Microsoft legt Mindestvorgaben für KI-PCs fest

Microsoft-Manager Brett Ostrum zeigt ein Notebook und ein Tablet der hauseigenen Marke Surface, die auf den Einsatz Künstlicher Intelligenz ausgerichtet sind. Microsoft will Windows-PCs fit für die KI-Ära machen. Andrej Sokolow/dpa

Microsoft will mit Mindestvorgaben für die neuen Windows-Computer dafür sorgen, dass immer genug Leistung für KI-Anwendungen vorhanden ist. Die Modelle von KI-PCs aller Hersteller müssen nicht weniger als 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 GB Hauptspeicher haben, hieß es von Microsoft bei der Ankündigung im Rahmen eines Events im Vorfeld der jährlichen Entwicklerkonferenz Build.

Im Mittelpunkt steht bei Personal Computern in Zukunft die hauseigene Assistenzsoftware Copilot, die mit Technologie des ChatGPT-Erfinders OpenAI entwickelt wurde. Die künftigen Geräte bekommen eine neue Architektur, die Microsoft «Copilot + PC» nennt. Besonders ist ein zusätzlicher NPU-Chip (Neural Processing Unit), mit dem die KI-Anwendungen schneller laufen sollen.

Als Hauptprozessor kommt bei den ersten Modellen Qualcomms Snapdragon X zum Einsatz. Es ist ein Chip auf Basis von Architektur des Chipdesigners ARM, die auch in praktisch allen Smartphones steckt. Dank der zwei Chips sollen die neuen Windows-Computer schließlich schneller als Apples Macs laufen. Der iPhone-Konzern hatte mit dem Übergang zu ARM-Chips aus eigener Entwicklung Windows-Maschinen bei Tempo und Batterielaufzeit abgehängt. KI-PCs mit neuen X86-Prozessoren von Intel und AMD soll es später geben.

Total Recall: Künstliche Intelligenz schaut genau hin

Ein Beispiel für die KI-Funktionen, die die neue Technik ermöglichen soll, ist «Recall», eine verbesserte Suche auf dem Computer. Die Software speichert in kurzen Abständen Screenshots, deren Inhalt von KI erfasst wird. Kann man sich zum Beispiel bei einem Rezept nur erinnern, dass man es auf einer Website mit einem Hahn im Logo gesehen hat, soll es reichen, das in die «Recall»-Suchmaske zu schreiben. Dann fischt das Programm alle Bildschirmaufnahmen mit einem Hahn heraus. Über den Screenshot gelangt man dann auch direkt auf die Website.

Nutzer können festlegen, dass von bestimmten Websites keine Screenshots gemacht werden sollen. Und um Vertrauen beim Datenschutz zu gewinnen, lässt Microsoft die Funktion nach eigenen Angaben nur auf dem PC selbst laufen. Bei der Mindestkonfiguration mit 256 GB Speicher dürfen dadurch Bildschirmaufnahmen aus rund drei Monaten Nutzungszeit gespeichert werden. Um die Funktion zu demonstrieren, befüllte Microsoft die PCs mit verschiedenen Arten von Daten.

Neue Surface-Computer ab Mitte Juni

Neben Modellen der großen PC-Hersteller stellte Microsoft auch neue Versionen seines Surface Laptops und des Tablets Surface Pro vor. Für beide fangen die Preise ab 1199 Euro an. Ein Surface Pro mit besserem X-Elite-Chip und OLED-Display kostet 1799 Euro. In der Spitze liegt der Preis für ein Pro mit 32 GB RAM und 1 TB SSD bei 2449 Euro. Für das Tablet gibt es auch die neue Tastatur Surface Pro Flex Keyboard im Set mit Eingabe-Stift für 529 Euro. Beim Surface Laptop hat die größte Version für 2499 Euro ein 15-Zoll-Display, 32 GB RAM und 1TB SSD-Speicher. Die Geräte sind ab 15 Uhr am 17. Juni verfügbar.

Das Surface Pro mit besserem X-Elite-Chip und OLED-Display gibt es mit 32 GB RAM und 1 TB SSD. Microsoft/Microsoft/dpa
Für das Tablet Surface Pro gibt es auch die neue Tastatur Surface Pro Flex Keyboard im Set mit einem Eingabe-Stift. Microsoft/Microsoft/dpa

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