Logic Pro auf Mac und iPad macht dank KI Bassisten arbeitslos

Vor zehn Jahren hatte Apple die Musikproduktion in Logic Pro und Garageband mit virtuellen Schlagzeugern erheblich vereinfacht, die im richtigen Groove zu MIDI-Spuren und Aufnahmen von analogen Instrumenten wie Bass und Gitarre mitgrooven. In der neuen Version Logic Pro 11 für Mac und Logic Pro 2 für iPad führt Apple nun auch Session Player mit Bass und Keyboards ein.

Wie die Schlagzeuger erstellen Algorithmen eine Spur mit Bassläufen oder Akkorden und Arpeggien, Apple setzt dazu nach eigenen Angaben KI ein. Die Sounds und Licks basieren jedoch auf Samples von renommierten Bassisten und Studiomusikern, Apple nennt aber wie im Fall der virtuellen Schlagzeuger keine konkreten Namen – die Liste dürfte auch etliche Dutzend, wenn nicht gar Hunderte Einträge umfassen.

Die Session Player stellen laut Apple den Musikern eine KI-basierte Begleitband zur Seite. Als Bassisten stehen acht Phänotypen zur Auswahl und sechs “sorgfältig aufgenommene Instrumente”. Der virtuelle Bassist spielt zu den vorgegebenen Akkordfolgen, zudem besteht die Auswahl aus 100 Loops – auf die man etwa den eigenen Song basieren könnte.

Keyboard-Player bieten vier unterschiedliche Stile an, die “alles spielen, von einfachen Blockakkorden bis zu Akkord-Voicings mit erweiterter Harmonie.” Das Plug-in Studio Piano ermöglicht es den Anwendern, den Sound hinsichtlich Mikrofonierung, Pedalgeräuschen oder Saitenspannung zu formen. Die Akkordfolge legt man wie bei den Bassisten in der Akkordspur fest – möge es den Gitarristen unter den Anwendern gelingen, die Akkorde zu identifizieren, die sie da dudeln …

Aufnahmen separieren und Sound optimieren

Für Anwender mit professionelleren Ansprüchen dürfte die zweite wesentliche Neuerung namens Komponententrennung wichtiger sein. Die Algorithmen dieser Funktion trennen Aufnahmen in separate Spuren auf, die man weiter bearbeiten kann. Dabei unterscheidet die Software Stimmen, Schlagzeug, Bass und den Rest. Die Aufgabe, die gespielten Akkorde sauber zu identifizieren, überlässt die Software hier noch der MI, der Musiker-Intelligenz. Die Komponententrennung sei dank der eingesetzten KI und der M-Chips “blitzschnell”.

Apple

Hier schränkt Apple also auch implizit die Nutzungsvoraussetzungen ein, die für den Mac nur macOS 13.5 Ventura fordern, das auch auf Intel-Macs läuft. Auf demiPad muss mindestens iPadOS 17.4 installiert sein.

Ebenfalls M-Chips erfordert eine weitere Innovation namens Chroma Glow. Diese modelliert Sounds “der gefragtesten Studio-Hardware der Welt” und lässt über fünf verschiedene Sättigungsstile dem Klang der Spur “ultrarealistische Wärme, Präsenz und Punch” zu geben.

Logic Pro 11 für den Mac gibt es ab dem 13. Mai für 229,99 Euro im App Store, bisherige Nutzer erhalten es als kostenloses Update. Logic Pro 2 für iPad erscheint am selben Tag und kostet 49 Euro im Jahr oder 4,99 Euro im Monat.