Google Maps: Neue Funktion will dich zum Bahnfahren überreden

Nicht nur für Autofahrende ist Google Maps eine hilfreiche Unterstützung.

Während ein Navigationssystem noch vor etwa zwanzig Jahren zu den selteneren Gadgets unter Autofahrenden zählte, findet sich heute wohl kaum ein Mitglied der Gen Z mit einer manuellen Straßenkarte zurecht. Die Navigation übernimmt zudem nicht mehr ein spezielles Gerät, sondern einfach das eigene Smartphone.

Nicht nur für den Autoverkehr, auch für Fahrradfahrende und den ÖPNV bieten Systeme wie Apple Karten und Google Maps Unterstützung. Genau bei diesen Funktionen will der Google-Konzern jetzt noch weiter aufrüsten.

Google will nachhaltige Verkehrsmittel fördern

Mit dem neuesten Update der Maps-App sollen demnach vordergründig "nachhaltige Entscheidungen" unterstützt werden. Dabei geht es konkret um die Wahl des jeweiligen Verkehrsmittels.

Wer sich künftig vor der Abfahrt eine Route für die Fahrt mit dem Auto ansieht, bekommt direkt Informationen in Echtzeit zu möglichen Alternativen.

Ist die gleiche Strecke mit der Bahn oder dem Rad etwa gleich schnell zu bewältigen, gibt Maps den Nutzer:innen direkt den Hinweis zu der entsprechenden Streckenführung. Mit einem einzigen Klick wechselt man die Navigation zu dem nachhaltigeren Verkehrsmittel.

In mindestens 15 Städten auf dem gesamten Globus soll das Feature in den kommenden Wochen verfügbar gemacht werden. Neben den beiden australischen Städten Melbourne und Sydney ist die Funktion vor allem für den europäischen Raum bestimmt.

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Auch die Karten in Köln, Hamburg und München zeigen künftig nachhaltige Alternativen zum Autofahren. Als praktisch dürfte sich das Tool vor allem für die Rushhours erweisen. In vielen Fällen ist das Auto hier nicht die schnellste Option.

Navigation für Bus und Bahn soll weiter verbessert werden

Einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit geht der Google-Konzern in puncto Flüge. Das Tool Google Flights bildet künftig nicht nur die jeweiligen Co2-Emissionen des Fluges noch vor der Buchung ab, sondern zeigt ebenfalls Alternativrouten, etwa mit der Bahn.

Allerdings soll bei der allgemeinen Google-Suche, die das Flights-Tool mit einbindet, ohnehin der ÖPNV im Vordergrund stehen. Ein neuartiger Algorithmus ermöglicht mittlerweile die Darstellung der jeweiligen Fahrtdauer direkt in der Suchmaschine. Je nach Anbieter wird außerdem der Preis angezeigt.

Das Tool wurde unter anderem für den deutschen Markt erstellt und kann bereits für Züge der Deutschen Bahn und der Österreichischen Bundesbahn genutzt werden. Unternehmensangaben zufolge soll die Funktion bald auch auf Busverbindungen erweitert werden.

"Mit der Zeit wollen wir erreichen, dass die Umweltauswirkungen der jeweiligen Reiseoption immer Teil der Rechnung sind", erklärt Google zu den neuen Funktionen.

Laut einer Eurobarometer-Umfrage aus dem vergangenen Jahr halten 93 Prozent der Europäer:innen die Klimakrise für ein ernstes Problem für die Welt. Ein Großteil trifft entsprechend bereits individuelle Maßnahmen zum Klimaschutz. Google knüpft mit den Neuerungen vor allem in Europa also an eine allgemeine Entwicklung an.