Irans Präsident Raisi tot: Staatstrauer im Iran und internationale Reaktionen

Präsident Ebrahim Raisi bei seinem Treffen mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev. (vom iranischen Präsidialamt veröffentlichtes Foto) ©AP/AP

Der Hubschrauber des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi ist am Sonntag im bergigen Nordwesten Irans abgestürzt. Iranische Staatsmedien haben den Tod des Präsidenten am Montagmorgen bestätigt. Auch der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian und andere Beamte des Landes wurden bei dem Unfall getötet.

Rettungskräfte hatten den Absturzort in der schwer zugänglichen Region nahe der Grenze zu Aserbaidschan gefunden, teilte der iranische Rote Halbmond mit.

Nach Angaben der iranischen Staatsmedien stürzte der Hubschrauber aufgrund schlechter Wetterbedingungen ab.

Auf der Rückreise aus Aserbaidschan abgestürzt

Der Hubschrauber stürzte ab, als Präsident Raisi auf dem Weg zu einer Raffinerie in Täbris, der Hauptstadt der iranischen Provinz Ost-Aserbaidschan war. Zuvor hatte Raisi mit dem Präsidenten des Nachbarlandes Aserbaidschan, Ilham Alijew, einen Staudamm eingeweiht.

Im Iran herrscht ein wegen der westlichen Sanktionen ein Mangel an Ersatzteilen. Die Hubschrauber fliegen deswegen oft ohne Sicherheitsprüfung. Aus diesem Grund versuchte der ehemalige iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif in einem Interview am Montag, die Vereinigten Staaten für den Absturz verantwortlich zu machen.

Der Unfall fällt in eine Zeit, in der die Lage im Nahe Osten durch den Krieg zwischen Israel und der Hamas instabil ist. Auch der Iran hat erst im vergangegen Monat einen beispiellosen Drohnen- und Raketenangriff auf Israel gestartet.

Internationale Mitleidsbekundungen

Die Präsidenten Russlands, Chinas und der Türkei gehörten zu den ersten internationalen Politikern, die ihr Beileid bekundeten. So sagte der Pressesprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin:

"Präsident Xi Jinping wies darauf hin, dass Präsident Raisi seit seinem Amtsantritt wichtige Beiträge zur Wahrung der Sicherheit und Stabilität des Irans sowie zur Förderung der nationalen Entwicklung und des Wohlstands geleistet hat. Er unternahm auch positive Anstrengungen, um die umfassende strategische Partnerschaft zwischen China und dem Iran zu festigen und auszubauen. Sein bedauerlicher Tod ist ein großer Verlust für das iranische Volk und bedeutet auch für China den Verlust eines guten Freundes."

Auch die EU übermittelte dem Iran über ihren Ratspräsidenten Chalres Michel ihr Beileid.

Unterdessen versammelten sich im Iran Menschen auf der Straße, um den Tod von Raisi zu betrauern. Während andere Iraner in der ganzen Welt Berichten zufolge den Tod von Raisi begrüßten.

Der erste Vizepräsident Mohammad Mokhber wurde zum amtierenden Präsidenten des Landes ernannt – der Iran hat eine fünftägige Staatstrauer ausgerufen.

Ebrahim Raisi war seit 2021 iranischer Präsident und galt als Hardliner. Nach dem Tod von Jina Mahsa Amini ging er brutal gegen die Demonstranten vor. Außerdem isolierte er sein Land zunehmend von der restlichen Welt.

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