iPad ist angeblich tot – so reagieren unsere Leser

Unser schwedischer Kollege Mikael Lindkvist, Chefredakteur von M3.se, hat als Reaktion auf Apples Keynote zu den neuen iPads einen Kommentar mit dem Tenor geschrieben, das Tablet habe als Geräteklasse ausgedient, das Touch-Hype sei vorbei und er als Gitarrist finde für das Gerät nur wenig Verwendung.

Eine gewisse Flaute des Marktes ist gewiss bemerkbar. Apple hat sein Jahr 2023 komplett ohne neue iPads gestaltet, wir vermuteten, dass die Produktionskapazitäten des M3-Chips nicht ausreichten, um die eine neue iPad-Generation damit auszustatten. Übrigens ist der M3 nach wie vor in keinem der iPads zu finden: Die teuren iPads Pro protzen bereits mit dem M4, die beliebten iPads Air haben eine Generationspflege mit M2 bekommen – der M3 ist immer noch ausschließlich den Macs vorbehalten.

Auch andere Tablet-Hersteller haben 2023 keine Sternstunden beschert. Unsere Kollegen von IDC vermerken für den Tabletmarkt einen Rückgang von rund 20 Prozent bei den ausgelieferten Geräten gegenüber 2022. Insgesamt haben die Hersteller im vergangenen Jahr rund 33 Millionen Tablets weniger ausgeliefert als noch 2022, den größten Rückgang (auch dank seiner Größe) hat Apple zu verzeichnen, rund 12 Millionen iPads weniger als 2022 gingen 2023 über den Ladentisch.

Muss das aber heißen, dass die Tablets als Kategorie tot sind? In den zahlreichen Mails nach dem Erscheinen des Meinungsartikels gab es nur wenige Stimmen, die dem Autoren beipflichteten, recht viele schilderten hingegen, wie sie selbst das iPad verwenden. Neben recht seltenen Anwendungsfällen wie Netflix schauen in der Badewanne erfuhren wir von vielen Studierenden und Lehrern, wie das iPad die hiesigen Vorlesungssäle und Klassenzimmer beherrscht.

Das iPad ist für mich als Studierender unverzichtbar geworden! Es ermöglicht mir alles! Viel besser zu organisieren, jede Idee sofort aufs „Papier“ zu bringen und Skizzen usw. problemlos zu löschen und zu ändern etc.
Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass das Tablet an den Unis für jeden Studenten gestellt werden sollte und sogar Klausuren auf eingebetteten Tablet-Systemen in Tischen geschrieben werden sollten.

Gehen Sie einfach mal in einen beliebigen deutschen Hörsaal. Es gibt nirgends so viele iPads und Pencils wie dort …

Also ich kann Ihre Argumentation durchaus nachvollziehen, aber sie haben eine sehr große Gruppe überhaupt nicht erwähnt. Studenten. Ich studiere mit ca. 250 Kommilitonen an der [Name]-Universität Frankfurt [Studienfach] und ca. 90 Prozent von ihnen sitzen in der Vorlesung mit Tablets, wobei das iPad sehr stark überwiegt. Auch ich selbst besitze ein iPad Air 5. Generation und überlege mir gerade, das iPad Air 6. Generation zu kaufen, weil es in einer Version mit größerem Bildschirm angeboten wird.

Ich könnte mir aktuell gar nicht mehr vorstellen, wieder zu Papier zu wechseln. Ich habe alle meine Vorlesungen, Unterlagen und Notizen auf meinem iPad. Wenn ich eine physische Tastatur haben will, kann ich einfach eine per Bluetooth verbinden und darauf lostippen. (Diese gibt es auch von Drittanbietern sehr günstig online erhältlich). Also wahrscheinlich kommt es darauf an, in welchen Kreisen man verkehrt, aber in meiner Welt sind weder Tablets noch iPads tot.

Bei einer anderen großen Gruppe ist das iPad ebenfalls sehr beliebt:

Das iPad ist ein essenzielles Arbeitsmittel für uns in einem 800-Betten-Krankenhaus. Geht mal auf eine Patientenvisite mit einem Laptop, unbrauchbar und unhandlich. Abruf von Radiologie-Daten oder Laborreports auf ein Mobile – PDFs unlesbar. Wir spielen nicht Gitarre, wir arbeiten mit den Dingern.

Es stimmt zwar, dass das iPad zwischen Macbook und iPhone angesiedelt ist und die beiden Geräteklassen können von dem Tablet so ziemlich viele Aufgaben übernehmen. Doch eben diese Zwischenstellung verschafft dem iPad einige unübersehbare Vorteile. Für den Medienkonsum wie Streaming, elektronische Zeitschriften, Bücher und mehr ist das iPad für viele der Leser unverzichtbar. Manche umgehen die hohe Einstiegshürde beim Preis, indem sie auf ältere Generationen setzen. Auch generalüberholte Geräte werden zunehmend zu einer attraktiven Option, niedrigere Preise als bei Apple zu zahlen.

Die Zitate von unseren studierenden Lesern zeigen auch, dass die extreme Mobilität des iPads beim Studium und in der Schule dem Gerät seinen festen Platz verschafft haben. Der Apple Pencil und mobile Tastaturen wie das Magic Keyboard unterstützen die Argumentation.

Anders als unser Kollege aus Schweden glauben wir nicht, dass iPad ausgedient hat. Die neuen iPads beweisen, dass die Geräteklasse bei Apple einen hohen Stellenwert genießt, nicht umsonst kommen die iPads erstmals mit einem neueren Chip als die Macs. Nach vierzehn Jahren iPad wäre etwas naiv zu behaupten, dass das Tablet jemals die Laptops von Apple ersetzt. Doch auch für iPads gibt es neben des klassischen kreativen Bereichs bei Malern, Zeichnern und Designern sehr viele Einsatzszenarios, wobei es eine bessere oder gar die beste Wahl ist, trotzt vielen Abstrichen, die man bei der Software und Hardware machen muss.

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