Formel 1: TV-Experte zählt Logan Sargeant an – Chance für Mick Schumacher?

Logan Sargeant fährt in der Formel 1 seit 2023 für Williams.

Wenn die Formel 1 am Wochenende in Miami Halt macht, hat sie ein umfangreiches Programm mit im Gepäck. Am Freitag stehen die freien Trainings sowie das Sprint-Qualifying an, am Samstag das Sprint-Rennen sowie das Qualifying fürs klassische Rundrennen. Dieses bildet am Sonntag schließlich den Abschluss des ereignisreichen Wochenendes.

Als großer Gewinner könnte dann einmal mehr Max Verstappen hervorgehen. Der Seriensieger hat diese Saison mit Ausnahme des Grand Prix von Australien, bei dem er vorzeitig ausgeschieden war, alle Rennen gewonnen. Mit 110 Punkten thront er deutlich über der Konkurrenz.

Über ein erstes Pünktchen würde sich am Wochenende gewiss Logan Sargeant freuen. Für den aus Florida stammenden Fahrer ist der Auftritt in Miami ein Heimspiel. Zugleich bietet sich ihm die Chance, auf die größer werdende Kritik an seiner Person zu reagieren.

Ralf Schumacher sieht Überforderung bei Logan Sargeant

Diese Saison schaffte es der 23-Jährige bis dato nämlich kein einziges Mal unter die ersten Zehn, bei seinem Formel-1-Debüt im Vorjahr nur einmal. In der aktuellen Fahrerwertung steht der US-Amerikaner damit ganz unten.

"Es ist eindeutig, dass Sargeant überfordert ist. Das ist so", fand Sky-Experte Ralf Schumacher im Gespräch mit "Motorsport-Total.com" deutliche Worte für den Youngster. Von dessen Rennstall Williams erhofft er sich daher eine Reaktion:

"Er macht viele Fehler, und man sieht ihm auch selbst an, auch beim letzten Mal in China, wo er sich wieder gedreht hat, da kam wieder die Körpersprache, und sie sagt alles. Ich glaube, er und das Team würden sich einen Gefallen tun, wenn man da irgendwie eine Lösung findet."

Dass es noch vor dem Wochenende in Miami zu einer Trennung kommt, gilt aber als ausgeschlossen. "Klar kann man Miami noch abwarten", weiß Schumacher selbst, ergänzte aber süffisant: "Man kann alles. Man kann ihn auch noch zehn Jahre fahren lassen."

Mit ernster Miene äußerte der TV-Experte dann allerdings sein Unverständnis für die neue Geduld in der Formel 1. "Eddie Jordan oder Frank Williams hätten nie so viel Geduld mitgebracht. Ich bin anders aufgewachsen in der Formel 1. Da hat dir auch ein Vertrag nix genutzt", verwies er auf deutlich andere Verhältnisse um die Jahrtausendwende herum.

Ralf Schumacher bringt Mick als Sargeant-Ersatz ins Gespräch

Sollte sich Williams tatsächlich von Sargeant trennen, würde plötzlich wieder ein Cockpit in der Formel 1 frei werden. Valtteri Bottas wäre dann eine Option, da er bei Sauber wohl keinen neuen Vertrag erhält. Er könnte aber erst zum kommenden Jahr wechseln.

Mick Schumacher hingegen wäre trotz seines Engagements in der WEC sofort verfügbar. "Die Verträge sind in der Regel so, dass man die Möglichkeit ergreifen kann, Formel 1 zu fahren, wenn sie sich bietet", erläuterte Ralf Schumacher und machte sich für seinen Neffen stark: "Wenn ich an James Vowles' Stelle wäre, würde ich schon mal Kontakt aufnehmen."

Meldung

Im Alpine-Sportwagen mache Mick Schumacher seine Sache "gut, denn er ist eine Person, die sich auf alles einstellen kann, die clever genug ist und genau weiß, was seine Aufgaben sind".

In der WEC gebe der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher somit "eine weitere Empfehlung" für sich ab. "Die Chance für Mick lebt", weiß Ralf Schumacher und hat dabei nicht nur Sargeant im Blick: "Mit den Problemen bei Alpine, mit dem Thema bei Williams, und bei Red Bull mit Sergio Pérez, da dreht sich jetzt einiges."