Engelke über Witze von früher und Lasagne auf dem Sofa

Anke Engelke, Schauspielerin und Komikerin, sorgt sich um das gesellschaftliche Miteinander. Rolf Vennenbernd/dpa

Nach Jahrzehnten als Schauspielerin und Komikerin blickt Anke Engelke kritisch auf manche Witze von früher. «Natürlich gibt es Sketche, die man im historischen Kontext sehen muss. Wir haben früher über Dinge gelacht, über die wir heute nicht mehr lachen würden», sagte die 58-jährige Kölnerin der «Augsburger Allgemeinen». «Auch die großen, nicht mehr lebenden Komikerinnen und Komiker haben Dinge getan und von sich gegeben, wo wir heute die Augen verdrehen.»

Engelke betonte, das sei keine Geschmackssache, sondern eine Frage der Haltung und des gesunden Menschenverstands. «Damit verstehen wir, dass manches eben nicht witzig ist», erklärte die Schauspielerin. «Aber wir brauchen den albernen Humor, der spontan aus dem Bauch herauskommt, und das ansteckende Lachen, das aus einer Situation heraus entsteht. Das muss frei bleiben.»

Engelke sorgt sich gleichzeitig um das gesellschaftliche Miteinander. «Ich erkenne eine wachsende Verrohung im Umgang, in der Kommunikation, im Handeln, was man ja auch bei den Angriffen auf Politikerinnen und Politiker gesehen hat. Das ist, finde ich, alarmierend und besorgniserregend», erklärte sie in dem Interview.

Engelke mit ein bisschen «Garfield»

Demnächst ist die Schauspielerin wieder im Kino zu hören - im Animationsabenteuer «Garfield - Eine Extra Portion Abenteuer». In der deutschen Version spricht die Kölnerin die Schurkin Jinx. Tatsächlich trägt sie auch ein wenig von der faulen Katze Garfield in sich und genießt gerne. «Wie lange macht es einen glücklich, einfach nur abzuhängen, zu «chillaxen», Lasagne zu essen und fernzusehen?», fragte Engelke in dem Interview. «Ich habe gleichzeitig eine innere Unruhe, die fragt: Was könntest du eigentlich machen, anstatt auf dem Sofa zu sitzen?»

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