Niederländisches Fernsehn teilt Details zum Ausschluß von Joost Klein mit

Nemo, Gewinner des 68. Eurovision Song Contest ©Jessica Gow/JESSICA GOW

Nemo ersang das begehrte Glasmikrofon mit dem Song „The Code“, einer Ode an den Weg des Sängers hin zu einer nicht-binären Identität.

„Ich möchte mich ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Ich hoffe, dass dieser Wettbewerb sein Versprechen einhalten und weiterhin für Frieden und Würde für jeden Menschen in seiner Welt eintreten kann“, bedankte sich Nemo.

Die diesjährige Veranstaltung war wohl eine der umstrittensten in der 68-jährigen Geschichte des ESC.

Ausschluß von Joost Klein

Joost Klein, Vertreter der Niederlande, wurde am Samstag wegen „unerlaubter Drohungen“ gegenüber einem Mitglied des Produktionsteams disqualifiziert.

Die Organisatoren schlossen ihn mit der Begründung aus, sie hätten „eine Null-Toleranz-Politik gegenüber unangemessenem Verhalten“.

Doch die Entscheidung kam weder bei den Fans noch beim niederländischen Partnersender gut an.

Der Generaldirektor des öffentlich-rechtlichen von AVROTROS, Taco Zimmerman, gab Einzelheiten zu dem Vorfall bekannt:

„Vergangenen Donnerstag ereignete sich nach dem zweiten Halbfinale ein Vorfall. Trotz der getroffenen Vereinbarungen, dass Joost nicht gefilmt werden würde, wurde er gefilmt. Als er die Bühne verließ, wartete eine Kamerafrau auf ihn. Er bat diese Kamerafrau mehrmals, dies nicht zu tun Sie filmte ihn trotzdem. Und dann machte er eine drohende Bewegung auf die Kamera zu, ohne sie dabei zu berühren. Das führte dann zu einer Anzeige bei der schwedischen Polizei und der EBU. Wir halten diese Entscheidung für unverhältnismäßig und haben andere Lösungen zur Lösung dieses Problems angeboten. Wir sind äußerst enttäuscht, dass Joost deshalb heute Abend nicht auftreten kann und daher Millionen von Fans in den Niederlanden und in Europa enttäuschen muss. Ich entschuldige mich im Namen von Joost, im Namen der NPO, im Namen der TROS, im Namen aller. Damit möchte es belassen“, erklärte Zimmermann.

Proteste gegen Israel

Wegen des andauernden Krieges in Gaza gab es Widerstand gegen eine Beteiligung Israels.

Israels Vertreterin, Eden Golan, wurde bei ihrem Auftritt mit Buhrufen und Jubel begrüßt. Sie sagte, es sei „eine Ehre“, Israel zu vertreten.

In Malmö kam es während der Eurovisionswoche zu Massenprotesten zur Unterstützung Palästinas, an denen bis zu 10.000 Menschen teilgenommen haben sollen. Einige forderten den Ausschluss Israels vom ESC.

„Es ist wichtig, meine Menschlichkeit zurückzugewinnen. Und für uns alle, die wir hier sind, um Nein zu sagen, wenn es darum geht, Menschen so einfach abzuschlachten, wie Netanjahu es tut“, begründete der Psychotherapeut Sahab Saheb seinen Protest.

Doch alle Kontroversen schienen vergessen als Nemo auf der Bühne die Trophäe in Empfang nahm, mit einem Lächeln und ein paar Tränen.

Es war der dritte Sieg der Schweiz Lys Assia 1954 und Céline Dion 1988.

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