„Bridgerton“ war nie besser: 7 Gründe, warum die neuen Netflix-Folgen so großartig sind

(Bildquelle: Liam Daniel / Netflix)

Damit habe ich nicht gerechnet: Die dritte Staffel von „Bridgerton“ ist die bisher beste von allen. Und das nicht einmal wegen Penelope und Colin!

Aktuell steckt Netflix uns erneut mit dem „Bridgerton“-Fieber an: Nach langem Warten ist Staffel 3 endlich gestartet. Obwohl wir bisher nur die ersten vier Folgen (Teil 2 startet am 13. Juni) genießen durften, ist die neue „Bridgerton“-Staffel für mich schon jetzt die bisher beste von allen. Das hatte ich nicht erwartet, schließlich ist die dritte Fortsetzung oft die schlechteste. Außerdem war ich bereits seit Längerem genervt von Colins (Luke Newton) Ahnungslosigkeit und Penelopes (Nicola Coughlan) Scheinheiligkeit. Obwohl ich mich natürlich in die Welt von „Bridgerton“ zurücksehnte, hegte ich beträchtliche Zweifel daran, dass mich die Liebesgeschichte der beiden überzeugen kann. Doch die neuen „Bridgerton“-Folgen belehrten mich eines Besseren, weshalb ich begeisterter denn je von der Netflix-Serie bin und schon sehnsüchtig auf Nachschub warte.

Wenn es euch ähnlich geht, vertreiben euch meine folgenden Ausschweifungen vielleicht die Wartezeit oder können euch umstimmen, falls ihr noch unschlüssig in eurem Urteil zu Staffel 3 seid. Wenn ihr noch nicht eingeschaltet habt, seid an dieser Stelle gewarnt vor Spoilern zu Staffel 3 und verschafft euch vorher lieber erst einmal einen ersten Eindruck im Trailer:

» Video ansehen:Bridgerton Staffel 3 Trailer (Deutsch)

#1 Penelope erhält endlich die Aufmerksamkeit, die sie verdient

Neben der Familie Bridgerton begleiten wir natürlich die Featheringtons und insbesondere Penelope (Nicola Coughlan) bereits seit zwei Staffeln und erfuhren mehr über ihre geheime Identität als Lady Whistledown. Abgesehen davon, dass die schüchterne, tratschliebende, von ihrer Familie genervte junge Frau und treue beste Freundin von Eloise Bridgerton (Claudia Jessie) seit Ewigkeiten unsterblich in deren Bruder Colin (Luke Newton) verliebt ist, bekamen wir vergleichsweise wenig von ihrer Persönlichkeit zu sehen, da sie gewissermaßen darüber definiert wurde. Als personifiziertes Mauerblümchen passte Penelope sich so gut ihrer Umgebung an, dass es leicht war, sie zu übergehen.

Das ändert sich mit dem berühmt-berüchtigten „Glow Up“, also die vor allem äußerlich positiv wirkende Veränderung, die die Hauptcharaktere in ihrer jeweilige Staffel erhalten und bei Penelope besonders ins Auge fällt. Endlich schwört sie dem zahmen Look in scheußlichen Zitrusfarben ab und präsentiert sich in einem Look, der zu ihr passt und andere dazu zwingt, ihr die Aufmerksamkeit zu schenken, die ihr gebührt.

#2 Mut zur Peinlichkeit und weniger peinliche Perfektion

Dennoch durchleben Penelope und ihr Umfeld eine realistische Entwicklung. Denn durch ihre Typveränderung wird sie nicht plötzlich über Nacht beliebt. Im Gegenteil, ihr neuer Look sorgt sogar dafür, dass erst einmal noch mehr über sie getratscht wird und ändert auch nichts daran, dass es Penelope außerhalb ihrer Rolle als Lady Whistledown im Alltag an Wortgewandtheit und Selbstbewusstsein mangelt.

Penelope ist nicht perfekt und wird nie das Juwel der Saison sein, schafft es aber dennoch, mit der Zeit in ganz neuem Licht zu strahlen. Wir lernen sie noch besser kennen und erleben ihre soziale Unbeholfenheit und schrullige Schüchternheit in Aktion, wenn sie vergeblich versucht, zu flirten. Dadurch verstehen wir ihre Beweggründe besser und es macht Penelope nahbarer als viele andere „Bridgerton“-Charaktere, allen voran die titelgebende Familie und ihre fast schon peinlich perfekten Kinder.

Außerdem lässt Penelope ihren Worten als Lady Whistledown endlich Taten folgen, nimmt ihr Schicksal in die eigene Hand und konfrontiert Colin endlich mit seiner Ignoranz. Das (und vermutlich Lord Debling) führt schließlich zu dem Moment, auf den nicht nur die jüngste Featherington, sondern auch wir gefühlt ewig gewartet haben: Colin realisiert und gesteht Penelope endlich seine Gefühle!

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#3 Endlich mal nicht Liebe auf den ersten Blick

Zwar zeigt uns „Bridgerton“ auch, dass die meisten Ehen nicht von Liebe geprägt sind, vor allem rund um die Bridgertons und ihre jeweils Angetrauten scheint es immer eine schicksalhafte und unaufhaltsame Fügung zu sein. In Staffel 1 mag es bei Daphne (Phoebe Dynevor) und Simon (Regé-Jean Page) anfangs zwar etwas komplizierter erschienen sein, aber die vorgetäuschte Abneigung verhüllte kaum, dass die beiden von Anfang an eine starke Anziehung und Gefühle verspürten. Auch Anthony (Jonathan Bailey) und Kate (Simone Ashley) in Staffel 2 waren im Grunde nur ein durch die Umstände getrenntes Traumpaar, dass sich beim ersten Augenschlag – oder besser gesagt, Ausritt – unsterblich ineinander verliebte.

Bei Colin und Penelope ist die Dynamik natürlich ganz anders, schließlich lernen sich die beiden nicht erst in ihrer Staffel kennen, sondern sind bereits seit Kindertagen befreundet. Statt Liebe auf den ersten Blick verbindet Penelope und Colin eine tiefe Verbindung, die über Jahre gewachsen ist und nun erblühen kann. Ihre Verbindung beginnt nicht durch physische Anziehung, sondern diese entsteht erst richtig, je mehr sich ihre Gefühle füreinander verändern. Somit sind, sobald Colin die Scheuklappen abgelegt hat, auch nicht die Gefühle das Problem, schließlich war es nur eine Frage der Zeit, bis diese endlich offengelegt und eingestanden werden. Der eigentliche Konflikt, nämlich Penelopes geheime Identität und ihre Machenschaften als Lady Whistledown, die auch das Zerwürfnis mit Eloise verursachten, steht nach den ersten vier Folgen noch bevor.

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#5 Aller guten Dinge sind drei

In Staffel 3 präsentiert uns „Bridgerton“ in den ersten vier Folgen gleich drei aufkeimende Liebesgeschichten: Neben Penelope und Colin ist auch die Heiratssuche von Francesca (Hannah Dodd) und womöglich eine neue Romanze für Violet Bridgerton (Ruth Gemmell) zu sehen. Deren Einsamkeit wurde schließlich bereits in den Zukunftspassagen von „Queen Charlotte“ angedeutet, die nach Staffel 2 spielten. Durch diesen Handlungsstrang erscheint ein eigenes Spin-off zu Violet Bridgerton, das einerseits in der Vergangenheit ihre Liebesgeschichte mit Edmund Bridgerton und in der Zukunft ihre zweite Chance auf Liebe thematisieren könnte, sehr wahrscheinlich. Auch Francescas größere Rolle legt den Grundstein für ihre Liebesgeschichte in kommenden Staffeln. Selbst wer also nicht allzu sehr für #Polin (Penelope und Colin) brennt, wird in Staffel 3 bestens unterhalten.

#6 Cressida wird zum richtigen Charakter

Zu den bisher unterschätzten Nebencharakteren gehört eindeutig Cressida Cowper (Jessica Madsen). Zugegeben, als ich den Trailer zu Staffel 3 und entsprechend Eloise‘ neue Freundschaft zu Cressida, zum ersten Mal sah, war ich vermutlich schockierter als Colin. Schließlich ist mir ihr Charakter als fies, heimtückisch und unsympathisch in Erinnerung geblieben. Anders als Eloise würde ich nach wie vor nicht ihre Freundschaft anstreben, doch mein Blickwinkel auf sie hat sich in Staffel 3 ein wenig verschoben. Zum ersten Mal ist Cressida nicht mehr nur ein flacher Charakter, der nur als handlungstreibendes Detail eingesetzt wird, sondern erhält tatsächlich eine eigene Hintergrundgeschichte und Charakterdimensionen, die sie nahbarer machen.

Zwar mögen Cressidas Handlungen zweifelhaft und verurteilbar sein, ihre Motive sind im Hinblick auf ihre Situation und Vorgeschichte jedoch nachvollziehbar. Im Gegensatz zu den Bridgertons stammt Cressida weder aus einer besonders reichen und einflussreichen noch liebevollen Familie. Genau wie Penelope ist sie in ihrer dritten Saison als Debütantin und droht, von ihren Eltern zwangsverheiratet zu werden, sollte sie erneut keine gute Partie machen. „Wie verführt man einen Lord?“ ist also nicht nur der Buchtitel von Benedicts Geschichte in Band 3, sondern auch Cressidas drängendste Sorge.

Des Weiteren erinnert uns die aktuelle Staffel auch daran, dass Daphne Bridgerton Cressida in Staffel 1 den Prinzen ausspannte, obwohl sie eigentlich kein wahre Interesse an ihm hatte. Cressida erpresste Daphne zwar mit ihrem Wissen über sie und Simon, entschied sich letztendlich aber, die zukünftige Herzogin lieber zur Freundin als Feindin haben zu wollen und behielt es für sich, anstatt es zu ihrem Vorteil zu nutzen. Ihre Motive mögen nicht selbstloser Natur gewesen sein, allerdings kann man das von den Bridgertons auch selten behaupten. Schließlich ist es in Staffel 3 Eloise und nicht Cressida, die Colins und Penelopes Geheimnis ausplaudert.

Ihre bisherigen Erfahrungen und der fehlende Rückhalt ihrer Familie liefern uns zumindest eine Erklärung dafür, warum Cressida so extrem konkurrenzorientiert ist – eine Tatsache, die sie im Verlauf der ersten vier Folgen sogar selbst reflektiert und damit auch das Thema weibliche Solidarität in den Diskurs bringt. Insgesamt weist Cressida in Teil 1 von Staffel 3 mehr Charakterentwicklung auf als beispielsweise die ebenfalls häufig selbstbezogene Eloise. Durch ihre Darstellung in Staffel 3 werden wir mit einem neuen Blickwinkel zu Cressida konfrontiert und obwohl sie wohl nie zu meinen Lieblingscharakteren gehören wird, wünsche ich mir tatsächlich, dass sie in dieser Staffel ebenfalls ihr Glück findet. Insofern war keine „Bridgerton“-Staffel bisher so sehr für eine Überraschung gut!

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„Bridgerton“-Charakter-Quiz: Welche Figur der Netflix-Serie ähnelt dir?

(Bildquelle: Liam Daniel / Netflix)

Frage 1 von 12

Was ist dir im Leben besonders wichtig?

A) Liebe

B) Erfolg

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D) Unabhängigkeit