Gladbach: So steht es um die Zukunft von Virkus, Seoane und Schmadtke

By Yannik Grafmüller

Platz 17 in der Bundesliga-Rückrundentabelle, nur ein Sieg aus den letzten elf Spielen. Borussia Mönchengladbach spielte 2023/24 zweifelsohne eine schwache Saison, genau genommen sogar die schlechteste seit der letzten Aufstiegssaison 2008/09 vor 15 Jahren. Auch damals hatte die Fohlenelf unter Trainer Hans Meyer nur mit Ach und Krach und einem Punkt Vorsprung auf den Relegationsrang die Liga gehalten. Seinerzeit folgten personelle Konsequenzen. Ob das auch diesmal passiert?

Gerüchte über Veränderungen auf der sportlichen Führungsebene des Traditionsvereins gibt es jedenfalls fast täglich. Speziell der Name von Wolfsburgs Manager Sebastian Schindzielorz fiel zuletzt häufiger als potenzieller Nachfolger von Sport-Geschäftsführer Roland Virkus. Daneben könnte aber auch Trainer Gerardo Seoane nach nur einer Saison durch Paderborn-Coach Lukas Kwasniok ersetzt werden und auch um Sportdirektor Nils Schmadtke halten sich Spekulationen, wonach es ihn zurück zum VfL Wolfsburg ziehen könnte.

Gladbach: Detailierte Saisonaufarbeitung nötig

Gladbach-Geschäftsführer Markus Aretz bestätigte auf Anfrage der Bild-Zeitung nun erstmals, dass die seit Samstag mit Platz 14 und 34 Punkten abgeschlossene Bundesliga-Saison in den kommenden Tagen detailiert aufgearbeitet werden wird. "Wir haben eine (erwartet) schwierige Saison hinter uns, die es erfordert, dass wir nach Saisonende alles in Ruhe analysieren. Dafür werden wir uns in den verschiedenen Bereichen die nötige Zeit nehmen", kündigt er an.

Roland Virkus ist in Gladbach nicht unumstritten | Christof Koepsel/GettyImages

Worte, die nicht gerade nach Jobsicherheit für Trainer, Manager und Co. klingen. Doch die Bild-Zeitung will erfahren haben, dass zumindest der Arbeitsplatz von Sport-Geschäftsführer Virkus nicht bedroht sei. Ihm werde von der Vorstandsebene noch zugutegehalten, dass er weiterhin die Versäumnisse von Ex-Geschäftsführer Max Eberl aufzuarbeiten habe, wodurch viele Topspieler wie Marcus Thuram, Ramy Bensebaini oder Matthias Ginter ablösefrei gehen konnten.

Gladbach-Coach Seoane bekommt noch eine Transferphase Zeit

Anders ist die Lage bei Cheftrainer Seoane, der einen solchen Schutz nicht genießt. Gemäß Bild will Borussia Mönchengladbach aber auch auf der Trainerposition keine Veränderung zur neuen Saison herbeiführen. Schließlich wäre Seoane bereits der dritte Coach in Folge, der seinen Posten trotz mehrjährigem Vertrag nach nur einer Saison wieder räumen müsste. Zuvor hatte dieses Schicksal bereits Adi Hütter und Daniel Farke ereilt. Diesmal soll Seoane die Chance erhalten, die schwache Saison und den fehlenden Fortschritt zu erklären und dann eine Transferperiode Zeit bekommen, das Team samt System und Taktik neu auszurichten.

Gerardo Seoane soll Gladbach auch 2024/25 trainieren | Frederic Scheidemann/GettyImages

Abschließend steht auch im Falle von Sportdirektor Schmadtke derzeit keine Trennung im Raum, zumindest nicht von Seiten des Vereins. Vielmehr werde bei Mönchengladbach derzeit über die genaue Job-Beschreibung diskutiert. Schmadkte soll künftig mehr Einfluss auf die Kaderplanung erhalten. Das könnte dann jedoch Konsenquenzen für Steffen Korell, welcher seit Jahresbeginn 2018 als Kaderplaner, Direktor Profifußball und Scout bei den Fohlen agiert, bedeuten - Ausgang offen.


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