Neue Spekulationen um Guirassy: BVB und Bayern streiten um VfB-Stürmer

Serhou Guirassy hat in dieser Bundesliga-Saison 25 Tore für den VfB Stuttgart erzielt.

Der VfB Stuttgart hatte am Mittwoch spielfrei, einen Grund zum Feiern gab es aber trotzdem. Weil sich der BVB im Halbfinal-Hinspiel der Champions League mit 1:0 gegen PSG durchgesetzt hat, ist der Bundesliga der zusätzliche Startplatz in der Königsklasse für die kommende Saison nicht mehr zu nehmen.

Auch der fünftplatzierte der Liga spielt also im Konzert der Großen mit. Und weil der VfB drei Spieltage vor Saisonende stolze 19 Punkte Vorsprung auf den sechsten Rang hat, kehrt er zur kommenden Saison nach 14 Jahren definitiv in die Champions League zurück.

"Ich habe mitgefiebert, weil ich wusste, was für uns auf dem Spiel steht", gestand Sebastian Hoeneß auf einer Pressekonferenz mit Blick auf das BVB-Spiel gegen PSG: "Wir sind richtig froh, es ist unglaublich und etwas ganz Besonderes."

Champions League hilft dem VfB Stuttgart bei der Kaderplanung

Direkt am Mittwochabend begoss er diesen Erfolg, der vor dem Hintergrund der Relegation vor einem Jahr herausragend anmutet, nicht. Am Donnerstag aber habe Hoeneß "ein Bier getrunken".

Auch Fabian Wohlgemuth jubelte über diesen Erfolg, "den nach den vergangenen Jahren wohl nicht einmal die kühnsten Optimisten für möglich gehalten hätten". Ob der Stuttgarter Sportdirektor sich zur Feier des Tages ebenfalls das eine oder andere Kaltgetränk gegönnt hat, ist nicht übermittelt.

Dabei dürfte ihn das Erreichen der Königsklasse nicht nur aus rein sportlicher Sicht erfreuen. Die garantierte Startprämie von fast 20 Millionen Euro könnte etwa die Verhandlungen um Leihstürmer Deniz Undav erleichtern. Zugleich macht die Champions League den VfB für potenzielle Neuzugänge, aber auch umworbene Stuttgart-Profis interessanter.

Das gilt in erster Linie für Serhou Guirassy. Beim Stürmer wurde schon im vergangenen Sommer mit einem Abschied gerechnet, weshalb der Klub vorsorglich Undav aus England ausgeliehen hat. Der Guineer aber blieb und erlebte eine echte Leistungsexplosion: Wettbewerbsübergreifend steht er bei 27 Saisontoren und zwei Vorlagen.

Stuttgarts Serhou Guirassy steht ganz oben auf BVB-Wunschzettel

Dazu besitzt er dem Vernehmen nach eine Ausstiegsklausel, die bereits im Winter mehrere Klubs auf den Plan gerufen haben soll. Guirassy aber blieb in Stuttgart. Und im Sommer? Da darf er dank Klausel wohl wieder für eine Summe zwischen 17 und 20 Millionen Euro wechseln. Ein echtes Schnäppchen auf dem heutigen Transfermarkt.

Spekuliert wurde in der Vergangenheit vor allem über einen England-Wechsel, ganz konkretes Interesse gibt es offenbar aber auch innerhalb Deutschlands. So berichten die beiden "Bild"-Reporter Christian Falk und Tobias Altschäffl im Podcast "Bayern Insider", dass der FC Bayern und der BVB am Knipser dran sind.

"Er ist das Mittelstürmerziel Nummer Eins von der neuen Führung bei Borussia Dortmund", berichtet Altschäffl. Lars Ricken wurde kürzlich zum Geschäftsführer Sport befördert, dazu ist Sven Mislintat als Kaderplaner zum BVB zurückgekehrt. Beide haben offenbar konkrete Vorstellungen davon, wie Borussia Dortmund in der Saison 2024/25 aufgestellt sein soll.

FC Bayern denkt bei VfB-Knipser Serhou Guirassy an ein Leihmodell

Aber auch in München gibt es konkrete Gedankenspiele rund um Guirassy. Es gebe die Überlegung, den Angreifer zu kaufen und direkt wieder für ein Jahr an den VfB Stuttgart zu verleihen. Klar ist aus Sicht der Bayern in jedem Fall, dass ein neuer Stürmer kommen muss. Mit Eric Maxim Choupo-Moting geht im Sommer schließlich ein Angreifer.

Meldung

Wie Guirassy selbst seine Zukunft plant, geht aus dem Podcast indes nicht hervor. In den vergangenen Wochen war es, verglichen mit den Spekulationen im Winter, recht ruhig um ihn geworden.

"Es gab schon zwei Wechselperioden, in der er uns hätte verlassen können. Er ist beide Male geblieben. Wenn wir denn die Champions League erreichen, vielleicht überlegt er dann noch einmal", äußerte sich Wohlgemuth bei Sky kürzlich vielsagend: "Sicherlich finden im Hintergrund Gespräche statt. Wir versuchen unser Bestes zu geben, ihn hier zu behalten."