Irre Tiktok-Challenge: Jugendliche in Kaiserslautern bewusstlos gewürgt

Für Jugendliche stellt Tiktok in vielen Fällen eine gefährliche Plattform dar.

Für Jugendliche heutzutage ist und bleibt Social Media eine der wichtigsten Informations- und Unterhaltungsquellen im Alltag. Egal, ob viral gehende Tänze, Erklärvideos in gewohnter Knappheit oder Outfitvideos von vermeintlich bekannten Persönlichkeiten, alles ist in Sekundenschnelle zugänglich.

Vor allem auf Tiktok kursieren aber immer wieder auch verschiedenste Mutproben, die mitunter enorm gefährlich sind und doch von Hunderten Nutzer:innen nachgemacht werden. An einer Schule in Rheinland-Pfalz hat eine solche Challenge nun erneut bis in die Notaufnahme geführt.

Kaiserslautern: Jugendliche nach Blackout-Challenge im Krankenhaus

Mittlerweile ist die sogenannte "Blackout-Challenge" nicht mehr neu, bereits im Jahr 2021 wurden unter dem Hashtag erste Tiktoks veröffentlicht. Ziel der vermeintlichen Herausforderung ist dabei, sich selbst oder eine andere Person bis zur Ohnmacht zu würgen und das Ganze zu filmen.

Auch eine Gruppe an Schülerinnen aus Kaiserslautern entdeckte die Challenge nun auf Social Media und startete auf der Schultoilette einen gefährlichen Selbstversuch. Eines der Mädchen wurde dabei tatsächlich so lange gewürgt, bis es bewusstlos zu Boden fiel und dabei mit dem Kopf auf den Boden aufschlug.

Ihre Mitschüler:innen filmten den Vorfall offenbar auch live mit, informierten dann aber die Schulleitung über die Verletzung. Die Betroffene wurde anschließend ins Krankenhaus eingeliefert, auch die zuständige Polizei wurde in Kenntnis gesetzt.

Tiktok steht wegen verschiedener Aspekte in der Kritik.

Die Schule will sich laut eigenen Angaben nun verstärkt für die Sensibilisierung zur Gefahr solcher Mutproben einsetzen. Die Beteiligten sollen sich im Nachhinein für die Aktion entschuldigt haben. Demnach seien sie sich der Gefahr nicht bewusst gewesen. Wie alt die Mädchen waren, ist nicht bekannt.

Polizei Kaiserslautern warnt vor Lebensgefahr durch Tiktok-Challenges

Die Polizei warnt im Zusammenhang mit dem Vorfall in Kaiserslautern erneut vor der Lebensgefahr durch die verschiedenen Challenges. In den USA, Australien und auch in Italien starben mehrere Jugendliche im Zusammenhang mit der Blackout-Challenge.

Das Video der Schülerin aus Kaiserslautern wurde indes nicht veröffentlicht. Da sie freiwillig an der Aktion beteiligt war, droht den Beteiligten keine Strafe.

Meldung

Auch durch andere Mutproben wurden bereits zahlreiche Kinder und Jugendliche schwer verletzt.So starb erst im März ein elfjähriger Brite, der für sogenanntes "chroming" giftige Dämpfe aus einer Spraydose eingeatmet hatte.

Gegen Tiktok laufen mittlerweile verschiedene Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit der Verbreitung der Mutproben. Das Unternehmen stellt immer wieder klar, dass Videos mit gefährlichen Inhalten schnellstmöglich gelöscht werden. Geht ein Phänomen aber viral, dürfte es schwer sein, die Challenge komplett von der Plattform zu verbannen.