Scharfe Fan-Kritik an Toppmöller - Eintracht-Legende nimmt den Trainer in Schutz

By Oliver Helbig

Eintracht Frankfurt begeisterte einst ganz Europa mit rasantem Offensivfußball und Toren am Fließband und stand symbolisch für mitreißenden Powerfußball. Mit ihrer Art Fußball zu spielen, ohne dabei die bei den Fans beliebte spielerische Raffinesse zu vergessen, haben die Adler nicht nur zahlreiche Sympathien gewonnen, sondern auch den Titel in der Europa League. Jedes Stadion, in dem die Eintracht auflief, bebte und wurde von den frenetisch feiernden Anhängern des hessischen Traditionsvereins in Beschlag genommen. Diese Zeiten sind aktuell nur noch glorreiche Erinnerungen. Die Fans der Eintracht sind von den Leistungen ihrer Mannschaft in dieser Saison wenig angetan, und so richtet sich der Frust, wie im Geschäft üblich, in erster Linie auch gegen Trainer Dino Toppmöller.

"Es fehlt irgendwie dieser Power-Fußball, der die vergangenen Jahre so spannend gemacht hat. Man langweilt sich teilweise beim Zuschauen. Die Spieler wirken teilweise ideenlos und wissen gar nicht so recht, wohin mit dem Ball. Für mich fehlt der Teamgeist, den man sonst über die Jahre gespürt hat“, zeigt sich Fan-Club-Vorsitzender des EFC Eitratal Adler, Patrick Röder, enttäuscht von seiner SGE. Der sieht dabei auch das internationale Geschäft in Gefahr und die Hauptverantwortung im Trainer. "Wenn Dino Toppmöller es nicht schafft, in den restlichen Partien die Spieler ordentlich zu erreichen und zu motivieren, schaffen wir auch nicht den 6. Platz. Die nächsten Gegner werden hart. Wir müssen weiter zittern.“

Eintracht-Legende Uwe Bein nimmt Toppmöller in Schutz - "Dafür kann man Dino am wenigsten die Schuld geben"

Zuspruch bekommt Toppmöller hingegen von Eintracht-Legende Uwe Bein. "Natürlich weiß er auch, dass er bei personellen Entscheidungen mit Auswechslungen nicht immer ganz richtig lag, aber grundsätzlich bin ich positiv gestimmt“, so der ehemalige Mittelfeldspieler der Frankfurter. Doch zeitgleich nimmt er auch die Mannschaft in die Pflicht. "Es gab viele Spiele bisher, in denen wir dominant waren und viele Chancen hatten, aber dennoch sprang dann doch nur ein Remis dabei heraus. Wir könnten natürlich drei, vier Punkte mehr haben, dann wäre unser sechster Platz abgesichert.“

Bein verteidigt den Trainer auch wegen der teilweise unzureichenden Leistungen und Disziplinlosigkeiten der Spieler. "Das interessiert niemanden, wenn man die Arbeit von Dino bewertet. Das gehört auch dazu. Dafür kann man Dino am wenigsten die Schuld geben, genauso wenig wie, wenn ein Spieler aus drei Metern den Ball nicht im Tor unterbringt. Grundsätzlich stehe ich hinter Dino.“

Für die Eintracht-Legende ist aber auch klar dass Toppmöller nur auf eine Art Ruhe um seine Person schaffen kann. "Dino muss in die Europa League kommen. Sonst gehen die Fans auf die Barrikaden. Dann wird es sehr ungemütlich.“ Für dieses Ziel sieht Bein das Team und den Trainer aber gut gerüstet. "Wenn wir Augsburg schlagen und bei den Bayern einen Punkt holen, dann ist doch alles gut. Ich sehe es wirklich nicht ganz so kritisch.“


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