Gericht ordnet Untersuchungshaft für Fico-Attentäter an

Nach den Schüssen auf den slowakischen Regierungschef sitzt der Verdächtige in U-Haft.

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Gericht ordnet Untersuchungshaft für Fico-Attentäter an

Der Angreifer des lebensgefährlich verletzten slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico kommt in Untersuchungshaft. Grund dafür seien Fluchtgefahr und das Risiko weiterer Gewalttaten, entschied ein Spezialgericht am Samstag in der westslowakischen Stadt Pezinok. Zuvor hatten Medien unter Berufung auf die Polizeiangaben berichtet, dass der Täter sich bereits beim polizeilichen Verhör nach der Tat schuldig bekannt habe.

Für seine Entscheidungsfindung hatte das Gericht den 71 Jahre alten Angreifer Juraj C. am Samstagvormittag persönlich angehört. Der Mann hatte Fico am Mittwoch nach einer Regierungssitzung in der Kleinstadt Handlova erwartet und aus unmittelbarer Nähe auf ihn geschossen.

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico erholt sich aktuell von den Folgen des Attentats.

Der 59 Jahre alte linkspopulistische Regierungschef Fico wird seit dem Anschlag auf der Intensivstation einer Klinik behandelt. Sein Zustand hat sich nach Angaben von Gesundheitsministerin Zuzana Dolinkova vom Samstag stabilisiert.

Dardai hört als Trainer bei Hertha BSC auf

Pal Dardai wird wie erwartet nicht über das Saisonende hinaus Trainer des Fußball-Zweitligisten Hertha BSC bleiben. Der im Sommer auslaufende Vertrag des Ungarn wird nicht verlängert. Das teilten die Berliner am Samstag mit. Dardai soll der Hertha aber in einer anderen Funktion erhalten bleiben, weitere Angaben dazu machte der Klub nicht.

Sportdirektor Benjamin Weber zeigte sich "dankbar", dass Dardai die Mannschaft im April des Vorjahres erneut "inmitten einer extrem schwierigen Zeit" übernommen hatte. Der Coach habe sich "unserem Weg verschrieben", sagte Weber: "Wir haben uns dennoch entschlossen, auf der Position des Cheftrainers zur neuen Saison eine Veränderung vorzunehmen."

Hochwasser im Saarland: Scholz sichert vor Ort Unterstützung zu

Nach den Überschwemmungen im Saarland hat Bundeskanzler Olaf Scholz den Menschen in dem Bundesland Solidarität zugesagt. Der SPD-Politiker sagte am Samstag in Kleinblittersdorf, es stehe nun die akute Hilfe im Vordergrund. "Wir haben da eine gute Praxis der Solidarität", sagte der Kanzler.

Kanzler Olaf Scholz hat sich nach dem Hochwasser in Kleinblittersdorf mit Helfer:innen ausgetauscht.

Scholz, der Gummistiefel trug, ging über eine überflutete Straße und sprach mit Betroffenen. Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sagte: "Es soll niemand im Regen stehen bei dieser schwierigen Lage." Rehlinger sprach von der schwierigsten Lage seit dem Hochwasser vor mehr als 30 Jahren im Saarland, dem "Jahrhunderthochwasser".

Heftiger Dauerregen hatte im Saarland im Westen Deutschlands am Freitag Überflutungen und Erdrutsche verursacht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob jedoch am frühen Samstagmorgen alle Unwetterwarnungen in Deutschland auf.

Nach bisherigen Kenntnissen sind bei dem schweren Unwetter mit stundenlangen Niederschlägen und großflächigen Überflutungen keine Menschen ums Leben gekommen. Auf Videos waren zur Hälfte überschwemmte Autos, im Hochwasser feststeckende Wohnwagen und zahlreiche überflutete Straßen zu sehen. Gebäude wurden notdürftig mit Sandsäcken geschützt, teilweise stehen ganze Straßenzüge unter Wasser.

Ukraine: Fast 10.000 Menschen aus Raum Charkiw evakuiert

Gut eine Woche nach Beginn der russischen Bodenoffensive in der ostukrainischen Region Charkiw sind nach Behördenangaben bisher fast 10.000 Menschen aus dem Gebiet evakuiert worden. Insgesamt seien mehr als 9900 Menschen in Sicherheit gebracht worden, erklärte Regionalgouverneur Oleh Synegubow am Samstag. Russische Truppen hatten am 10. Mai eine Bodenoffensive in der Region Charkiw gestartet. Seither konnten sie entlang der Nordostgrenze etwa fünf bis zehn Kilometer weit vorstoßen.

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Laut Gouverneur Synegubow konnten die ukrainischen Truppen in der Nacht zum Samstagzwei russische Durchbruchsversuche zurückschlagen. Die Lage sei "unter Kontrolle". Nahe der Stadt Wowtschansk würden die Verteidigungsstellungen verstärkt.

Nach illegalem Rave in Köln: mindestens 18 Verletzte

Nach einer Rave-Party in einer alten Befestigungsanlage in Köln sind mindestens 18 Personen mit einer Kohlenmonoxid-Vergiftung ins Krankenhaus gekommen. Rund 50 bis 100 Personen feierten in der Location, als wegen einer zusammengebrochenen Teilnehmerin herbeigerufene Einsatzkräfte die sofortige Räumung veranlassten.

Alle Feiernden wurden ärztlich untersucht, mehrere klagten über Kopfschmerzen, Unwohlsein und Schwindel. Kohlenmonoxid-Messungen ergaben bei 18 Personen eine "relevante" Kohlenmonoxid-Vergiftung, für einen Betroffenen sei eine Spezialbehandlung in einer Druckkammer erforderlich geworden.

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Klimaaktivisten legen München-Airport zum Ferienbeginn lahm

Klimaaktivist:innen der Gruppe Letzte Generation haben am Pfingstsamstag den Flughafen München zeitweise lahmgelegt. Wie ein Flughafen-Sprecher sagte, drangen Aktivisten am frühen Morgen gegen fünf Uhr durch einen aufgeschnittenen Zaun auf das Flughafengelände vor und klebten sich auf einer Rollbahn fest. Der Flugbetrieb wurde vorübergehend eingestellt, dem Sprecher zufolge mussten elf Maschinen auf andere Flughäfen umgeleitet werden.

Aktivist:innen der Letzten Generation haben sich auf das Rollfeld des Flughafens in München geklebt.

Seit 7.20 Uhr seien beide Start- und Landebahnen des Flughafens wieder freigegeben, der Flugbetrieb laufe wieder, sagte der Sprecher. Dennoch kam es zu zahlreichen Verspätungen, 61 Starts und Landungen mussten am ersten Tag der Pfingstferien annulliert werden. Der Sprecher ging davon aus, dass sich die Auswirkungen der Protestaktion noch den Tag über hinziehen werden.

(mit Material von dpa und afp)