Gladbach verpasst wichtigen Befreiungsschlag - Seoane zeigt sich "enttäuscht"

By Yannik Möller

Das 0:0-Unentschieden gegen Union Berlin birgt für Borussia Mönchengladbach keinen Fortschritt und keine Beruhigung.

Der Plan war eigentlich klar: Gegen einen direkten Tabellennachbarn sollte ein Heimsieg her, der zugleich als Befreiungsschlag hätte fungieren und den Abstiegskampf auf größerer Distanz halten sollen. Stattdessen musste sich die Fohlenelf sogar noch glücklich schätzen, dieses Spiel nicht verloren zu haben.

Seoane möchte weiterhin nicht vom Abstiegskampf sprechen

"Das Resultat ist gerecht", zog Gerardo Seoane ein dementsprechend noch recht schmeichelhaftes Fazit zum Spiel (via RP).

Der Cheftrainer der Borussia machte den Auftritt seines Teams auch noch an der Vorwoche fest. "Man hat der Mannschaft angemerkt, dass sie vor einer Woche vier Tore geschluckt und in der 90. Minute das Spiel aus der Hand gegeben hat. Die Gesamtsituation und das Resultat in Hoffenheim hatten schon einen Einfluss auf die mentale Performance", so der 45-Jährige.

"Insgesamt hat Mut gefehlt", stellte Seoane wiederum passend fest. Das müsse "unbedingt" besprochen werden, "um in den nächsten Spielen mit einem größeren Vertrauen in die eigenen Qualitäten aufzutreten".

Gerardo Seoane | Lars Baron/GettyImages

Einen genaueren Blick auf die Tabelle und die somit gefährliche Ausgangslage, mit lediglich vier Punkten an Vorsprung vor dem Relegationsplatz, wollte Seoane aber noch immer nicht werfen.

"Würde es mir helfen, wenn ich mehr auf die anderen schaue? Ich glaube nicht. Wir müssen schauen, dass wir guten Fußball spielen und dass wir Resultate einfahren", schien er sich vor einer klaren Einordnung der Situation zu scheuen. "Die Lage in dieser Region ist für alle Teams akut, das hat nie jemand verneint."

Köln sei Dank: Ein Mainz-Sieg hätte Gladbach den Schweiß auf die Stirn getrieben

Schlussendlich war es ausgerechnet der 1. FC Köln, der mit einem 1:1-Remis eine noch größere Gefahr für die Gladbacher abgewehrt hat. Hätte Mainz 05 die Partie am Sonntagabend nämlich gewonnen, wären es nicht vier, sondern nur noch zwei mickrige Pünktchen an Vorsprung auf den 16. Tabellenplatz gewesen.

Die Relegation wäre für die Borussia auch ein äußerst bedrohliches Pflaster. Die jüngsten Auftritte der Seoane-Truppe lassen nämlich einen Schluss zu: Als deutlich (spiel-)stärkere Mannschaft würde man wohl kaum in ein potenzielles Relegations-Duell mit Fortuna Düsseldorf gehen. Es wäre ein offener Schlagabtausch, der einen Abstieg in die 2. Bundesliga somit zweifelsohne realistisch erscheinen ließe.


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