Toni Kroos verrät Hintergründe zu seinem Karriereende

Toni Kroos hängt die Fußballschuhe nach dieser Saison an den Nagel.

Schon seit Monaten gab es Gerüchte um die Zukunft von Toni Kroos, am Dienstag nun schuf der DFB-Star selbst Fakten: Am Ende dieser Saison beendet er seine aktive Karriere.

"Ich habe sehr lange darüber nachgedacht, bin in den letzten Tagen aber zur Überzeugung gekommen, dass diese wunderbare Saison, die zehnte Saison mit Real, gleichzeitig meine letzte Saison mit Real wird. Das habe ich die Tage entschieden", verkündete er in seinem Podcast "Einfach mal Luppen".

"Wer mir in den letzten Jahren aufmerksam gelauscht hat, dem ist das eine oder andere Mal der Satz untergekommen, dass ich meine Karriere bei Real beenden möchte. Wer eins und eins zusammenzählen kann, weiß hiermit auch, dass in diesem Sommer Schluss mit Fußball ist."

Für den 34-Jährigen sei dies "die wahrscheinlich schwerste Entscheidung meines Lebens", sie mache ihn "happy, aber auch traurig". Allein darüber zu sprechen, sei eine echte Herausforderung: "Es ist deutlich einfacher, sich darüber Gedanken zu machen, als es auszusprechen. Ich sitze hier mit Gänsehaut. Es ist nicht die einfachste Folge heute."

Toni Kroos dachte schon 2023 an ein Karriereende

An welchem Tag genau Toni Kroos die Entscheidung über sein Karriereende gefällt hat, verrät er im Podcast nicht. Es erscheint aber nicht ausgeschlossen, dass er bereits am 14. Mai Klarheit hatte. An jenem Tag spielte Real Madrid vor heimischem Publikum gegen Deportivo Alavés.

Weit nach dem Schlusspfiff kehrte der Deutsche mit Frau und Kindern ins leere Stadion zurück, ließ seinen Blick durch die Arena schweifen und nahm auf der Bank Platz. Spanische Medien hatten dies als Anzeichen für einen bevorstehenden Abschied gewertet.

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Klar ist, dass Toni Kroos die Abschiedsgedanken schon lange mit sich herumgetragen hat – nicht erst seit dieser Saison. "Ich war vor einem Jahr schon ein bisschen an dem Punkt, diese Entscheidung zu treffen. Damals war es frühzeitiger, dass die Entscheidung gefallen ist. Aber auch da habe ich lange überlegt", erinnerte er sich.

Seinerzeit verlängerte der DFB-Profi seinen Vertrag erst zum Saisonende um ein Jahr. Im Nachhinein sei diese Entscheidung "goldrichtig" gewesen, denn es folgte eine traumhafte Saison: "Dieses Jahr ist so gelaufen, wie ich es mir erhofft habe. Ich bin gesund geblieben, hatte echt großen Spaß, habe mein Niveau gehalten und wir sind als Team erfolgreich."

2024 ist für Toni Kroos der perfekte Zeitpunkt, um aufzuhören

Mit Real Madrid ist er spanischer Meister geworden, dazu einmal mehr ins Finale der Champions League eingezogen. Am 1. Juni kann er sich gegen den BVB zum sechsten Mal die Krone der Königsklasse aufsetzen. "Man will erfolgreich aufhören und das ist auch schon jetzt vor dem CL-Finale eine erfolgreiche Saison", erklärte Toni Kroos den Zeitpunkt seines Rücktritts.

"Jetzt ist es ein Zeitpunkt, der sich perfekt anfühlt. Ich wollte immer auf dem Höhepunkt meines Schaffens gehen", führte er aus. An vielen Beispielen sehe man, "dass das nicht einfach ist, dass man diesen Zeitpunkt schnell verpassen kann". Genau das wollte er tunlichst vermeiden:

"Ich wollte nie das Gefühl haben, dass der Verein, die Fans, die Leute drumherum mir sagen müssen, dass es reicht. Oder dass ich zwei, drei Jahre auf der Bank sitze. Ich hatte immer das Gefühl, das wäre der Karriere nicht würdig. Ich bin froh, glücklich und ein bisschen stolz, dass ich das abwenden konnte."

Er habe zuletzt zwar in reichlich Gesprächen gesagt bekommen, dass er noch immer auf dem höchsten Niveau abliefern und folglich auch weiterspielen könne. Toni Kroos aber "will es nicht herausfordern".

Kroos blickt Zeit nach Karriereende voller Vorfreude entgegen

Dass sein Karriereende nun mit der Rückkehr ins DFB-Team zusammenfalle, sei indes Zufall. "Die Gedanken zur Zukunft gingen los, da habe ich mich noch nicht für die Nationalmannschaft entschieden", erklärte der 34-Jährige: "Im Nachhinein würde ich sagen, dass es unabhängig war."

Mit Blick auf die kommenden Jahre freut sich Toni Kroos nun auf "eine Zeit der Selbstbestimmtheit, auf eine Zeit zu Hause". Ob der vielen Reisen mit seinen Vereinen habe er in der Vergangenheit viele Tage verloren.

Bevor er die Fußballschuhe an den Nagel hängt, hat er mit dem Finale der Champions League sowie der Heim-EM aber noch zwei große Herausforderungen vor der Brust. Das Ziel ist klar: "Ich will maximal erfolgreich sein." Zwei weitere Titel zum Abschluss wären wahrlich das würdige Ende einer herausragenden Karriere.