Linux: set environment variable (Umgebungsvariable setzen)

Wie setzt man gleich nochmal eine Umgebungsvariable? (Bildquelle: Imago / Pond5 Images)

In Linux kann man im Terminal sehr schnell eine Umgebungsvariable (Environment Variable) setzen, um deren Wert global für andere Programme und Nutzer verfügbar zu machen. Wie das geht, erklären wir hier.

Environment Variable: Was ist eine Umgebungsvariable?

In Betriebssystemen wie Linux, Windows oder MacOS gibt es sogenannte Umgebungsvariablen, die auch „globale Variablen“ oder „Environment Variables“ genannt werden. Diese konfigurierbaren Variablen enthalten Pfade zu bestimmten Programmen, bestimmte Zeichenketten oder Einstellungen, die von allen Programmen, Prozessen (oder Nutzern) verwendet werden können. Sie sind nützlich, um Werte systemweit zu speichern und zu lesen.

Beispiel für Linux: In der Umgebungsvarable PATH werden Verzeichnisse angegeben, in denen das Betriebssystem nach ausführbaren Programmen suchen soll. Wenn man in seinem Home-Verzeichnis in Linux also einen Ordner „Meine_Programme“ angelegt hat, der ausführbare Bash-Skripte oder Programme enthält, kann man diesen Ordner permanent der PATH-Variable hinzufügen. Dadurch kann man diese Programme dann von jedem Terminal aus starten, ohne vorher erst in den Ordner wechseln zu müssen. Dies tut man in der Regel, indem man die Datei ~/.bashrc öffnet und am Ende der Datei die Zeile hinzufügt. Statt „pfad/zum/Verzeichnis“ gibt man dann den Pfad des Ordners ein und speichert die Datei ab. Der Pfad wird dann jedes Mal zur PATH-Variable hinzugefügt, wenn ein Terminal geöffnet wird.

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Welche Environment-Variables gibt es?

Es gibt viele Umgebungsvariablen in Linux, Windows und MacOS. Dies sind einige der Bekanntesten:

  • PATH: Speichert eine Liste an Verzeichnissen, in denen das Betriebssystem nach ausführbaren Programmen suchen soll.
  • OS: Informationen über das Betriebssystem.
  • USERNAME: Enthält den derzeitigen Nutzernamen.
  • SystemRoot: Das Root-Verzeichnis des Systems.
  • In Windows: HOMEDRIVE, HOMEPATH: Zeigt das Home-Verzeichnis des derzeitigen Nutzers.

Um eine Umgebungsvariable in Linux oder MacOS anzeigen zu lassen oder zu setzen, müsst ihr im Gegensatz zu Windows die Groß- und Kleinschreibung beachten. Der Name von Umgebungsvariablen wird meistens nur groß geschrieben. Wenn ihr versehentlich Klein- statt Großschreibung benutzt, wird euch stattdessen eine Leere Zeile angezeigt, was bedeutet, dass diese Variable (mit Kleinschreibung) keinen Wert enthält.

Linux: Groß- und Kleinschreibung ist beim Setzen und Lesen von Umgebungsvariablenwichtig. (Bildquelle: GIGA)

Linux: get environment variable (Umgebungsvariablen lesen)

Um eine Liste aller Environment-Variables anzeigen zu lassen, gebt folgenden Terminal-Befehl ein:

Um den Inhalt einer bestimmten Variable anzeigen zu lassen, etwa die eurer genutzten BASH-Version (gespeichert in BASH_VERSION), nutzt ihr den Befehl und gebt ein Dollar-Zeichen ($) und die Variable dahinter an:

Falls ihr das $-Zeichen vergesst, wird stattdessen nur die Zeichenkette hinter „echo“ erneut ausgegeben. Alternativ könnt ihr auch den Befehl benutzen, um alle Umgebungsvariablen anzuzeigen. Dieser gibt aber sowohl globale als auch lokale Variablen aus.

Linux: So zeigt ihr den Inhalt einer Umgebungsvariable an. (Bildquelle: GIGA)

Linux: set environment variable (Umgebungsvariablen setzen)

Um den Wert einer Umgebungsvariable zu setzen, nutzt ihr den Befehl , gefolgt von dem Variablenname, einem Gleichheitszeichen und dem zuzuweisenden Wert:

Um der Umgebungsvariable beispielsweise den Java-Installationspfad zuzuweisen, lautet der Befehl:

Beachtet, dass hier ohne das Dollar-Zeichen ($) gearbeitet wird. Falls der zuzuweisende Wert Leerzeichen beinhalten sollte, schreibt diesen in Anführungszeichen, damit der Befehl funktioniert.

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