Bericht: Eichner Wunschtrainer in Köln - weil er ein Schnäppchen wäre

By Yannik Grafmüller

Nachdem sich der 1. FC Köln am vergangenen Samstag mit einer katastrophalen Leistung und einem 1:4 in Heidenheim am letzten Spieltag aus der Bundesliga verabschiedete, stehen nun große Veränderungen beim Deutschen Meister von 1962, 1964 und 1978 an. Toptalent Justin Diehl ist bereits weg, auch Abwehrchef Julian Chabot hat seinen Abgang schon verkündet. Weitere Spieler werden wohl in naher Zukunft folgen - und auch auf der Trainerposition könnte es zeitnah zu einer Veränderung kommen.

Denn Timo Schultz, der im Januar als Nachfolger von Steffen Baumgart zum Effzeh gekommen war, soll das Vertrauen der Verantwortlichen einem Bericht der Bild zufolge schon wieder verloren haben. Dem 46-Jährigen gelangen in 18 Bundesliga-Partien nur drei Siege, wodurch der siebte Abstieg in die 2. Bundesliga nicht mehr zu verhindern war. Schultz selbst hatte nach dem Heidenheim-Spiel noch Hoffnungen auf einen Verbleib in Köln geäußert, intern soll sein Abgang aber bereits feststehen. Einen Vertrag für die zweite Liga besitzt der ehemalige St. Pauli-Coach ohnehin nicht, dieser hätte sich nur bei Klassenerhalt automatisch verlängert.

Christian Eichner: Gestaffelte Ausstiegsklausel beim Karlsruher SC

Stattdessen hört der Kölner-Wunschtrainer für die kommende Spielzeit 2024/25 auf den Namen Christian Eichner. Der 41-Jährige steht noch bis Juni 2025 beim Karlsruher SC unter Vertrag, verfügt aber über eine Ausstiegsklausel - und die Bild berichtet nun, dass diese deutlich preiswerter ausfallen soll als ursprünglich angenommen. Demnach soll die Ausstiegsklausel gestaffelt sein und nur für Bundesligisten bei einer Millionen Euro liegen. Zweitligisten könnten Eichner hingegen schon für 500.000 Euro verpflichten.

Christian Eichner gilt als großes Trainertalent | Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages

Eine Summe, die der 1. FC Köln trotz des Abstieges und den damit verbundenen Einbußen bei den TV-Geldern zur Verfügung hätte. Denn Sport-Geschäftsführer Christian Keller konnte aufgrund einer Transfersperre des Effzehs schon im Winter keine Neuzugänge verpflichten und darf auch in diesem Sommer kein Geld für neue Spieler ausgeben. Einzig schon vorhandene Leihspieler können vom Verein fest unter Vertrag genommen werden, im Fall von Luca Waldschmidt und Faride Alidou wird das allerdings nicht passieren. Lediglich Rasmus Carstensen soll für knapp 1,5 Millionen Euro gehalten werden, dies berichtete der Express. Weitere Transferausgaben fallen beim 1. FC Köln im Sommer demnach nicht an.

Eichner kann sich Wechsel zum 1. FC Köln vorstellen

Eichner selbst kennt den Effzeh bereits aus seiner aktiven Spielerkarriere, absolvierte zwischen 2011 und 2013 in zwei Jahren 66 Pflichtspiele für den Traditionsverein. Auch die 2. Bundesliga kennt er mittlerweile bestens, bestritt er dort 2023/24 doch schon seine vierte volle Saison als Cheftrainer in Karlsruhe. Dabei rettete er den KSC 2020 nicht nur vor dem Abstieg in die 3. Liga, sondern entwickelte die Nordbadener seither zum gefestigten Zweitligisten. Zuletzt kloppfte man sogar zweimal oben an, die abgelaufenen Spielzeit endete mit Platz fünf.

Erste Gespräche zwischen Eichner und Köln sollen laut Bild bereits stattgefunden haben. Dabei soll klargeworden sein, dass sich der 41-Jährige einen Wechsel in die Domstadt samt dem dortigen Neuaufbau durchaus vorstellen könne. Allerdings gibt es namhafte Konkurrenz: Neben dem Karlsruher SC, der gerne mit Eichner verlängern und mittelfristig in die Bundesliga aufsteigen will, soll u.a. auch die TSG 1899 Hoffenheim ein Auge auf das Trainertalent geworfen haben. Eichner selbst ließ seine Zukunft nach dem letzten Zweitliga-Spiel des KSC in Elversberg offen: "Im Fußball gibt es keine Garantien."


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