, die neuere Funkstandards mit sich bringen, werden auf dem iPhone ohnehin nicht unterstützt. Insofern ist auch die Musikwiedergabe auf den AAC-Codec beschränkt, der aber halbwegs ausreichend ist, solange Sie nicht regelmäßig hochauflösende oder verlustfreie Musikquellen verwenden.

Wie alle Kopfhörer von Drittanbietern haben die Momentum Sport zwei gewaltige Nachteile gegenüber Apples eigenen Produkten, den Airpods und den Beats: Einerseits können sie sich nur mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden und auch nur zwischen diesen beiden Geräten dynamisch hin und her wechseln – um die Paarung zu ändern, müssen Sie das in der App einstellen. Andererseits gibt es auch sonst keine Integration in Apple-Systeme, wie das “Wo ist?”-Netzwerk.

Am interessantesten ist wohl, dass Sie die Momentum Sport nicht nur mit iPhone und Apple Watch verbinden können, sondern auch direkt mit Ihrem (smarten) Sportgerät. So können Sie Puls und Körpertemperatur auch dort verfolgen.

Eugen Wegmann

Preis & Verfügbarkeit

  • 329,99 Euro UVP
  • Ab 9. April 2024 im Handel

Die Sennheiser Momentum Sport sind seit 9. April im Handel erhältlich – entweder bei Sennheiser selbst oder bei Händlern wie Saturn, Mediamarkt und Amazon.

Selbst im Premium-Segment für kabellose In-Ear-Kopfhörer bewegen sie sich preislich mit rund 330 Euro im oberen Drittel, sogar 30 Euro über den Sennheiser Momentum True Wireless 4 und 50 Euro über den Airpods Pro 2. Sie bieten dafür aber Funktionen, die sonst keine Kopfhörer in dieser Klasse besitzen.

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Sennheiser Momentum Sport

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Fazit – sollen Sie die Sennheiser Momentum Sport kaufen?

Ob die Sennheiser Momentum Sport die richtigen Kopfhörer für Sie sind, hängt davon ab, wie viel Sport Sie treiben. Denn selbst, wenn Sie nur einmal die Woche joggen gehen, um fit zu bleiben, können Sie wahrscheinlich auf die Herzfrequenz- und Temperaturmessung verzichten, besonders, wenn Sie Ihre Herzfrequenz schon mit der Apple Watch erfassen.

Betreiben Sie hingegen Leistungssport oder arbeiten aktiv und gezielt an Ihrer Fitness, kann besonders die Temperaturmessung interessant sein, um Ihr Training zu optimieren. Der große Vorteil der Momentum Sport ist, dass die beiden knapp über sechs Gramm schweren Ohrstöpsel in Ihren Ohren hängen und Ihre Körpertemperatur genauer messen, als ein zusätzliches, schwereres Gerät es an Ihrem Handgelenk tun würde.

Wenn Sie jedoch einfach nur Kopfhörer mit ANC für den Alltag suchen, sind Sie wahrscheinlich mit anderen Kopfhörern besser bedient – selbst, wenn Ihnen das neue Design gefällt. Das gilt besonders, solange Sennheiser die Steuerung der Momentum Sport nicht in den Griff bekommen hat.

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