Trotz Zweifel an Kandidatur: Südafrikas Ex-Präsident Zuma stellt Wahlprogramm vor

Der ehemalige Präsident Südafrikas stellt sein Wahlprogramm für die nächsten Wahlen vor. ©AP Photo

Der ehemalige südafrikanische Präsident Jacob Zuma hat am Samstag auf einer Kundgebung in Johannesburg das Wahlprogramm seiner neu aufgestellten Partei Umkhonto we Sizwe, bekannt als MK-Partei, vorgestellt. Noch ist unklar, ob Zuma bei den Wahlen in weniger als zwei Wochen selbst antreten darf.

In seiner Rede vor Tausenden von Anhängern beklagte er die große Armut unter den Schwarzen Südafrikanern und Südafrikanerinnen und versprach, Arbeitsplätze zu schaffen. Außerdem will er die hohe Kriminalitätsrate im Land bekämpfen.

Seine Partei würde Fabriken bauen, in denen viele Südafrikaner beschäftigt würden, und er würde der Jugend des Landes eine kostenlose Ausbildung ermöglichen, fügte er hinzu.

Jacob Zuma bei seiner Kundgebung.Jerome Delay/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.

Rechtsstreit wegen Wahlkandidatur und Haftstrafe

Derzeit befindet sich der ehemalige Präsident in einem Rechtsstreit mit der unabhängigen Wahlkommission, der Wahlbehörde des Landes. Er hat gegen ein Gerichtsurteil Berufung eingelegt, das ihn aufgrund seines Strafregisters von der Teilnahme an den Wahlen ausgeschlossen hatte.

Der 82-jährige wurde 2021 zu 15 Monaten Haft verurteilt, weil er sich einer gerichtlichen Anordnung widersetzt hatte, vor einem Untersuchungsausschuss zu erscheinen. Dieser U-Ausschuss untersuchte Korruptionsvorwürfe in der Regierung und in staatlichen Unternehmen während seiner Amtszeit von 2009 bis 2018.

Im Jahr 2018 musste Zuma nach weitreichenden Korruptionsvorwürfen als Präsident des Landes zurücktreten. Nun ist er politisch zurückgekehrt und will wieder Präsident werden.

Tausende haben Jacob Zuma bei seiner Kundgebung unterstützt.Jerome Delay/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.

"Mein größtes Problem ist, dass wir (Südafrika) zu viele politische Parteien haben. Zu viele. Sie sind die Ursache dafür, dass unser Volk noch mehr leidet", sagte Zuma vor seinen Anhängern, von denen viele aus anderen Provinzen wie Mpumalanga und KwaZulu-Natal angereist waren, wo er immer noch große Unterstützung genießt.

Hohe Kriminalität aufgrund von Armut

Die Armut der Schwarzen sei der Grund für die hohe Kriminalitätsrate in Südafrika, so der ehemalige Präsident.

"Opfer von Verbrechen sind oft Schwarze. Der Grund dafür liegt in der Armut. Die Menschen sind hungrig. Sie haben nichts zu essen. Wenn sie es (das Essen) also nebenan sehen, was sollen sie sonst tun?", sagte Zuma.

© Euronews