Europwahlen: Wie umgehen mit Migration in die EU?

Im Vorfeld der Europawahl fragt Euronews Bürgerinnen und Bürger nach ihren Wünschen und lässt EU-Politiker antworten. ©Euronews

Susanna Zanfrini, Landesdirektorin des Internationalen Rettungskomitees (IRC) in Italien, wünscht sich vom neuen EU-Parlament mit Blick auf den kürzlich beschlossenen Asyl- und Migrationspakt, den Schwerpunkt zu verlagern: vom Bau von Mauern hin zur Aufnahme von Migranten. Sie sagt: "Ein Ansatz, der nur auf Sicherheit abzielt, wird die Menschen nicht davon abhalten, vor Verfolgung zu fliehen. Er wird sie nur dazu zwingen, noch gefährlichere Migrationsrouten zu nehmen. Wir wünschen uns mehr Solidarität gegenüber Staaten an den Außengrenzen Europas wie Italien. Sie nehmen die deutliche Mehrheit der ankommenden Menschen auf. Es bedarf sicherer Wege für Flüchtende, die Europa erreichen – und zwar durch die Umsetzung des EU-Neuansiedlungsrahmens und eine klare Verpflichtung, die Zusagen für Neuansiedlungen in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen."

Abir Al-Sahlani ist Abgeordnete des EU-Parlaments und dort Mitglied der Fraktion Renew Europe. Sie gehört der schwedischen Zentrumspartei an. Angesprochen auf Zanfrinis Kritik an der europäischen Migrationspolitik sagt sie:
"Wenn ich wieder ins Parlament gewählt werde, sorge ich dafür, dass die EU eine gemeinsame Strategie für Such- und Rettungsaktionen im Mittelmeer bekommt. Wir wissen, dass 2023 das tödlichste Jahr seit 2016 für Migranten war, die vor Hunger, Klimawandel, Strafverfolgung und bewaffneten Konflikten fliehen. Wir haben einen Migrationspakt. Er ist der erste Schritt zur Lösung. Aber wir müssen uns auch mit der Katastrophe befassen, die sich an unseren Stränden und in den europäischen Meeren abspielt. Deshalb brauchen wir eine europäische Strategie für Such- und Rettungsmaßnahmen."

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