"Wer wird Millionär?": Zuschauer im Studio gibt absichtlich falsche Antwort

Bei Günther Jauchs "Wer wird Millionär?" kam es zu einem kuriosen Vorfall.

Seitdem "Wer wird Millionär?" im September 1999 vom britischen Original adaptiert wurde, gehört die Show zu den festen Größen in der deutschen TV-Landschaft. Die Sendung ist mittlerweile so sehr im deutschen Kulturgut verankert, dass Begriffe wie "Telefonjoker", "Publikumsjoker" und "Fifty-fifty-Joker" in der 24. Auflage des Duden-Rechtschreibwörterbuchs aufgenommen wurden.

Auch 25 Jahre nach der Ausstrahlung der ersten Sendung erfreut sich "Wer wird Millionär?" noch immer großer Beliebtheit. Die Einschaltquoten sind unverändert hoch – und das Generationen übergreifend.

"Wer wird Millionär?"-Moderator Günther Jauch ist extrem beliebt

Der Erfolg lässt sich nicht zuletzt auf die Popularität von Moderator Günther Jauch zurückführen. In Umfragen schnitt der 67-Jährige schon als beliebtester Deutscher ab. Da er sich privat aber weitgehend bedeckt hält, ist die wohl einfachste Möglichkeit, ihn mal persönlich zu erleben, ein Besuch seiner TV-Sendung. Das macht sich ein Zuschauer in der Ausgabe vom Montag zunutze.

Als Kandidat Torben Schnepper-Chimento Schwierigkeiten bei der 500-Euro-Frage hat, will er sich mit dem Publikumsjoker rückversichern. Die Frage lautet:

"Dem Alten Testament zufolge verwandelt sich Lots Frau in eine ... ?"

  • A: Salzsäule
  • B: Litfaßsäule
  • C: Zapfsäule
  • D: Notrufsäule.

Publikumsjoker sorgt bei Günther Jauch für Irritation

Im Publikum rumort es, was bei dem bibelfesten Jauch für Verwunderung sorgt. "Was gibt es dann zu besprechen?", hakt der Moderator nach. Letztlich stimmen 99 Prozent für die richtige Antwort (A). Ein Prozent (sprich: eine Person) geht aber offenbar davon aus, dass sich Lots Frau im Alten Testament in eine Litfaßsäule verwandelt.

Der Kandidat Torben Schnepper-Chimento ist sich sicher: "Bestimmt meine Frau". Jauch dagegen bemerkt entgeistert:

"Bitte mir durchsagen: Wo sitzt die Litfaßsäule? Sofort möchte ich das wissen!"

Günther Jauch zeigte sich von einer Publikumsantwort irritiert.

Jauch macht sich auf den Weg, die Person ausfindig zu machen, deren Platz ihm auf seinem Pult angezeigt wurde. Nach einem kurzen Missverständnis findet der Moderator schließlich den Missetäter: Andi, ein Mann mittleren Alters, von Jauch als "junger Jürgen von der Lippe" bezeichnet, der seelenruhig auf seinem Platz sitzt und bereits Zettel und Stift bereit hielt.

Günther Jauch erkennt Zuschauer-Masche

"Ich wollte nur mal ein Autogramm haben", erklärt der Zuschauer unter aufbrausendem Applaus des Publikums. "Wie?", wundert sich Jauch über die dreiste Masche. "Ich nehme das mit Abscheu und Empörung zur Kenntnis, wie Sie diese Sendung hier missbrauchen". Der Moderator sieht jedoch ein: "Aber die Idee war clever."

Meldung

Der Zuschauer erhält schließlich sein Autogramm, das Jauch in die Kamera hält Darauf steht: "Für den cleveren Andi. Herzlichst Günther Jauch", wobei das "Herz" gezeichnet war. "Verhandeln Sie so auch Ihre Gehälter, mit solchen Tricks?", will Jauch noch wissen, worauf der Kandidat nur antwortet: "Ich bin Beamter." Murmelnd wendet sich Jauch ab: "Nicht schlecht, immerhin."