Ob Nacktbilder oder Selfies: Längst gelöschte Fotos tauchen auf Apple-Geräten wieder auf

Alte Aufnahmen können sich plötzlich wieder auf dem iPhone wiederfinden.

Ob Nacktfotos, hässliche Selfies oder Bilder von einer wilden Partynacht: Wer Fotos löscht, möchte in der Regel auch, dass sie wirklich weg sind. Normalerweise sind sie das. Zumindest für all jene ohne IT-Kenntnisse, die nicht in der Lage sind, Fotos auf kompliziertem Wege wiederherzustellen.

Doch einige Apple-User:innen mussten kürzlich eine böse – oder zumindest nervige – Überraschung erleben. Denn mit dem aktuellen iOS-Update 17.5 sind Medienberichten zufolge offenbar gelöschte Fotos plötzlich wieder in der Galerie aufgetaucht. Darunter fanden sich auch Bilder, die teils bereits vor Jahren von iPhone und Co. entfernt worden waren.

Auch Nacktbilder: Neues Update lässt uralte Fotos wieder auftauchen

Den Berichten zufolge fanden sich die Fotos nicht nur plötzlich wieder in der Galerie, sondern waren auch noch als neu datiert in der Foto-App wiederzufinden. Wie die "New York Post" unter Berufung auf Reddit-User:innen schreibt, waren bei den wieder aufgetauchten Fotos auch unliebsame Bilder dabei. Demnach berichtete eine Frau von Nacktfotos, die sich plötzlich wieder in der App befanden.

Sie beschwerte sich über den Fehler mit folgenden Worten: "Ich wollte ein Bild verschicken und sah, dass es sich bei den neuesten Fotos in meinem Album um nicht für die Arbeit geeignetes Material handelte." Sie habe die Bilder bereits vor Jahren entfernt und könne nicht verstehen, wieso diese plötzlich wieder da waren. Ein weiterer User beschreibt eine ähnliche Situation: "Ich habe vier Bilder aus dem Jahr 2010, die immer wieder als die zuletzt in iCloud hochgeladenen Bilder auftauchen." Auch mehrere X-User:innen berichteten von dem Problem.

Apple: iPhone-Update wirft Fragen auf

Eigentlich sollten mit dem neuen Update Sicherheitslücken geschlossen sowie Fehler behoben werden. Offenbar hat sich in das Systemupdate aber ein Fehler mit den Bildern eingeschlichen.

Wer Bilder auf einem Apple-Gerät löscht, verschiebt diese normalerweise für 30 Tage in das Album "Kürzlich gelöscht". Dann werden sie automatisch vom Gerät und aus der iCloud gelöscht. Eigentlich. Zwar könne all dies laut Apple auch mal bis zu 40 Tage oder bei geteilten Mediatheken sogar Monate dauern. Doch das aktuelle Problem bezieht sich teilweise auf seit Jahren gelöschte Fotos. Wo also kommen die Bilder plötzlich her?

Die meisten aufgetauchten Bilder dürften wohl harmlos sein.

Hier gibt es mehrere Mutmaßungen. Expert:innen vom Technik-Blog "MacRumors" schreiben etwa: "Die Probleme könnten auf einen Indexierungsfehler, eine Beschädigung der Fotobibliothek oder ein Synchronisierungsproblem zwischen lokalen Geräten und iCloud-Fotos zurückzuführen sein." Eine weitere Theorie ist, dass Apple bei der Behebung von Synchronisierungsfehlern von Fotos aus Versehen neue Probleme verursacht hat, das die Cloud-Back-ups betrifft.

Wie "Heise" schreibt, ist das Problem jedoch unabhängig davon aufgetreten, ob die Fotos mit iCloud synchronisiert oder aber offline auf dem Gerät gespeichert wurden. So oder so zeigt dieser Fehler: So wirklich unwiederbringlich zerstört werden Daten also ohnehin beim normalen Löschen nicht. Wer nicht möchte, dass private Fotos in andere Hände geraten, sollte sie also besser gar nicht erst machen.

Hersteller von forensischer Software hatten bereits des Öfteren auf die Möglichkeit hingewiesen, gelöschte iOS-Daten unter bestimmten Umständen wiederherstellen zu können. Das gilt nicht nur für Bilder, sondern auch für Notizen, Textnachrichten und den Safari-Browserverlauf. Apple hat sich bisher noch nicht zu dem Updatefehler geäußert.