EM-Countdown -22: Darum hätte Oli Kahn bei der EM 1996 fast im Feld gespielt

By Franz Krafczyk

In 22 Tagen rollt der Ball bei der Heim-EM 2024 in Deutschland. Das DFB-Team eröffnet die Endrunde dann im ersten Gruppenspiel gegen Schottland. Anpfiff ist ab 21 Uhr in der Münchner Allianz Arena.

Bleibt zu hoffen, dass die DFB-Elf unbeschadet durch das Turnier kommt. Nicht so, wie es bei der EM 1996 der Fall war (der Ausgang darf aber gerne genauso sein). Damals musste Bundestrainer Berti Vogts im Halbfinale gegen England auf sieben Feldspieler verzichten. Die Verletzungssorgen wurden so groß, dass sich der DFB zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gezwungen fühlte.

"Da war es sogar so weit, dass ich im Feld hätte spielen sollen", beschrieb der damalige Ersatz-Torhüter Oli Kahn im ZDF-Interview die kuriose Situation. Der DFB ließ damals sogar schon Feldspielertrikots mit den Namen von Kahn und dem dritten Torwart Oliver Reck bedrucken. Kahn trug die Nummer 12, Reck die 22.

"Das beschäftigt mich noch heute. Mein Trikot wurde schon beflockt. Ich hätte mich wirklich gerne mal in so einem Halbfinale der Europameisterschaft im Feld gesehen", so Kahn, der sich gleich mehrere Positionen auf dem Feld zugetraut hätte: "Boah, also mich kannst du überall einsetzen. Als Sturmtank, oder irgendwo defensiv. Das ist wirklich wahr gewesen. Wir hatten damals so viele Verletzte."

Am Ende fand Vogts glücklicherweise noch genügend Feldspieler, um die Engländer zu bezwingen: Deutschland setzte sich mit Andreas Köpke im Tor ausgerechnet im Londoner Wembley Stadium mit 7:6 nach Elfmeterschießen durch, ehe im Finale auch Tschechien mit 2:1 nach Verlängerung besiegt wurde. Trotz der vielen Verletzungen wurde Deutschland zum dritten Mal Europameister.


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