Mehr als 300 Tote nach Überschwemmungen in Afghanistan

Mehr als 300 Tote nach Regenfällen und Überschwemmungen ©STR/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.

Bei den schweren Überschwemmungen in Afghanistan ist die Zahl der Toten nach UN-Angaben allein in der nordöstlichen Provinz Baghlan weiter gestiegen. Wie das Welternährungsprogramm der Ver­einten Nationen (WFP) vorgestern mitteilte, starben infolge der heftigen Regenfällen 311 Menschen.

Fast 5.000 Häuser wurden demnach zerstört oder beschädigt. Das Verteidigungsministerium rief für große Gebiete von Nordwestafghanistan den Notstand aus. Zuvor hatten zudem die Behörden in der weiter nördlich gelegenen Provinz Tachar 20 Tote infolge der Überschwemmungen gemeldet.

Taliban nennen niedrigere Opferzahl

Zur Zahl der Toten zirkulierten unterschiedliche Angaben. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) wie das Welternährungsprogramm, ein UN-Organ, bestätigten rund 300 Todesopfer in Baghlan.

Die regierenden Taliban sagten, in der Provinz seien 131 Menschen gestorben, viele weitere würden vermisst. Am vergangenen Freitag war noch die Rede von 62 Toten gewesen. Die hohe Zahl der Todesopfer erkläre sich unter anderem dadurch, dass die Menschen nah am Wasser lebten, sagte ein UN-Vertreter.

Das Verteidigungsministerium schickte laut eigenen Angaben Rettungskräfte in die betroffenen Gebiete. Das Militär wurde demnach angewiesen „für die Opfer dieses Unglücks jede Art von Hilfe mit allen verfügbaren Ressourcen“ zur Verfügung zu stellen. „Mit der Ausrufung des Notstandes in den betreffenden Gebieten hat das Verteidigungsministerium mit der Verteilung von Lebensmitteln, Medizin und erster Hilfe begonnen“, hieß es.

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