Russischer Vormarsch im Donbass

Sowjetisches Denkmal, das den Soldaten des Zweiten Weltkriegs gewidmet ist, vor einem zerstörten Kulturhaus in der Nähe von Awdijiwka. 21. März 2024 ©Alex Babenko/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

Die russischen Truppen haben bei ihrem Vormarsch in der Region Donezk einen weiteren Erfolg erzielt. Kiew bestätigte am Samstag, dass die russischen Streitkräfte jetzt „ein Drittel“ des nordwestlich von Awdijiwka gelegenen Dorfes Ocheretino kontrollieren.

Es liegt auf einem Hügel über den Tälern der Flüsse Durna und Wowtscha, in denen die ukrainischen Streitkräfte, eine neue Verteidigungslinie aufzubauen.

Während nach Darstellung ukrainischer Medien Kiew immer noch den größten Teil des Dorfes kontrolliert und die „Feuerkontrolle“ über das Gelände innehat, durch das die russischen Truppen angreifen, verweisen informierte Kreise darauf, daß die ukrainische Verteidigung in dem Gebiet „fast in zwei Hälften gespalten und zusammengebrochen“ sei. Ohne stabile Verteidigung drohe der Ukraine eine Niederlage im Westen und Süden der Region Donezk. In den vergangenen Tagen haben die russischen Streitkräfte einen Geländegewinn von rund sieben Kilometern erzielt.

Interaktive Karte des Institute for the Study of War (ISW) zum Frontverlauf

Das Scheitern der Verteidigung ist auf den akuten Mangel an Artilleriegranaten und an Luftabwehrsystemen zurückzuführen, der es der russischen Luftwaffe ermöglicht, viel freier zu operieren als früher.

Zwar ist nach der Verabschiedung des US-Hilfspaketes durch den Senat Nachschub für die ukrainischen Truppen auf dem Weg, doch besteht weiterhin die Gefahr, dass die russische Offensive im Donbass die Integrität der ukrainischen Stellungen im Süden und Westen der Region Donezk gefährden könnten.

Ein weiterer Faktor ist der Mangel an Soldaten. Nach Angaben der New York Times ist das neue, höchst umstrittenen Mobilisierungsgesetz auf Druck der USA verabschiedet worden. Die NYT zitiert den stellvertretenden US-Außenminister James C. O'Brien mit den Worten: „Die Ukraine muss sicherstellen, dass sie die Leute hat, die sie zum Kämpfen braucht.“

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