Michael Ballack zum Trainerchaos: "Das ist nicht das Verschulden des FC Bayern"

Michael Ballack sieht die Schuld für die schleppende Trainersuche nicht beim FC Bayern.

Die Trainersuche beim FC Bayern läuft schleppend. Der Rekordmeister kassiert derzeit einen Korb nach dem anderen. Nach Wunschkandidat Xabi Alonso, sagte auch Nationaltrainer Julian Nagelsmann ab. Zuletzt waren die Bayern an Oliver Glasner dran, doch der Deal soll an einer zu hohen Ablöseforderung seines Arbeitgebers Crystal Palace gescheitert sein.

Jetzt verdichten sich die Hinweise, dass Thomas Tuchel mangels Alternativen doch über die Saison hinaus bleiben könnte. Als erstes Signal in diese Richtung konnte gewertet werden, dass Tuchel beim letzten Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg keine offizielle Verabschiedung erhielt.

Sportvorstand Max Eberl lieferte nach dem Spiel eine andere Begründung: "Thomas und ich haben uns zusammen gesetzt und gesagt: 'Nein, es fühlt sich nicht richtig an, einen Protagonisten, der für die beiden Spiele hauptverantwortlich ist, zu verabschieden'."

Doch es gibt gute Gründe, die für eine Weiterbeschäftigung des 50-Jährigen sprechen. Laut "Sky" sollen die Führungsspieler Manuel Neuer und Thomas Müller persönlich bei den Bayern-Verantwortlichen für Tuchel vorgesprochen haben.

Bleibt er doch? Bayern-Trainer Thomas Tuchel.

Auch weitere Spieler wie Leroy Sané, Harry Kane, Eric Dier und Jamal Musiala sollen demnach von einer weiteren Zusammenarbeit überzeugt sein.

Doch woran liegt es, dass der große FC Bayern derzeit Absage nach Absage kassiert und nun gar doch noch Tuchel behalten könnte? In diesem Zusammenhang meldet sich jetzt ein Ex-Profi zu Wort und der sieht die Schuld nicht beim FCB.

Ballack sieht Schuld für Trainer-Misere nicht bei den Bayern

Der ehemalige Bayern-Profi Michael Ballack analysiert die Situation beim Rekordmeister. Die Verantwortung für die Trainer-Misere verortet er nicht an der Säbener Straße.

Der ehemalige DFB-Kapitän sieht das Hauptproblem bei der holprigen Trainersuche des FC Bayern darin, dass Details der Verhandlungen regelmäßig an die Medien gelangen: "Die Schwierigkeit kommt daher, dass einiges in die Öffentlichkeit gerät", sagte Ballack gegenüber "Sky".

Dafür macht er aber keinesfalls seinen Ex-Verein verantwortlich, sondern die Trainer-Kandidaten: "Das ist in erster Linie nicht das Verschulden des FC Bayern, sondern das der Protagonisten, die gehandelt werden, mit denen gesprochen wurde", meinte Ballack. "Da gibt es immer Interessen, das so zu machen. Deswegen werden diese Namen dann auch gehandelt."

Dass eine Trainersuche mal länger dauert, überrascht Ballack nicht. Laut ihm ist das ganz normal, dass man mit dem ersten Kandidaten nicht immer gleich zurechtkommt. Das sei bei bei jedem Verein so und nichts Außergewöhnliches.

Dennoch ist sich Ballack bewusst, dass dem FC Bayern größere Aufmerksamkeit zuteilwird, als anderen Bundesligisten. Beim Rekordmeister sei es "nun mal etwas lauter", sagt der frühere Mittelfeldspieler.

Dass die Münchner bei der Suche nach dem Mann für die Seitenlinie leer ausgehen oder Kompromisse eingehen müssen, glaubt Ballack nicht: "Ich glaube, sie werden schon einen Trainer finden – und auch einen guten."