791 Tage Ukraine-Krieg: US-Hilfe naht

Das US-Repräsentantenhaus hat das Ukraine-Militärhilfspaket in Höhe von 57 Milliarden Euro gebilligt. ©Petr David Josek/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

Das US-Repräsentantenhaus hat das Ukraine-Militärhilfspaket in Höhe von 57 Milliarden Euro gebilligt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich für die Unterstützung.

"Die Zeit zwischen politischen Entscheidungen und der Bekämpfung des Feindes an der Front, zwischen der Verabschiedung des Hilfspakets und der Ausdauer unserer Kämpfer sollte so kurz sein wie möglich. Und das Ausmaß der Hilfe sollte so sein, dass die Situation an der Front wirklich verändert werden kann", so Selenskyj.

Selenskyj warnt vor zu langen Lieferzeiten

Laut Selenskyj sei es wichtig, dass das Paket die Hilfe enthält, die die Ukraine auch wirklich braucht, um im Krieg gegen Russland erfolgreich zu sein. Er warnte außerdem vor einer zu langen Verzögerung der Waffenlieferungen.

Die in Washington ansässige Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW) schätzt, dass "sie (die ukrainischen Streitkräfte) wahrscheinlich in der Lage sein werden, die derzeitige russische Offensive abzuschwächen, vorausgesetzt, die US-Hilfe trifft umgehend ein", heißt es in der jüngsten Einschätzung des Konflikts.

Die Ukraine braucht Langstreckenraketen und Luftabwehrsysteme

Selenskyj sagte, die Ukraine bräuchte vorrangig Langstreckenwaffen und Luftabwehrsysteme, um "die Pläne Russlands" einer erwarteten "Großoffensive" im Sommer zu durchkreuzen, auf die sich die ukrainischen Streitkräfte derzeit vorbereiten.

Das Ausmaß der Hilfe sollte so sein, dass die Situation an der Front wirklich verändert werden kann.

Wie das ISW auf X unter Berufung auf den Vorsitzenden des Geheimdienstausschusses des US-Senats, Senator Mark Warner, mitteilte, werde die Militärhilfe für die Ukraine darunter ATACMS-Langstreckenraketen, "bis Ende der Woche" an die Ukraine geliefert, wenn der Senat am 23. April das Gesetz über zusätzliche Haushaltsmittel verabschiedet und US-Präsident Joe Biden es am 24. April unterzeichnet.

Indes hat Estland einen EU-weiten Ukraine-Hilfsplan vorgeschlagen: Er sieht vor, dass die EU-Länder 0,25 Prozent ihres BIP an die Ukraine überweisen. Tausende versammelten sich in Prag zu einer Kundgebung, um ihre Unterstützung für den so genannten "estnischen Plan" zu bekunden. Sollte das Vorhaben erfolgreich sein, würden der Ukraine zusätzlich 120 Milliarden Euro jährlich zustehen.

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