Eurovision: Zerbrochener Pokal erscheint vielen symbolisch

Nach dem ‚Eurovision Song Contest‘-Finale gehen die Diskussionen im Netz weiter.
Der Schweizer Act Nemo konnte den diesjährigen Wettbewerb am gestrigen Samstagabend (11. Mai) mit dem Lied ‚The Code‘ für sich entscheiden. Dass Nemo die Gewinnertrophäe bereits kurz nach der Siegerehrung versehentlich zu Bruch gehen ließ, erschien vielen Zuschauern derweil fast schon symbolisch, denn der ESC wurde in diesem Jahr von so einigen Kontroversen überschattet. Insbesondere die Teilnahme Israels sorgte im Vorhinein der Veranstaltung für hitzige Diskussionen. Obwohl die Eurovision-Macher stets betonten, dass der Wettbewerb keine politischen Haltung habe, waren Teile des Publikums dennoch überzeugt davon, dass die israelische Sängerin Eden Golan aufgrund des aktuellen Israel-Hamas-Krieges und der verheerenden derzeitigen Lage in Gaza hätte ausgeschlossen werden müssen. Golans Auftritt in Malmö wurde von Pfiffen und Buhrufen begleitet und Teile des Publikums wandten der Künstlerin während ihrer gestrigen Performance demonstrativ den Rücken zu.

In den sozialen Netzwerken gehen die Diskussionen über den diesjährigen ESC nicht zuletzt deshalb auch nach dem Finale weiter. Neben der umstrittenen Teilnahme Israels waren allerdings auch der überraschende, sehr kurzfristige Ausschluss des niederländischen Beitrags sowie die Diskrepanz zwischen Jury- und Telefonvoting-Ergebnissen vermehrt Thema auf Social Media. „Ich vermisse die Zeiten, als es sich noch um einen SONG-Contest handelte“, kommentierte beispielsweise eine enttäuschte Userin unter einen Beitrag auf dem offiziellen Eurovision-Instagram-Account. Und selbst der Gewinner-Act scheint in Bezug auf den ESC skeptisch geworden zu sein. „Die Trophäe kann repariert werden - vielleicht braucht der ESC auch ein kleines bisschen Instandsetzung“, resümierte Nemo nach dem Sieg ernüchtert.

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