Bericht: Chaos in Köln - Trainer Schultz und halber Kader weg?

By Lennart Sörnsen

Die Aussichten auf eine weitere Bundesliga-Saison waren zwar ohnehin bereits schlecht beim 1. FC Köln, zumindest den Willen und Kampf konnte man dem Tabellen-17. in den Wochen vor dem Abstieg aber nie absprechen. Doch am letzten Spieltag war davon nichts mehr zu erkennen. Bereits nach einer knappen Viertelstunde waren die Lichter beim Effzeh völlig ausgeknipst. Der letztjährige Aufsteiger Heidenheim ließ beim überzeugenden 4:1-Sieg keinen Zweifel am Abstieg der Kölner aufkommen.

Nach dieser schwachen Vorstellung droht der Verein nun im Chaos zu versinken. Die Transfersperre, welche noch bis Winter Bestand hat, macht die Vorbereitungen auf die neue Saison in der Zweitklassigkeit äußert schwierig. Eigentlich müsste also alles getan werden, um den aktuellen Kader zusammenzuhalten, doch bis auf die Meldung, dass Mark Uth den Kölnern auch in der zweiten Liga erhalten bleibt, scheint dieses Vorhaben fast aussichtslos.

Nach einem Bericht der Bild seien die beiden Leihspieler Luca Waldschmidt und Faride Alidou nicht von einem Verbleib zu überzeugen, die Kaufkauseln für beide werden demnach wohl nicht gezogen werden. Zusätzlich sei mit Abgängen der Verteidiger Jeff Chabot und Timo Hübers sowie Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic zu rechen. Auch bei Stürmer Davie Selke, dessen Vertrag in der zweiten Liga nicht gültig sei, ist die Zukunft nicht geklärt, die Zeichen stehen wohl ebenfalls auf Abschied. Außerdem könnten mit Eric Martel, Linton Maina und Marvin Schwäbe drei weitere Spieler dank einer Ausstiegsklausel einen Wechsel forcieren.

Abgang von Trainer Schultz bereits beschlossen?

Keine einfache Situation also für den Geschäftsführer Sport Christian Keller, der ebenfalls stark in der Kritik steht. Nach den Infos der Bild soll der 45-Jährige seinen Posten jedoch vorerst sicher haben, wenngleich eine Trennung nicht komplett auszuschließen sei. Veränderungen in der sportlichen Führung soll es demnach zunächst auf der Trainerposition geben.

Timo Schultz, der als Nachfolger von Steffen Baumgart im Januar das Ruder der Domstädter übernahm, schaffte mit gerade einmal drei Siegen aus 18 Partien im deutschen Oberhaus nicht die Rettung. Nach vielen nicht bundesligatauglichen, nahezu desaströsen Auftritten ist das Vertrauen in den 46-Jährigen nicht mehr vorhanden. Schultz selbst hatte zwar noch Hoffnungen auf einen Verbleib geäußert, sein Abgang soll aber bereits fest stehen, einen Vertrag für die zweite Liga habe Schultz ohnehin nicht gehabt. Als Nachfolgekandidat stehe KSC-Trainer Christian Eichner auf der Liste der Kölner.


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