Netflix-Kunden im Visier von Phishing-Betrügern

Die Kundschaft von Netflix muss aktuell vorsichtig mit vermeintlichen Servicemails sein.

Bei vielen Menschen gleicht das Mail-Postfach dem Stuhl neben dem Kleiderschrank: Viel Unnötiges fliegt herum, aber selten findet man die Zeit zum Aufräumen. So überprüfen die meisten nur einmal täglich ihre Mails auf eine vermeintlich dringende Nachricht.

Entsprechend ebenso leicht, wie man dabei gern einmal etwas Wichtiges übersieht, fällt man in solch kurzen Momenten auch auf fiese Betrugsmails herein. Aktuell warnt der Verbraucherschutz vor allem vor Nachrichten, die vermeintlich vom Streaming-Anbieter Netflix kommen.

Phishing-Mails bedrohen Netflix-Kundschaft

Mit dem Betreff "Bitte bestätigen Sie Ihre Zahlungsinformationen / bitte um Prüfung" versuchen Betrüger:innen demnach aktuell, die Netflix-Kundschaft hinters Licht zu führen. Unter dem tatsächlichen Logo des Unternehmens wird dabei auf eine notwendige Aktualisierung im eigenen Account hingewiesen.

Viele Verbraucher:innen dürfte die Mitteilung vor allem schockieren, weil darin mit einer vollständigen Sperrung des eigenen Netflix-Accounts gedroht wird. Das Abonnement sei demnach abgelaufen.

Mehrere Details entlarven den Phishing-Versuch bei Netflix.

Wie so häufig geben die Hacker:innen in der Mail direkt einen angeblichen Lösungsweg an. Über den Klick auf einen angegebenen Button kann man demnach auch bei der Netflix-Mitgliedschaft eine neue Zahlungsmethode hinterlegen. In diesem Fall wird sogar mit drei kostenlosen Probemonaten bei sofortigem Abschluss geworben.

Standardmäßig weist der Verbraucherschutz allerdings darauf hin, dass dem angegebenen Link unter keinen Umständen gefolgt werden sollte. Lässt man sich die Adresse hinter dem Button anzeigen, wird der Betrug demnach bereits offensichtlich.

Detail entlarvt fiesen Phishing-Betrug

Im aktuellen Betrugsfall weisen die Expert:innen allerdings auf einen weiteren Aspekt hin, der die Mail einfach als Phishing erkennbar macht. "Im Vergleich zu anderen Betrugsversuchen ist hier besonders auffällig, dass die Formulierungen so wirken, als würden sie lediglich wörtlich aus einer anderen Sprache übersetzt", erklärt die Verbraucherzentrale in einer Mitteilung zu dem Betrug bei Netflix.

So ist etwa der Button zur Aktualisierung der Zahlungsdaten mit dem Begriff "Erneuern" betitelt. Wäre die Mail tatsächlich von einem Kundenservice abgesegnet worden, wäre wohl ebenfalls das Wort "Aktualisieren" genutzt worden. Im Zweifelsfall kann dies auch beim tatsächlichen Support von Netflix erfragt werden.

Zusätzlich ist wie häufig bei Phishing-Versuchen auch die Absender-Adresse verdächtig. Durch den Ersatz der Grußformel durch "Deine Freunde bei Netflix" sollten Verbraucher:innen ebenfalls hellhörig werden.

Entdeckt man einen Betrug wie diesen in seinem Postfach, sollte dieser stets unbeachtet in den Spam-Ordner verschoben werden. So können auch zukünftige Phishing-Angriffe verhindert werden – das spart auch Zeit beim Ausmisten des eigenen Postfachs.