7. Oktober nicht verhindert: In Israel tritt der Chef des Militärgeheimdienstes zurück

Menschen protestieren gegen die Regierung des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu und fordern die Freilassung der Geiseln, die im Gazastreifen von der militanten Hamas-Gruppe festgehalten werden ©Leo Correa/AP

Die israelische Armee teilt am Montag mit, dass der Chef des Militärgeheimdienstes zurückgetreten ist, weil Aharon Haliva den Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 nicht hatte verhindern können. Er trage für immer "den schrecklichen Schmerz des Krieges" mit sich, erklärte General Haliva.

Aharon Haliva, der Leiter des israelischen Militärgeheimdienstes, ist der erste hochrangige israelische Verantwortliche, der die Konsequenzen aus dem Hamas-Angriff zieht.

Am 7. Oktober 2023 waren 1.200 Menschen, überwiegend Zivilpersonen, getötet worden. Etwa 250 weitere Menschen waren verschleppt worden. Nach diesem Anschlag hatte Israel den nun seit sechs Monaten andauernden Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen begonnen, in dem bisher mehr als 34.000 Palästinenser und Palästinenserinnen - vor allem auch viele Kinder - getötet wurden.

Rücktritt bereits angenommen

Haliva hatte schon kurz nach dem Angriff im Oktober erklärt, dass er die Schuld dafür trage, dass der Angriff am 7. Oktober nicht verhindert wurde.

In einer Mitteilung des israelischen Militärs hieß es, der Generalstabschef habe Halivas Rücktrittsgesuch akzeptiert und ihm für seinen Dienst gedankt.

Am 7. Oktober waren auf einem Techno-Festival im Süden von Israel mehr als 200 vorwiegend junge Leute getötet worden, zudem wurden mehrere Kibbuze überfallen und deren Bewohnerinnen und Bewohner - teilweise vor den Augen ihrer Kinder - getötet oder verschleppt. Zahlreiche Menschen wurden von der Hamas gefoltert, Frauen vergewaltigt.

Sein Rücktritt könnte israelischen Beobachtern zufolge die Voraussetzungen dafür schaffen, dass weitere hochrangige israelische Sicherheitskräfte die Schuld an der Nichtverhinderung des Anschlags übernehmen und zurücktreten.

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