Krebs-Früherkennung: Schneller Bluttest offenbart Tumore

Verblüffende Methode

Neuer Test erkennt Krebs mit nur einem Blutstropfen

Blutstropfen: Ein einziger Piks soll künftig für die Krebsdiagnose genutzt werden. (Quelle: ddukang/getty-images-bilder)

Blutstropfen: Ein einziger Piks soll künftig für die Krebsdiagnose genutzt werden. (Quelle: ddukang/getty-images-bilder)

Krebs ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache. Die Diagnoseverfahren sind bislang aufwendig und teuer. Ein einfaches Testverfahren könnte das ändern.

Besteht der Verdacht auf Krebs, werden eine Reihe von Diagnoseverfahren eingesetzt, um die Lage des oder der Tumoren zu identifizieren. Die Methoden wie Computertomografie, Magnet-Resonanz-Tomografie oder Ultraschall sind aufwendig und vor allem teuer. Chinesische Wissenschaftler haben nun ein Verfahren entwickelt, das verblüffend einfach funktioniert.

Grundlage für die Diagnosemethode eines Forschungsteams von der Shanghai Jiao Tong University sind nur wenige Blutstropfen. Im getrockneten Zustand auf Papier können in ihnen bestimmte Stoffwechselprodukte im Blut nachgewiesen werden. Mithilfe eines Massenspektrometers werden die Proben untersucht und mit zuvor hinterlegten Stoffwechselprofilen bestimmter Krebsarten abgeglichen. So lassen sich zum Beispiel Magen-, Darm- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs erkennen und das innerhalb weniger Minuten.

"Hohes Maß an diagnostischer Genauigkeit"

Die Methode hat zwei Vorteile: Die in der westlichen Welt gängigen Diagnosemethoden basieren auf einer funktionierenden Energieversorgung und einer modernen medizinischen Infrastruktur. Die chinesische Variante ist deutlich kostengünstiger. Schätzungen zufolge leben etwa 70 Prozent der Menschen, die an Krebs sterben, in einem Land mit niedriger oder mittlerer Einkommensstruktur.

Zweiter Punkt: Sie braucht nur sehr wenig Blut – bislang waren mehrere Milliliter in Plastikbehältern nötig. Auch sind keine aufwendigen Reinigungsschritte nötig. Damit ist der Verfahren deutlich umweltfreundlicher.

"Der Ansatz ist praktisch und kann ein hohes Maß an diagnostischer Genauigkeit erreichen, selbst wenn er von örtlichem Gesundheitspersonal in ressourcenbeschränkten klinischen Umgebungen durchgeführt wird", schreiben Wang und seine Kollegen laut "scinexx.de". Sie schätzen, dass damit bis zu 50 Prozent weniger Krebserkrankungen übersehen würden. Dadurch könnten auch mehr Betroffene behandelt werden, sodass weniger Menschen sterben.

Verwendete Quellen: