Innovative Drohne: Fliegender Rettungsring soll Leben retten

Rettungsring mal anders: Eine schwimmende Drohne soll künftig Leben retten (Symbolbild)

In den vergangenen Sommern gab es immer wieder Meldungen über Todesfälle durch Ertrinken. Immer wieder passierten Badeunfälle an Seen, aber auch in Flüssen wie dem Rhein, weil Menschen sich selbst über- und die gefährliche Strömung unterschätzten.

Im Ernstfall muss schnell Hilfe kommen. Doch nicht an allen Ufern und Gewässern sind Bademeister im Einsatz, die das Geschehen jederzeit im Blick haben. Bis Hilfe per Boot kommt, kann es zu lange dauern. Und Menschen, die zur Hilfe eilen, gefährden sich bei Strömungen im Zweifel selbst.

Hersteller entwickelt schwimmende Drohne zur Wasserrettung

Das chinesische Unternehmen Didiok Makings hat ein Gerät entwickelt, das Ertrinkenden zukünftig das Leben retten könnte: eine fliegende Rettungsboje. Oder eine Rettungsring-Drohne. Je nachdem, wie man es nimmt.

Die "Water Rescue Drone TY-3R Flying Lifebuoy" soll laut Hersteller "verspäteten Rettungseinsätzen und Umwelteinschränkungen" entgegenwirken. Von Land aus ist sie wie eine herkömmliche Drohne steuerbar, eine Kamera ermöglicht der Person an der Fernbedienung das gezielte Fliegen und Landen. So können Menschenleben gerettet werden, ohne dass dafür ein anderes riskiert wird.

Video: YouTube/DIDIOK MAKINGS

Wie der "Standard" berichtet, erreicht die Drohne eine Fluggeschwindigkeit von bis zu 47 Kilometer pro Stunde. Mit Gegenwind bis zu Stärke 6 (rund 40 bis 50 km/h) soll die Drohne keine Probleme haben.

Ist die Drohne erstmal im Wasser gelandet, kann sie mithilfe ihres Auftriebs bis zu zwei erwachsene Personen an der Oberfläche halten. Die maximale durchgehende Flugzeit beträgt laut Hersteller bis zu zehn Minuten.

Zusammen mit der Drohne verkauft der chinesische Hersteller ein Trainingsprogramm, das den genauen Einsatz der Drohne erklärt. Der fliegende Schwimmring liegt preislich bei rund 11.800 US-Dollar – umgerechnet also knapp 10.950 Euro. Ob die Innovation bei dem Preis tatsächlich flächendeckend eingesetzt wird, ist fraglich.

Rettungsringe können wertvolle Zeit überbrücken, bevor Einsatzkräfte zur Stelle sind.

Der Hersteller bezeichnet sein Produkt selbstbewusst als "unverzichtbares Werkzeug für Küstenwachen und Rettungsverbände auf der ganzen Welt". Sinnvoll könnte das Gerät in jedem Falle sein – vorausgesetzt, es befindet sich eine Drohne in der Nähe der Unfallstelle. Immerhin über eine Strecke von 1,1 Kilometer funktioniert die Fernsteuerung.

Mehr Unternehmen denken Drohnen zum Rettungseinsatz neu

Didiok Makings ist nicht das einzige Unternehmen, das den Einsatz von Drohnen als Lebensretter mitgedacht hat. Swellpro, ein Hersteller, der auf wasserdichte Drohnen spezialisiert ist, hat einen automatisch aufblasbaren Rettungsring speziell für seine Drohnen entwickelt. Dieser Rettungsring kann mit einem Mechanismus gezielt an Personen im Wasser abgeworfen werden.

Der Vorteil im Vergleich zur Konkurrenz: Da die Drohne selbst nicht der Rettungsring ist, sondern diesen nur abwirft, kann sie in der Theorie wieder an Land fliegen und weitere Rettungsringe holen, falls mehrere Menschen sich in Gefahr befinden.