Ranking: Deutschlands bester Club ist schon wieder nicht das Berghain

Beim jährlichen Club-Ranking des "DJ Mag" konnten die deutschen Clubs endlich wieder zulegen.

Jedes Jahr kürt das britische Musikmagazin "DJ Mag" die 100 besten Clubs der Welt. Während das Ranking früher von ausgewählten DJs bestimmt wurde, zählen seit 2011 die Stimmen der Leser:innen.

Auch dieses Jahr konnte man von Januar bis Mitte März online für den eigenen Lieblingsclub voten. Laut "DJ Mag" gab eine rekordverdächtige Zahl an Menschen aus 229 Ländern ihre Stimme ab. Jetzt stehen die Ergebnisse fest. Nachdem im letzten Jahr alle deutschen Clubs an Plätzen verloren hatten, geht es dieses Jahr wieder bergauf. Den Titel als bester deutscher Club muss das legendäre Berghain in Berlin aber schon wieder an sich vorbeiziehen lassen.

Ibiza räumt im Club-Ranking ab

Zum dritten Mal in Folge hat es das Hï Ibiza an die Spitze des Rankings geschafft. Legendäre Künstler wie DJ Guetta oder FISHER residieren hier am Playa d'en Bossa, dem längsten Strand Ibizas und Partyhochburg der Insel. Keine fünf Minuten Fußweg entfernt findet sich auf der anderen Straßenseite auch schon das viertplatzierte Ushuaïa Ibiza.

Das legendäre Ushuaïa Ibiza ist Teil des gleichnamigen Hotels.

Das ist kein Zufall. Hinter beiden Clubs steht der Gründer, CEO und Eigentümer Yann Pissenem, der sich damit seit 2011 über einen Platz im Ranking der besten Clubs freuen darf.

Brasilien und USA unter den Top 5

Die Küstenstadt Balneário Camboriú mit ihren knapp 2000 Hochhäusern ist das Aushängeschild des modernen, fortschrittlichen Brasiliens. Da passt es gut, dass in der knapp 150.000 Einwohner:innen zählenden Stadt auch der zweitbeste Club der Welt zu finden ist.

Die futuristische Stadt im Süden Brasiliens zieht nicht nur mit ihren Stränden Besucher:innen an.

Der Großraumclub Green Valley ist in Erinnerung an seine Geburtsstunde als Rave im südbrasilianischen Regenwald im Dschungel-Look gehalten. Er ist ein richtiger Überflieger im "DJ Mag"-Ranking: Seit 2011 kann das Green Valley seinen Platz unter den Top 3 halten und ist schon ganze fünf Mal zum besten Club der Welt gewählt worden.

Gefolgt wird der 10.000 Besucher:innen fassende Riesenclub ebenfalls von einem ehemaligen Sieger des Rankings: Das Echostage in Washington DC. Es ist besonders für seine aufwändigen Lichtershows auf Festival-Level bekannt.

Clubs in Deutschland holen wieder auf

Letztes Jahr hatten sich noch alle deutschen Clubs im Ranking auf dem absteigenden Ast befunden. Doch der Wind hat sich jetzt gedreht. Pünktlich zu seinem 20. Geburtstag hat es das Kölner Bootshaus wieder in die Top 5 geschafft und bleibt Anhänger:innen des Berghain damit als offiziell bester Club Deutschlands ein Dorn im Auge.

Trotzdem kann das Berghain ganze drei Plätze im Vergleich zum letzten Jahr aufholen und landet auf Platz 13 im Ranking. Die Bronzemedaille deutscher Clubs holt sich das Watergate in Berlin, das sich vier Plätze auf den 34. Platz vorkämpfen konnte.

Abgeschmiert ist als letzter deutscher Vertreter im Ranking lediglich der Berliner Technoclub Tresor, der mit fünf Plätzen Verlust nur noch auf dem 77. Platz landet.

Elektronische Musikszene erholt sich von Corona

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat es einen neuen Rekord an Neueinsteigern im Ranking gegeben. 16 Clubs wurden erstmalig ausgezeichnet und holen damit Länder in die Rangliste, die dort ebenfalls zum ersten Mal oder seit langer Zeit wieder auftauchen. Dazu gehört der Pitt Club KL in Malaysia (Platz 66) oder das FOMO in Aserbaidschan (Platz 75).

Vor allem Asien hat mit Neuzugängen unter anderem in Vietnam, Singapur, Indonesien oder Japan zugelegt und landet damit hinter Europa auf Platz 2 der Kontinente mit den meisten Clubs im Voting.

So luxuriös feiert es sich im neuntplatzierten Savaya auf Bali.

Rekordverdächtig ist der brasilianische Surreal Park mit einer Kapazität von 20.000 Plätzen, der sich als höchster Aufsteiger um ganze 48 Plätze auf den 23. Platz verbessern konnte. Das Savaya auf Bali holt sich den Titel des höchstplatziertesten Neuzugangs.