Braune Eier immer seltener im Verkauf – Expertin spricht Klartext bei "Stern TV"

Moderator Steffen Hallaschka ist besorgt um sein Frühstücksei.

Die neueste Ausgabe von "Stern TV" beginnt gleich chaotisch und tierisch, denn Moderator Steffen Hallaschka sitzt in einem im Studio aufgebauten kleinen Hühnerstall. Ein kleines Huhn macht sich gleich selbstständig und klettert wild herum, der Moderator versucht, das kleine "Zirkushuhn" noch einzubremsen und gibt schnell in die Werbung ab.

Mit im kleinen Stall sitzt die Bäuerin Leonie Behrens. Es geht darum, dass "braune Eier" vor dem Aus stehen, doch mehr wird zunächst nicht verraten.

"Stern TV" auf der Spur von Bankräubern

Denn bevor es um das "Verschwinden der braunen Eier" geht, widmet sich Hallaschka einem ernsten Thema. Bankautomaten werden deutschlandweit zahlreich von Kriminellen gesprengt, der Schaden liegt bei rund 100 Millionen Euro jährlich. "'Hände hoch, Banküberfall!', ist etwas aus der Mode gekommen, oder gehen Sie noch zum Schalter?", verdeutlicht Hallaschka nochmal das Problem.

Doch oft bleibt es bei den Sprengungen von Bankautomaten eben nicht nur bei Sachschäden. Die Diebe, welche vermehrt aus den Niederlanden kommen, schrecken auch nicht davor zurück, Menschenleben zu gefährden. Sie zerstören auch Automaten direkt unter Wohnhäusern. Teilweise wollten betroffene Anwohner sogar die Kriminellen stellen, wie "Stern TV" in einer neuen Dokumentation zeigt.

Im Studio erklärt Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GDP) in Berlin, kurz, wo die Probleme in Deutschland liegen. Er sieht ähnlich wie das LKA Bayern vor allem die Banken in der Pflicht, die Sicherheitsvorkehrungen für Bankautomaten zu verbessern. Für Jendro ist es zumindest ein wichtiger Erfolg, dass "einer Automatensprenger-Bande von 16 Tätern nun der Prozess gemacht wird". Immerhin 27 Banken wurden von den Angeklagten verwüstet.

CDU will "unwilligen" Langzeitarbeitslosen Bürgergeld entziehen

Moderator Hallaschka wünscht beim Übergang zum nächsten Thema Altkanzler Gerhard Schröder noch alles Gute zum 80. Geburstag, denn immerhin plant die CDU eine Verschärfung beim Bürgergeld. Die aktuelle Oppositionspartei wünscht sich ein neues Konzept für das Arbeitslosengeld, so sollen so genannte "Totalverweigerer" kein Bürgergeld mehr beziehen können. Oder wie die CDU formuliert:

"Lehnt ein arbeitsfähiger Grundsicherungsempfänger ohne sachlichen Grund eine ihm zumutbare Arbeit ab, soll zukünftig davon ausgegangen werden, dass er nicht bedürftig ist."

"Stern TV" begleitet zwei Langzeitarbeitslose mit komplett unterschiedlichen Einstellungen. Während Oliver sich für viele Angebote vom Jobcenter zu gut ausgebildet sieht, bekommt der gelernte ITler Mersad trotz zahlreicher Bewerbungen immer wieder Absagen in letzter Sekunde. Der gelernte Handelskaufmann Oliver ist bereits 20 Jahre arbeitslos, Mersad etwa fünf Jahre nach seiner Flucht aus der Türkei nach Deutschland.

Mersad engagiert sich in der Nachbarschaft und hat auch viele Freunde, während der 49-jährige Mönchengladbacher Oliver eher einsam wirkt. Mersad sucht sich auch Hilfe und geht zu Jobberaterin Diana Wenz, die über viele Sitzungen mit den Betroffenen wie eine Therapeutin arbeitet. Dutzende Absagen führen zu einem niedrigen Selbstbewusstsein, erklärt die Beraterin, die versucht, Angst vor den nächsten Bewerbungen zu nehmen.

Diana Wenz, die eben noch Mersad im Beitrag beraten hat, ist nun auch im Studio bei Steffen Hallaschka, zusammen mit CDU-Politiker Kai Whittaker.Es stehen sich zwei unterschiedliche Sichtweisen gegenüber, das wird schnell klar. Der Bundestagsabgeordnete hat im Beitrag zumindest einen Langzeitarbeitslosen gesehen, der das Bürgergeld nicht mehr verdient hat. "In solchen Fällen müssen wir uns vor die Menschen stellen, die Steuern zahlen."

Hallaschka merkt kritisch an, dass die CDU bestimme, ab wann dann Bedürftigkeit vorliegen würde. Job-Coach Wenz wirft ein, dass die Bemerkungen von Oliver, er sei überqualifiziert für alle Angebote, auch eine Fassade sein kann. Es gebe harte Brocken in der Beratung, aber auch die könne man knacken, betont Wenz auf Nachfrage des "Stern TV"-Moderators.

Whittaker bleibt aber bei seiner Linie und spricht davon, dass den wenigen Menschen, die arbeitslos sind und einem Job nachgehen könnten, es aber ablehnen, ein Stoppschild gezeigt werden muss. Dazu sagt der Bundestagsabgeordnete, dass im Jobcenter zu wenig Beratungsangebote vorliegen. Er lobt die in der Runde sitzende Wenz für Ihre Arbeit. Die Beraterin ist zugleich aber weiterhin skeptisch gegenüber dem Politiker und hat andere Lösungsansätze.

Wenz ist mit dem Begriff "Ausnutzen", den Whittaker oft verwendet, nicht zufrieden. Generell wünscht sie sich mehr Entgegenkommen auch von Arbeitgebern, diese Menschen können genauso wertvoll sein, wie jeder andere. Hallaschka beendet die Diskussion mit den Worten, dass es wie so oft beim Bürgergeld um die richtige Mitte zwischen Fördern und Fordern geht.

Gibt es bald keine braunen Eier mehr im Supermarkt?

Doch nun wieder zur Eingangstory. Moderator Hallaschka macht sich Sorgen um sein beliebtes Frühstücksei, denn auch der Journalist isst gerne braune Eier. Doch wenn es nach Henner Henner Schönecke vom Bundesverband Ei geht, wird es bald nur noch weiße Eier im Supermarkt geben, weil sie für die Landwirte kosteneffizienter sind.

"Stern TV" macht den Ei-Test im Hofladen. Über 80 Prozent der Kunden entscheiden sich für braune Eier, auch deutschlandweit ist die Sorte bei den Konsumenten beliebter. Leonie Behrens im Studio, Betreiberin eines Landwirtschaftsbetriebs, der jährlich 80 Millionen Eier produziert, klärt auf. Braune Eier werden zwar nischiger, aber nicht komplett verschwinden.

Behrens betont aber: "Auch, wenn das braune Ei beliebter ist, muss man beide Seiten betrachten. Für den Halter ist es einfacher und qualitativ gibt es keinerlei Unterschiede." Die Eierhändlerin in fünfter Generation verdeutlicht vielmehr, dass es besser ist, auf bestimmte Siegel wie "KAT" zu achten. Das kuriose Fazit der Sendung ist also, dass sich niemand um das Verschwinden von braunen Eier Sorgen machen muss.