15 Top-Überwachungskameras im Vergleich

Wer für sein Zuhause eine Überwachungskameras sucht, der sieht sich einem schier unmöglich zu durchschauenden Angebot gegenüber. Neben Modellen namhafter Hersteller wie Arlo (Netgear), Tapo (TP-Link) und der Amazon-Tochter Ring tummeln sich auch viele Chinageräte auf dem Markt, über deren Zuverlässigkeit kaum etwas bekannt ist.

Da Sicherheitskameras aber teils Zugriff auf sensible Bereich Ihres Lebens haben, sollten Sie bei der Auswahl besondere Sorgfalt walten lassen.

In diesem Artikel finden Sie vor allem A-Brands, also bekannte Hersteller, die in der Regel Kameras für drinnen und draußen anbieten.

Die Arbeitsweise ist dabei bei allen Überwachungskamera gleich: Die Geräte sind mit verschiedenen Sensoren ausgestattet, die Bewegungen, Geräusche und mehr in ihrem Arbeitsbereich erkennen und diese als Ereignis an Sie melden.

Diese Meldung ist in der Regel eine Benachrichtigung auf das Smartphone, zudem wird das Ereignis angezeigt, sodass Sie es live oder zeitverzögert über die dazugehörige App miterleben können.

Je nach Modell können Sie den überwachten Bereich, die Sensibilität der Sensoren, die Art der Benachrichtigung und weitere Optionen anpassen. Wie bei allen technischen Geräten ist die Ausstattung in erster Linie vom Preis abhängig. Unsere Tabellen enthalten die Daten von Geräten zwischen 40 und 350 Euro.

Montage hängt vom Einsatzort ab

Die erste Entscheidung, die Sie vor dem Kauf einer Überwachungskamera treffen müssen, ist einfach: Soll das Gerät innen oder außen angebracht werden? Kameras für den Innenbereich lassen sich besonders flexibel montieren – in der Regel können Sie sie einfach in ein Regal oder auf einen Tisch stellen. Die Stromversorgung übernimmt je nach Modell ein Akku oder ein Stromkabel.

Interessieren Sie sich für eine Outdoor-fähige Kamera, sollten Sie zuerst überprüfen, ob die vom Hersteller angegebene Schutz-klasse für den Aufstellort ausreicht.

Beispielsweise sind die Reolink RLC-843WA sowie die Eufy Solocam S340 gemäß IP67 zertifiziert, was bedeutet, die Geräte sind komplett staubdicht und halten zeitweiliges Untertauchen aus.

Reolink RLC-843WA

Aktuell bester Preis: €179.99 bei Amazon

Im Gegensatz dazu ist die Google Nest Cam, die laut Hersteller ebenfalls für den Außeneinsatz geeignet ist, gemäß IP54 „nur“ gegen Staub in schädigender Menge und Strahlwasser geschützt – was bei einer Montage am überdachten Hauseingang aber vollkommen ausreichen dürfte.

Google Nest Cam

Die bereits genannte Reolink RLC-843WA bringt aber noch mehr Schutz mit, ist sie doch gemäß IK10 auch sicher vor Vandalismus.

Anders als bei Indoor-Kameras haben Sie bei Kameras für den Außenbereich auch mehr Möglichkeiten zur Montage: Sie lassen sich in der Regel an Häuserwänden, Decken und im Fall der TP-Link Tapo C520WS mit optional erhältlichen Schellen auch an einem Pfosten befestigen.

Tapo C520WS

Wo Sie eine Outdoor-Kamera montieren, hängt aber auch von der benötigten Stromversorgung ab. Am zuverlässigsten ist hier sicherlich die feste Verkabelung am Stromnetz über einen herkömmlichen Lampenanschluss. Alternativ lassen sich Outdoor-Kameras aber auch per Akku oder Solarpanel betreiben, wie dies bei der Eufy Solocam S340 der Fall ist.

Die Ring Spotlight Kamera Plus ist wahlweise als Akku- oder als Netzvariante verfügbar.

Ring Spotlight Cam Plus

Die besonders günstige Blink Outdoor 4 nutzt sogar nur zwei AA-Batterien

Blink Outdoor 4

Preis beim Test: $119.99 for a bundle that includes a Blink Sync 2 (as tested); add-on cameras are $109.99 each Aktuell bester Preis: $119.99 bei Blink

Um auch aus der Ferne per App auf den Livestream der Kamera zugreifen zu können, müssen Sie die Geräte nach der Montage ins heimische WLAN einbinden. Die meisten Modelle nutzen hier WLAN-n auf dem 2,4-GHz-Band. Lediglich die TP-Link Tapo C225 unterstützt bereits den ax-Standard, ebenso die Eufy Indoor Cam S350 und die Reolink RLC-843WA, die zudem auch auf der 5-GHz-Frequenz funken.

TP-Link Tapo C225

Hier ist jedoch zu beachten, dass die Kameras zuerst über das 2,4-GH-Band eingerichtet werden müssen, bevor Sie die 5 GHz nutzen können. Das Reolink-Modell bietet darüber hinaus auch einen Ethernet-Anschluss.

Ausstattung: Bildqualität und zusätzliche Funktionen

Wie bei jeder anderen Kamera hängt die Bildqualität einer Überwachungscam von ihrer Auflösung ab. 1080p ist hier mittlerweile Standard. Je höher jedoch die Auflösung des Bildsensors ist, desto genauer sehen Sie das Geschehen vor Ihrer Haustür.

Besonders erwähnenswert ist hier (wieder) die Eufy Solocam S340, die gleich mit zwei Kameramodulen aufwartet: einem 3K-Weitwinkelobjektiv und einem Teleobjektiv mit 2K-Sensor.

Eufy Security SoloCam S340

Preis beim Test: $199.99 Aktuell bester Preis: $199.99 bei Eufy

Abhängig vom Objektiv ist auch der Betrachtungswinkel, also der Bildausschnitt, den eine Kamera aufzeichnet. Möchten Sie hier möglichst flexibel sein und womöglich den Bildausschnitt auch nach der Montage selbst bestimmen, sollten Sie auf eine drehbare Basis oder ein drehbares Objektiv achten, wie dies etwa bei der Reolink E1 Zoom und der RLC-843WA, der TP-Link Tapo C225 und der C520WS, der Eufy Indoor Cam S350 und der Solocam S340, der Pettec Petcam Hello sowie der Litokam Littlelf LF-P1t der Fall ist.

Eufy Indoor Cam S350

Preis beim Test: $129.99 Aktuell bester Preis: $129.99 bei Eufy

Zudem ist die Reolink RLC-843WA mit einem optischen 5fach-Zoom ausgestattet, der im Vergleich zum sonst üblichen Digitalzoom deutlich bessere Vergrößerungen liefert.

Wie weiter oben bereits angedeutet, sind aktuelle Sicherheitskameras in der Regel mit Zwei-Wege-Audio bestückt, lassen sich also als Gegensprechanlage nutzen. Geräte wie die TP-Link Tapo C520WS, die Ring Spotlight Kamera Plus, die Reolink RLC-843WA, die Eufy Solocam S340, die Arlo Pro 5 sowie die Bosch Eyes Außenkamera sind darüber hinaus mit Scheinwerfern ausgestattet, die bei erfasster Bewegung aktiviert werden.

Arlo Pro 5

Die Leuchten strahlen beispielsweise bei Eufy mit 100 Lumen und lassen sich bei Bosch sogar als dimmbares Stimmungslicht nutzen.

Bosch Eyes Außenkamera

Ein weiteres Sicherheitsfeature ist die integrierte Sirene, die etwa bei der Ring Innenkamera (2. Gen) oder der Arlo Essential Indoor, aber auch den meisten Außenkameras zu finden ist. Sie wird bei erfasster Bewegung aktiviert und lässt sich in der Regel auch manuell über die App auslösen.

Arlo Essential Indoor v2 (model VMC2060-100NAS)

Preis beim Test: $39.99 Aktuell bester Preis: $39.98 bei Walmart$39.99 bei Arlo$39.99 bei Best Buy

Funktionen: Bewegungserkennung und Nachtsichtmodus

Die Hauptfunktion einer Sicherheitskamera ist die Bewegungserkennung. Sie erfolgt über integrierte Sensoren oder Software-Algorithmen und löst die Videoaufzeichnung aus. Je nach Einstellung erhalten Sie eine Nachricht bei erfasster Bewegung und können den Livefeed dann sofort oder eine Aufzeichnung später einsehen.

Die Sensibilität der Sensoren lässt sich in der Regel anpassen, zudem können die meisten Geräte zwischen Gegenständen, Personen und Tieren unterscheiden und nutzen eine Gesichtserkennung. Über diese lässt sich dann beispielsweise festlegen, dass die Kamera die Erfassung einer bestimmten Person oder der Familienkatze ignorieren soll, was Fehlalarme deutlich reduzieren kann.

Auch das Einrichten von Privatsphärebereichen kann dabei nützlich sein: Damit definieren Sie Bereiche in Ihrer Wohnung, die die Kamera nicht überwachen soll.

Ein weiteres nützliches Feature in diesem Zusammenhang ist die Autoverfolgung eines Motiv, die etwa die Pettec Pet Cam Hello oder die Reolink E1 Zoom bietet. Dabei bleibt ein Motiv immer im Fokus, und Sie können im Livestream besser sehen, was gerade in Ihrem Haus oder Hof passiert.

Reolink E1 Zoom

Preis beim Test: $64.99 Aktuell bester Preis: $64.99 bei Reolink

Ebenfalls wichtig und daher bei jedem Gerät vorhanden ist der Nachtsichtmodus. In der Regel verwenden Kameras dazu Infrarot-LEDs mit einer Wellenlänge von 850 nm und beleuchten damit einen Bereich von sechs bis zehn Metern.

Ausnahmen bilden hier die TP-Link Tapo C520WS sowie die Reolink RLC-843WA mit einem beleuchteten Bereich von bis zu 27 respektive 30 Metern. Die TP-Link Tapo C225 nutzt zur Nachtsicht wahlweise auch 940-nm-LEDs, die nahezu unsichtbar arbeiten, weshalb das Gerät auch als Babyfon geeignet ist.

Und auch die Litokam Littlelf LF-P1t mit ihren acht 850-nm-Infrarot-LEDs lässt sich laut Hersteller als Babyfon oder auch als Haustierkamera einsetzen.

Litokam Littlelf LF-P1t

Aktuell bester Preis: €26.99 bei Amazon

Die Pettec Petcam Hello ist dagegen vor allem als Haustierkamera gedacht und dazu als Besonderheit auch mit einem Leckerliauswurf ausgestattet.

Pettec Pet Cam Hello

Aktuell bester Preis: €149.90 bei Pettec

Sicherheit: Verschlüsselung und Speicherort der Videos

Hinsichtlich der Sicherheit der Videodaten erwähnen lediglich TP-Link und Arlo explizit deren 128-Bit-AES-Verschlüsselung. Dagegen fallen die Sicherheitsangaben vor allem bei den günstigeren Kameramodellen sehr spärlich aus. Google Nest Cam und die Eufy Indoor Cam S350 unterstützen als Besonderheit WPA3, die meisten anderen Geräte immerhin WPA2.

Ring Indoor Cam (2nd gen)

Preis beim Test: $59.99 Aktuell bester Preis: $59.99 bei Ring

Was die Speicherung der Videos angeht, so haben Sie die Wahl zwischen Kameras mit (Micro-)SD-Steckplatz und solchen, die ein kostenpflichtiges Abo eines Cloudservices für die Speicherung vorsehen.

Beide Lösungen haben Vor- und Nachteile: Bei der lokalen Speicherung muss ein Dieb nur die Kamera mitnehmen, und schon sind die Beweise weg. Andererseits müssen Sie Ihre vertraulichen Daten nicht einem Cloudanbieter anvertrauen, dessen Server womöglich im Ausland stehen. Außerdem fallen kaum Kosten an, und die Daten lassen sich schnell von der Speicherkarte auf den PC ziehen.

Die Cloudlösung ist dagegen meist mit regelmäßigen Kosten verbunden (je nach Anbieter zwischen 3 und 5 Euro pro Monat und Kamera), und es ist oft nicht bekannt, wo die Server der Anbieter stehen.

Mit einem kostenpflichtigen Abo speichern Sie aber nicht nur Ihre Überwachungsvideos in der Cloud, sondern die Dienste beinhalten meist weitere Funktionen wie eine Paketerkennung und eine Diebstahlversicherung bei Arlo Secure oder die Personenerfassung bei Ring Protect, wo Ihnen zudem eine Testphase zur Verfügung steht.

Vereinzelt bieten die Hersteller auch einen kostenlosen Zugang zur Cloud mit beschränktem Speicherplatz oder einer begrenzten Anzahl an Clips, die Sie speichern dürfen. Reolink lässt als Besonderheit noch das Speichern der Videodaten auf einem FTP-Server zu.

Fazit – Einsatzort und Ansprüche noch vor dem Kauf klären

Wer eine Sicherheitskamera sucht, der hat derzeit eine große Auswahl. Neben namhaften Herstellern aus dem Gebiet der Netzwerktechnik tummeln sich auch viele Noname-Marken in den Shops und erschweren Ihnen die Auswahl.

Haben Sie sich aber einmal für den Einsatzort und die Stromversorgung entschieden, ist der Rest in erster Linie eine Frage des Geldbeutels. Und da sich die Systeme meist gut erweitern lassen, spricht nichts dagegen, nach und nach weitere Modelle mit mehr oder besseren Features in Ihr Netzwerk zu integrieren. So haben Sie Ihr Zuhause immer gut im Blick.